Hans Magnus Enzensberger
Auszeichnungen (Auswahl):
2015 Frank-Schirrmacher-Preis
2009 Sonning-Preis
2006 Medienpreis 2006 von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Verleihung des Enzensberger-Sterns
2006 Premio d’Annunzio
2002 Ludwig-Börne-Preis
2002 Prinz-von-Asturien-Preis
2000 „Hörbuch des Jahres“ der hr2-Hörbuchbestenliste
1998 Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf
1994 Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München
1993 „Das politische Buch“, verliehen von der Friedrich-Ebert-Stiftung
1993 Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis
1985 Heinrich-Böll-Preis
1980 Goldener Kranz-Preis – Die Abende der Poesie in Struga
1978 Deutscher Kritikerpreis
1966 Preis der Stadt Nürnberg
1963 Georg-Büchner-Preis
1962 Deutscher Kritikerpreis
Werke
Das Werk ist in folgenden Mundartfassungen erhältlich:
- Der Menschenfeind. Hochdeutsch
- De Mäntschefind. Schweizerdeutsch von Heiri Landis
DER MENSCHENFREUND beruht auf dem weithin unbekannten Stück "Est-il bon, est-il méchant" ("Ist er gut, ist er böse?") von Diderot, der sich in diesem Werk in der Hauptfigur, die er Hardouin nannte, selbst porträtierte.
Enzensberger greift den halbvergessenen Text und den reizvollen Stoff auf und gestaltet daraus eine sensible und ironische Darstellung einer Gesellschaft, der nicht mehr zu helfen ist.
Ein unangemeldeter Besucher dringt bei Diderot ein, um das Gespräch mit ihm zu suchen. Für den französischen Philosphen und Enzyklopädisten ist es zunächst nur einer von vielen lästigen Gästen. Doch dann erweckt ein "schwarzes Ei", das der Besucher bei sich trägt, sein Interesse...
Ein Dialog über die Jahrhunderte - über das Paris der vorrevolutionären Zeit, über Voltaire und d'Alembert, über die Aporien des Fortschritts, die kommende Herrschaft der Pädagogen, die Notwendigkeit des Luxus und Diderots eigene parasitäre Existenz.
Hans Magnus Enzensberger hat seine Fassung der TOCHTER DER LUFT für die Inszenierung am Wiener Burgtheater 1999 noch einmal überarbeitet.
Jahren 1807 bis 1832 erzählt wird. Das ungleiche Paar steht einer Gesellschaft gegenüber, die im Stück als eine Art Chor fungiert – sie alle raunen und wispern, tratschen, räsonnieren und witzeln über die dramatische Be-ziehung und Ehe der beiden.
Hans Magnus Enzensberger hat diesen berühmten Text Diderots neu geschrieben. An die Stelle des halbvergessenen Opernkomponisten Rameau ist Voltaire höchstpersönlich gerückt. Die Szenerie ist nicht das literarische Café, sondern das Foyer einer Akademie, die eine hochpolitische Beratung über die Ausbeutung der Kolonien abhält. Und wo Diderot an das Treiben in den Pariser Salons anknüpfte, an Opernintrigen und Schauspielerkabalen, stehen nun Börsenspekulationen und Arbeitsplätze, die Geheimpolizei und der Sklavenhandel im Mittelpunkt. Entstanden ist auf diese Weise die respektvolle Fälschung eines Klassikers.
Erstaufführung der Fassung: Staatstheater Kassel, 31.5.1975. R: Wolfgang Quetes
Hans Magnus Enzensbergers deutsche Fassung geht mit der Vorlage frei, aber nicht unbekümmert um. Im Vergleich zu anderen Übersetzungen arbeitet sie "profilierter die Eigengesetzlichkeit des Korruptiven in der Gesellschaft" (Mannheimer Morgen) heraus. Enzensberger hält sich an die Intentionen des Autors wie an die Handlung des Stücks:
Tarelkin ist am Ende. Halsabschneider haben ihn seiner letzten Mittel beraubt, Gläubiger rennen ihm die Tür ein und drohen ihm bei weiterer Zahlungssäumigkeit mit den schlimmsten Folgen. Also macht Tarelkin ein Ende mit sich. Tarelkin bringt Tarelkin um. und doch bleibt Tarelkin am Leben. In der guten Stube wird ein Sarg aufgebahrt – angefüllt mit faulen Fischen. Der sich ausbreitende Gestank soll Besuchern und zuständigen Beamten derart ‚auf die Nase schlagen’, dass sie nicht genau hinsehen und ein rasches Begräbnis arrangieren.
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