© Francois-Xavier Gaudreault

Suzanne Lebeau

Geboren und aufgewachsen im französischsprachigen Kanada. Arbeitete als Schauspielerin und Autorin, bevor sie 1975 zusammen mit Gervais Gaudreault das Theater Le Carrousel in Montreal gründete, dessen künstlerische Leiterin sie bis heute ist. Sie hat zahlreiche Stücke für Kinder und Jugendliche geschrieben und wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Francophonie Jeunesse und dem Prix des Journées de Lyon des auteurs.

Auszeichnungen (Auswahl):

1985 Chalmers Children's Play Award
1991 Finaliste au Prix du Gouverneur général
1991 Prix littéraires du Journal de Montréal
1995 Prix Francophonie Jeunesse
1995 Finaliste au Prix du Gouverneur général
1996 Finaliste au Prix du Gouverneur général
1998 Finaliste au Prix du Gouverneur général
1998 Chevalier de l'ordre de la Pléiade
2000 Prix Masque du texte original
2002 Prix littéraire de la citoyenneté du département de Maine et Loire
2009 Prix Sony Labou Tansi
2009 Prix du Gouverneur général
2009 Prix Collidram
2010 Prix Athanase-David
2012 Prix Hommage de la Conférence des arts de la scène
2012 Prix Rideau Hommage
2013 Prix Gascon-Thomas
2015 Primeurs-Autorenpreis in Saarbrücken
2017 ASSITEJ Inspirational Playwrights Award
2018 Ehrenmitglied der Société québécoise d’études théâtrales
2018 Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres de la République française
2018 Prix de la Fondation du Centre des auteurs dramatiques


Werke

Deutsch von Frank Heibert
2D-1H
UA: Le Carrousel, Montreal, 13.1.2009. R: Gervais Gaudreault
Elikia ist eines von vielen Kindern, deren Leben in einem chaotischen und gesetzlosen Bürgerkrieg über Nacht auf den Kopf gestellt wird. Mit zehn Jahren wird sie von Rebellen ihrer Familie entrissen und zur Kindersoldatin gemacht. Doch wie soll man erwachsen werden, umgeben von täglicher Brutalität? Als auch Joseph, als jüngstes Kind, ins Rebellenlager kommt, ist er es, der Elikia an ihre Kindheit, ihre Familie, ihr Dorf und ihre Menschlichkeit erinnert und ihr den Mut gibt, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, in die sie hineingezogen wurde. Gemeinsam fliehen sie vor den Rebellen.
2D-1H
Altersempfehlung: ab 14 Jahren.
Deutsch von Frank Heibert
1D-1H
UA: Le Carrousel, Montreal, 15.10.2013. R: Gervais Gaudreault.
DSE: theater erlebnis, Hannover, 17.3.2018. R: Tim Schaller
Die Geburt ihres Bruders Hänsel wirbelt das Leben von Gretel ziemlich durcheinander. Plötzlich gilt die Aufmerksamkeit der Eltern und Nachbarn dem Nachzögling. Dabei war Gretel doch zuerst da: Gretel und Hänsel, nicht umgekehrt. Als die beiden Geschwister von den Eltern im Wald ausgesetzt werden und bei der Hexe landen, ist die Versuchung groß, den Bruder gleich mit in den Ofen zu stoßen, damit alles wieder so ist, wie es früher einmal war...
In pointierter Sprache und mit einer gehörigen Portion Humor erzählt Suzanne Lebeau die Geschichte von Hänsel und Gretel neu und fokussiert sie auf das Geschwisterverhältnis: Wie ist es, eine große Schwester zu sein? Wie mit der veränderten Situation umgehen – mit Eifersucht, Neid und Konkurrenz, aber auch mit Verantwortung und Zuneigung?
1D-1H
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
Gretel und Hänsel
von Suzanne Lebeau
Aus dem Französischen von Frank Heibert
Deutsch von Frank Heibert
R: Steffen Moratz
Produktion: SR 2017
Erstsendung: 02.07.2017
Fünf Theaterstücke über Krieg
Kinder und Jugendliche werden heute verstärkt mit Krieg konfrontiert: über Bilder in Fernsehen und Internet; über Begegnungen mit Flüchtlingskindern; über Väter, die mit der Bundeswehr in Krisengebiete versetzt werden; oder weil sie selber mit ihren Familien vor Vertreibung und Gewalt geflohen sind. In anderen Erdteilen werden Heranwachsende zudem als Soldaten zwangsrekrutiert – und damit zu "Opfern" und "Tätern" zugleich. Wie also nehmen Kinder Krieg wahr? Und wie sollen blutige Gewalt und politische Komplexität, die mit den militärischen Konflikten verbunden sind, einem jungen Publikum vermittelt werden?

