Rainer Dachselt
Werke
Blaubart
in einer Fassung von Michael Quast
Musik von Jacques Offenbach
Musik von Jacques Offenbach
UA: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 2.10.2004. R: Michael Quast
Offenbachs Operette von 1866 ist eine humorvolle musikalische Travestie der Legende vom Frauenmörder Blaubart, der hier erstmals nicht als Täter, sondern als Opfer vorgeführt wird: Ritter Blaubart ist verwitwet, aber vergnügt. Wenn er genug von seiner Frau hat, läßt er sie beseitigen und sucht sich fröhlich eine Neue. Zu seiner sechsten Frau hat er sich Boulotte auserkoren, hat aber auch schon ein Auge auf Fleurette geworfen. Schon bald befiehlt er daher seinem Wissenschaftler Prof. Popolani, auch die neueste Gattin wieder zu vergiften. Doch hat Blaubart die Rechnung ohne den ehrgeizigen Professor und die lebenspralle Boulotte gemacht.
Blaubart (Fassung für 1 Schauspieler und 1 Pianisten)
in einer Fassung von Michael Quast
Musik von Jacques Offenbach
Musik von Jacques Offenbach
1H (+ 1 Pianist)
UA: Theater der Stadt Heidelberg, 27.3.1998. R: Michael Quast
In Offenbachs Version des alten Märchens vom unwiderstehlichen und frauenmordenden Ritter Blaubart zeigt sich: in Wirklichkeit haben die Frauen die Hosen an! Im Reich von König Bobèche, dem Prototyp eines durchgeknallten Diktators, treten auf: korrupte Minister, zwielichtige Wissenschaftler, düpierte Machos und gut gelaunte Mordopfer. Große Oper mit ironischem Augenzwinkern. (Michael Quast)
1H (+ 1 Pianist)
De Geizige
(L'Avare)
nach Molière
3D-7H
UA: Fliegende Volksbühne / Barock am Main, Frankfurt, 2012. R: Sarah Groß
Molières Charakterstudie zeigt uns einen hartherzigen Knicker und grausamen Familienvater, der sein Geld mehr liebt als alles andere. Angesichts von Börsenhörigkeit und Schuldenkrise ist DER GEIZIGE das Stück der Stunde - hier in einer hessischen Mundartfassung von Rainer Dachselt!
3D-7H
Der Alchemist
nach Ben Jonson
3D-5H
UA: Fliegende Volksbühne / Barock am Main, Frankfurt, 26.7.2017. R: Sarah Groß
Drei Gauner, eine Geschäftsidee: Als der alte Herr von Humbracht sein Geschäft und die Stadt wegen der Pest verlässt, tut sich sein Verwalter mit einem Betrügerpärchen zusammen und macht in dem leeren Gebäude eine Alchemistenbude auf. Schnell spricht sich herum, daß in dem Haus wundersame Dinge vor sich gehen. Vom Weißen Gold ist die Rede, das sensationelle Kräfte verleihen soll. Bald steht halb Frankfurt Schlange und erhofft sich Reichtum, Macht und Liebesglück. Nur Herr Knodder bleibt skeptisch und versucht, dem Trio das Handwerk zu legen. Platzt irgendwann der Betrug oder wenigstens der große Kessel im sagenumwobenen Labor? Oder kommen die drei mit ihrem Hokuspokus durch?
Eine rasante Komödie über die Macht leerer Versprechungen und den unbedingten Glauben an teure Wunder.
Der englische Dramatiker Ben Jonson arbeitete noch mit Shakespeare zusammen und starb, als Molière 12 Jahre alt war. Er gilt als Erneuerer der satirischen Sittenkomödie für das großstädtische Publikum. (Ankündigung Barock am Main)
3D-5H
Der Bürger als Edelmann
(Le Bourgeois gentilhomme)
nach Molière
4D-7H
UA: Fliegende Volksbühne / Barock am Main, Frankfurt, 14.8.2014. R: Sarah Groß
Der neureiche Monsieur Jourdain hat den Ehrgeiz, ein "kultivierter Mensch" zu werden. Also engagiert er verschiedene Lehrer, die ihm zu höherer Bildung verhelfen sollen. Außerdem hofft er, eine Marquise als Geliebte zu gewinnen, wobei ihm ein angeblich einflussreicher Graf behilflich ist. Was Jourdain in seiner Begeisterung nicht merkt, ist, dass der Graf und die Lehrer ihn ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Als er auch noch darauf besteht, dass seine Tochter nicht ihren bürgerlichen Liebsten, sondern einen Adligen heiraten soll, fassen die jungen Leute einen raffinierten Plan, um den Alten zu überlisten.
4D-7H
Der Herr von Wutzebach
(Monsieur de Pourceaugnac)
nach Molière
3D-5H
UA: Fliegende Volksbühne / Barock am Main, Frankfurt, 13.7.2016. R: Sarah Groß
Der wohlhabende Herr von Wutzebach kommt vom Land. In der großen Stadt Frankfurt möchte er sich ein bisschen amüsieren und seine Braut abholen. Doch im Dschungel der Großstadt erwartet ihn eine üble Intrige. Die Braut hat natürlich andere Pläne, die sie mit Hilfe einer zwielichtigen, aber äußerst kreativen Gaunertruppe durchsetzen will. So kommt es, dass merkwürdige Gaukler, Ärzte, Anwälte, wilde Weiber und am Ende sogar die Stadtwachen den überraschten Wutzebach an die Grenzen seiner Kräfte und seines Verstandes bringen. Ob er da heil wieder rauskommt? Eine gemeine Großstadtkomödie mit Tanz und Gesang.
