Neu
Wer hat Angst?
(Wie is bang?)

Das Einzige, was sich regelmäßig ändert, sind ihre Antagonisten: ein jüngeres Schauspielerpaar, das eine Weile durchhält, dann aber, wie die Vorgänger, im Streit geht. Es wird immer schwieriger, Ersatz zu finden, bis schließlich Vater Staat zu Hilfe kommt und die Möglichkeit eines soziokulturellen Zuschusses bietet, unter der Voraussetzung, dass das jüngere Schauspielerpaar ausländischer Herkunft und vorzugsweise dunkelhäutig ist.
Schon die erste Begegnung stellt alle subkutanen Konflikte scharf. Es gibt eine Kluft zwischen den Generationen und den Geschlechtern, und einen Abgrund zwischen der Liebe zum Kanon und dem Drang nach Zeitgenossenschaft. Ist die Inszenierung von Klassikern weltfremd oder relevant? Ist unser Theater als Kunstform universal oder eurozentrisch-weiß-passé? Und ist Drama in Zeiten von Netflix überhaupt noch von Belang? (Ankündigung Zeeland Late Summer Festival)
2D-2H
Helden (Die Waffen und der Mann)
(Arms and the Man)
Shaws Komödie spielt während des Serbisch-Bulgarischen Krieges 1885. Auf seiner Flucht vor der von Sergius angeführten bulgarischen Kavallerie findet der kriegsmüde, aber gewitzte Schweizer Söldner Bluntschli des Nachts Unterschlupf – durch Zufall ausgerechnet im herrschaftlichen Haus von Raina, Sergius' Verlobter. Bluntschli offenbart ihr, dass ihr Zukünftiger keineswegs so heldenhaft ist, wie alle Welt glaubt, und Raina verhilft dem Fremden zur Flucht. Als Bluntschli später noch einmal wiederkehrt, kommen weitere Täuschungen ans Licht, ehe sich alles doch noch zum Guten wendet.
Mit vielschichtigen Figuren, bissigem Humor und überraschenden Wendungen hinterfragt HELDEN starre Geschlechterrollen und stereotype Bilder vom "anderen". Uli Menke hat eine entschlackte, zeitgemäße Neuübersetzung dieses modernen Klassikers vorgelegt.
Mit vielschichtigen Figuren, bissigem Humor und überraschenden Wendungen hinterfragt HELDEN starre Geschlechterrollen und stereotype Bilder vom "anderen". Uli Menke hat eine entschlackte, zeitgemäße Neuübersetzung dieses modernen Klassikers vorgelegt.
3D-4H
Fundus
Hier finden Sie aktuelle Stückempfehlungen aus unserem Repertoire.
Das Schlafzimmer von Alice
UA: Staatstheater Darmstadt, 10.4.2005. R: Ulrich Hub

"Alle illegalen Einwanderer soll man in Hasenkostüme stecken, damit die Jäger etwas zum Üben haben!" Diesem Wahlkampfslogan hat der Bürgermeister einer Kleinstadt seinen enormen Erfolg zu verdanken. Aber schon bald muss er feststellen, dass er sich mit diesem Satz nicht nur Freunde gemacht hat: Auf einer Silvesterparty im eigenen Haus wird er überfallen, ausgeraubt, bewusstlos geschlagen und im Badezimmer versteckt. Als die Tür zum Bad um Mitternacht geöffnet wird, fehlt von ihm jede Spur. In Hubs turbulenter Komödie in der Tradition eines Feydeau muss sich Alice, die Ehefrau des verschwundenen Bürgermeisters, gegen eine Menge Personen zur Wehr setzen, die ungefragt in ihrem Schlafzimmer ein- und ausgehen: die Schwiegermutter, die magersüchtige Geliebte ihres Mannes, einen zerstreuten Einbrecher, einen skrupellosen PR-Manager und einen verliebten Polizeipräsidenten. Alle Figuren erweisen sich als Meister der Täuschung. Denn nur im Moment der größten Lüge sind die Figuren bei sich.
3D-4H
Troianer

Nach zehn Jahren Krieg können die Bewohner der belagerten Stadt das erste Mal vorsichtig den Strand betreten. Der Feind ist abgezogen, hat sein Lager verbrannt und nur ein monströses Gebilde zurück gelassen. Während der misstrauische Herrscher hinter allem eine feindliche List vermutet, macht sich sein junger Sohn die Wünsche des Volkes zu Nutze und will endlich den ersehnten Frieden feiern. An der Frage, was mit dem geheimnisvollen Objekt geschehen soll, entscheidet sich die Zukunft der Stadt. Die dramatische Auseinandersetzung ist bei Ulrich Hub ein spannendes Stück über die Kunst zu verführen wie die Bereitschaft, sich täuschen zu lassen. Den großen Kontrahenten – dem alten König und seinem jungen Nachfolger, einem gefangenen Spion und der hellsichtigen Königstochter – steht der vielstimmige Chor der Troianer gegenüber.
Besetzung ad libitum