Es sind solche Themen und Fragestellungen, die auch den Kinder- und Jugendtheaterstücken in SPIELPLATZ 28 unterlegt sind: In DER TAG, AN DEM MEIN BRUDER NICHT NACH HAUSE KAM des Niederländers Roel Adam rekonstruieren drei Geschwister den Tag, an dem ihr Bruder im Krieg ums Leben kam (ab 10 Jahren); die LEGENDE VOM DOLCHSTOß von dem Schweizer Autor Guy Krneta ist eine Parabel auf die mit Krieg verbundene Doppelmoral (ab 8 Jahren); die Kanadierin Suzanne Lebeau thematisiert in DAS GERÄUSCH KNACKENDER KNOCHEN die Lebensgeschichten afrikanischer Kindersoldaten (ab 14 Jahren); der schwedische Dramatiker Per Lysander erzählt in KÖNIG HEINZ, einer Paraphrase nach Shakespeares „Heinrich IV.“, von Verantwortung, Mut und falschem Heldentum (ab 12 Jahren); und Volker Schmidt wendet sich in ILIAS dem Homerschen Prototyp abendländischer Kriegs- und Heldenepen zu (ab 11 Jahren).

"4 Autoren - Roel Adam, Guy Krneta, Per Lysander, Volker Schmidt - sowie eine Autorin - Suzanne Lebeau - haben gehaltvolle Theaterstücke zum Thema 'Krieg' verfasst. Dabei war ihnen allen wichtig, nicht das Heroische in den Vordergrund zu stellen, sondern das persönliche Leid der meist jugendlichen Opfer und ihrer
Nächsten. (...) In seinem brillanten Nachwort gibt der Herausgeber Thomas Maagh (zuletzt "Fünf Theaterstücke über Mobbing", ID-B 1/15) Anregungen zur Rezeption. Wenn einfühlsame Erwachsene das Zielpublikum, das m.E. eher Jugendliche als Kinder sein sollten, begleiten, dann wird z.B. eine Theater AG oder Unterrichtseinheiten der Fächer Ethik, Sozialkunde etc. großen Gewinn aus der Anthologie ziehen." (ekz.bibliotheksservice, Martina Mattes)

248 Seiten. broschiert. 15€
ISBN: 978-3-88661-368-7

Fünf Theaterstücke über Geschwister
Die Beziehung zwischen Geschwistern ist besonders intensiv, ja schicksalhaft. Im Gegensatz zu Freundschaften kann man geschwisterliche Bande nicht aufkündigen; und anders als Vater und Mutter begleiten Bruder oder Schwester einen meist ein Leben lang. Zwillinge gar umgibt ein eigener Mythos. Gleichwohl sind Geschwisterverhältnisse relativ wenig erforscht. Dabei wächst auch heute nur jedes vierte Kind alleine auf. Die Formen der Geschwisterbeziehungen indes sind vielfältiger geworden: neben biologischen gibt es vermehrt soziale Konstellationen – aus Pflege-, Adoptiv- oder Patchworkfamilien. In Mythologie, Märchen und Dramen kommt Geschwisterpaaren seit jeher spezielle Bedeutung zu.
Fünf Beispiele aus der zeitgenössischen Theaterliteratur für Kinder und Jugendliche präsentiert SPIELPLATZ 29: Ulrich Hubs "Lear"-Bearbeitung DES KÖNIGS LIEBSTES KIND zeigt das Buhlen dreier Schwestern um die Gunst des Vaters. Finegan Kruckemeyers DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN erzählt von Atticus, der auch einmal so cool sein möchte wie sein um zwei Minuten älterer Zwillingsbruder. Suzanne Lebeau spitzt in GRETEL UND HÄNSEL das Grimmsche Märchen auf das Geschwisterverhältnis zu. Als ihr Vater spurlos verschwindet, sind die drei Söhne des Samenhändlers Bison in BISON & SÖHNE von Pauline Mol und Moniek Merkx plötzlich auf sich gestellt. Und eine Patchwork-Familie, in der biologische und soziale Geschwister ihren Platz neu finden müssen, steht im Mittelpunkt von Kristo Šagors FREMDELN.

264 Seiten. broschiert. 15€
ISBN: 978-3-88661-375-5

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