3D-5H
Der tollkühne Theaterdirektor oder: Die Lieb macht dappisch
nach Molière
4D-6H
UA: Fliegende Volksbühne / Barock am Main, Frankfurt, 22.7.2015. R: Sarah Groß / Martin Ratzinger
Der Theaterleiter Pistorius hat eine letzte Chance, sich vor dem Schuldengefängnis zu retten: Ein Auftritt beim Grafen, gegen Gage! Dafür muss aber ein neues Stück her, das Pistorius auch schon geschrieben hat. Doch sein "Stick in zarte Verse" will seine derbe Theatertruppe nicht spielen, stattdessen lieber "Der schwangere Bauer" oder die Schauertragödie "Crassus von Kronberg", außerdem kann außer dem jugendlichen Helden keiner den Text, und die Spieler sind sich auch gar nicht einig, wie man dieses Stück, wie man überhaupt Theater spielen soll. Sie versuchen, all das in einer letzten Probe zu klären, während ihr Chef immer verzweifelter wird und die feinen Gäste des Grafen schon mit den Füßen scharren... DER TOLLKÜHNE THEATERDIREKTOR, nach Molières Stücken "Das Stegreifspiel von Versailles" und "Der eingebildete Hahnrei", ist Dachselts jüngster Streich, der "kein Auge trocken" (FAZ) lässt und in jede andere Mundart übertragbar ist: "Großes Kino" (Frankfurter Rundschau).
4D-6H
Die Großherzogin von Gerolstein
(La Grande-Duchesse de Gérolstein)
Zusammen mit Michael Quast
Musik von Jacques Offenbach
Musik von Jacques Offenbach
3D-5H
UA der Übersetzung: Staatstheater Mainz, 10.11.2000. R: Michael Quast
Eine junge Regentin folgt ihren Gefühlen anstatt dem politischem Kalkül. Militär und Regierungsapparat reagieren gereizt und zetteln sogar einen Krieg an, um die Großherzogin wieder zur Raison zu bringen. Offenbachs Satire auf Militarismus und Borniertheit eines deutschen Zwergstaates begeisterte das Publikum der Pariser Weltausstellung von 1867. Am Ende steht die Erkenntnis: Wenn man nicht bekommt, was man liebt, muss man lieben, was man bekommt! (Michael Quast)In der modernen Textfassung von Michael Quast und Rainer Dachselt wird das anarchische Potential des höheren Blödsinns dieser Opéra bouffe lustvoll freigelegt.
3D-5H
Horribilis von Huckevoll
nach Andreas Gryphius
3D-5H
UA: Fliegende Volksbühne / Barock am Main, Frankfurt, 30.5.2018. R: Sarah Groß
Frankfurt im 30-jährigen Krieg: Capitano Haudruff Horribilis von Huckevoll, Herr zu Blitzen und Erbsass auf Ehrenbreitmaul zieht in die Stadt. Der Name ist zum Fürchten wie der Kerl. Er hat auf allen Schlachtfeldern persönlich gesiegt und will sich in Frankfurt holen, was ihm zusteht: das größte Haus, das meiste Geld, die schönste Frau. Damit bringt er vor allem das Liebesleben der Stadt durcheinander. Einige Frankfurter halten den Capitano allerdings für einen Strunzer und Hochstapler. Aber wie bringt man einen zur Strecke, der mit falschem Bombast echten Schrecken erzeugt? Wie kommt man einem Kerl bei, der sich selber so großartig findet, dass es ihm (fast) alle abnehmen?Eine Komödie zu einer zeitlos aktuellen Frage… (Ankündigung Barock am Main)
3D-5H
Nachverdichtung. Ein Häuschenkampf
2D-2H
UA: Volksbühne, Frankfurt am Main, 20.10.2022. R: Matthias Faltz
Allen geht es um Immobilien. Tilman wohnt zur Miete, plant aber ein Theaterprojekt, das der schleichenden Nachverdichtung und eigentlich dem ganzen Betongoldrausch ein Ende setzen soll. Seine Freundin Marion besitzt ein Häuschen im Gründerzeitviertel, würde es aber vielleicht möglicherweise ganz gerne verkaufen, um sich endlich eine eigene Praxis für systemische Therapie am Stadtrand zu leisten. Ihre Tochter Lara möchte von beiden in Ruhe gelassen werden, um den revolutionären Kampf der Pflanzen zu unterstützen. Und dann kommt Herr Deibel – und bestätigt die alte Wahrheit: wenn einen alle für einen Makler halten, wird man irgendwann einer. Und zwar einer von der Sorte, die die Verhältnisse zum Tanzen bringen. Die gut sortierten Lebenspläne geraten durcheinander und aneinander, und es bleibt am Ende die Frage: wer hilft uns da raus? Muss vielleicht sogar das Publikum ran?
2D-2H