Ulrike Müller

Ulrike Müller wurde 1981 in Cottbus geboren. Nach dem Schauspielstudium an der HMT "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig war sie Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden und am Stadttheater Bielefeld. 2008-2015 studierte sie Schauspielregie an der HfS "Ernst Busch" und inszeniert seitdem am bat-Studiotheater Berlin, am Maxim Gorki Theater Berlin und vielen anderen Bühnen. Außerdem unterrichtet sie als Dozentin für Schauspiel und leitet Workshops für Wirtschaftsunternehmen. Seit 2012 arbeitet Müller auch als Autorin für Bühne und Hörspiel. Ihre Produktion "Kommen wir zu mir!" wurde 2011 zum Theatertreffen der Jugend nominiert. 2012 wurde sie in der Kritikerumfrage von "Theater heute" von Franz Wille zur besten Nachwuchskünstlerin... nominiert. Für die rbb-Produktion "Das Projekt bin Ich!" erhielt sie 2015 den Deutschen Hörspielpreis der ARD.

Auszeichnungen (Auswahl):

2019 Hauptpreis des Waldorf-Dramawettbewerbs
2019 "Lausitzen"-Förderpreis
2015 Deutscher Hörspielpreis der ARD


Werke

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UA: neue bühne Senftenberg, 22.9.2023. R: Ulrike Müller
Fünf Menschen, die trotz aller Unterschiede eine Gemeinsamkeit haben: Sie stammen alle ursprünglich aus der Deutschen Demokratischen Republik. Auch nach über 30 Jahren seit dem Ende des sozialistischen 'Arbeiter- und Bauernstaates' bleiben die Spuren, die das verschwundene Land bei der damaligen Bevölkerung hinterlassen hat. Diese Menschen erzählen vom Leben und Alltag in der DDR, vom Mauerfall, der Wendezeit, von Abwanderung und Rückkehr. Ihre Geschichten zeigen, wie prägend die Herkunft für den gesamten Lebensweg sein kann. Gleichzeitig machen sie auch deutlich, dass persönliche Biografien stets mit wichtigen gesellschaftlichen Fragen verbunden sind. Denn die Aufarbeitung der DDR-Geschichte bewegt das wiedervereinigte Deutschland bis heute. Was passiert, wenn man seine Heimat verliert, ohne wegzugehen? Was passiert, wenn man weggeht und seine Heimat wiederfindet? Was passiert, wenn man an den Ort zurückkommt, an dem man aufgewachsen ist?
Mit dem biografischen Recherchestück 'Blick zurück nach vorn' setzt Ulrike Müller den 2019 erhaltenen 'Lausitzen'-Förderpreis für die neue Bühne um. Sie knüpft mit ihrer biografischen Stückrecherche an ihre literarischen Arbeiten an. Zusammen mit dem Ensemble erzählt die Autorin und Regisseurin von Wurzeln, die verloren gingen, von solchen, die herausgerissen oder neu geschlagen wurden. (Ankündigung neue bühne Senftenberg)
3D-2H
5D-5H
In Ulrike Müllers dystopischem Theaterstück PRINZIP ARCHE sind die Polkappen längst abgeschmolzen, Täler überflutet, Großstädte evakuiert. Nach drei Jahren Dauerregen endlich reagiert die Politik. Aber nicht, um die Klimakatastrophe abzuwenden, sondern um die Zeit "danach" zu organisieren. In einer konzertierten, transnationalen Aktion werden mehrere Archen gebaut, die das Überleben der Menschheit sichern sollen. Für einen Platz darauf kann sich bewerben, wer jung ist und per Losverfahren vorausgewählt wurde.
Gerade erwachsen, noch voller Pläne, Unsicherheiten, Hoffnungen, finden sich auch die zehn Figuren des Stückes – 5 Frauen, 5 Männer – plötzlich in einer der Endausscheidungen wieder. Eine Schicksalsgemeinschaft der potentiell Überlebenden, der vorerst glücklich Gestrandeten. Auf sich allein gestellt, entwickelt sich unter ihnen eine Art Probe aufs Exempel für den bevorstehenden Überlebenskampf, die jedoch zum Ernstfall wird, als die zehn zusehen müssen, wie das Schiff ohne sie ablegt...
PRINZIP ARCHE ist eine Versuchsanordnung für ein junges Ensemble. Im Ausnahmezustand finden sich Ulrike Müllers Figuren mit Fragen konfrontiert, die zugleich sinnbildlich sind für die Lebenssituation einer jungen Generation insgesamt: Wer bestimmt über ihre Zukunft? Wie verhält sich der/die Einzelne, und wie formiert sich daraus Gemeinsinn oder gar Widerstand? Neben Dialogszenen stehen dabei andere Textsorten: Auszüge aus Regelwerken, Radionachrichten, Off-Stimmen, Chöre und Monologe.
Das Auftragsstück für das Mozarteum Salzburg gewann beim Waldorf-Dramawettbewerb 2019.
5D-5H
Zusammen mit Jan Lehmann
Besetzung ad libitum
UA: neue bühne Senftenberg/Lausitz Festival, 30.8.2024. R: Ulrike Müller
VINETA ODER DAS SCHWARZE TAL ist eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Region. Was ist untergegangen mit den Dörfern, Kraftwerken und Systemen? Was ist versunken, unter der Oberfläche verschwunden? Ist es für immer verloren oder existiert es weiter, ungesehen? Welche Möglichkeiten bringt ein Neubeginn mit sich? Das Stück fördert in Sagen, Legenden und Lebensläufen zutage, was der Lausitz und ihren Bewohner:innen Unsterblichkeit verleiht. (Lausitz Festival)
Besetzung ad libitum
Die Don Quijot*innen oder Was kostet die Kindheit?
R: Ulrike Müller
Produktion: RBB 2021
Erstsendung: 02.07.2021
Lieber Nicolas Berggruen
R: Ulrike Müller
Produktion: RBB 2016
55 Min.
Das Projekt bin ich
R: Ulrike Müller
Produktion: RBB 2014
55 Min.

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