Frank-Patrick Steckel

geboren 1943 in Berlin. Studium der Germanistik und Literaturwissenschaft. Anfang der 1970er Jahre gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer. Von 1978 bis 1981 Oberspielleiter am Theater der Freien Hansestadt Bremen. Von 1986 bis 1995 Intendant des Schauspielhauses Bochum. Seit 1995 wieder als freier Regisseur - Inszenierungen unter anderem am Wiener Akademietheater, am Schauspiel Köln, am Theater Bonn, am Nationaltheater Mannheim, am Wuppertaler Schauspielhaus und am Theater Bremen. Lebt in Berlin.

"Steckels Shakes-Speare" erscheint als auf 14 Bände angelegte, zweisprachige Lese- und Studienausgabe im Laugwitz Verlag: http://www.laugwitz.de.

Auszeichnungen (Auswahl):

2013 Preis der Autoren


Werke

2D-3H (+ Chor)
UA der Bearbeitung: theaterlabor bremen, 26.2.2009. R: Frank-Patrick Steckel
Aristophanes' PLUTOS wurde 388 in einer zweiten Fassung aufgeführt – die Fertigstellung der Komödie mag früher gelegen haben. Gründe für die Neufassung sind nicht überliefert, ebenso wenig der erste Text. Das Thema der Komödie ist hochaktuell, denn PLUTOS handelt von der Verteilung materieller Güter zwischen Arm und Reich und somit letztlich von Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Weil Plutos, der Gott des Reichtums, blind ist, kann er nicht sehen, wie schreiend ungerecht er seine Gaben
2D-3H (+ Chor)
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Schauspielhaus Bochum, 9.5.1987. R: Frank-Patrick Steckel
Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Regisseur Frank-Patrick Steckel mit dem Kosmos der Shakespeare-Dramen. Mit seinen Inszenierungen entstanden auch neue Übersetzungen der Stücke, von der Kritik und von Schauspielern viel gerühmt: sie sind von großer Texttreue und dennoch von heute, und sind vor allem von einem Theatermacher für Schauspieler und das Theater geschrieben. Steckels Übersetzungen zeichnen sich aus durch höchste philologische Genauigkeit, Klarheit und dramatische Kraft. Und sie wurden und werden in den vergangenen Spielzeiten nachgespielt – vom Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover bis zum Theater Baden-Baden, vom Nationaltheater Mannheim bis zum Theater Nordhausen.
Besetzung ad libitum
4D-6H
UA der Übersetzung: Staatstheater Darmstadt, 13.7.2003. R: Frank-Patrick Steckel
Im Hause Harpagons regiert die Habsucht: dem Titelhelden ist sein Vermögen mehr wert als das Glück seiner Kinder. So scheut er sich nicht, seine Tochter Elise dem greisen Anselme zur Frau zu versprechen, welcher sie ohne Mitgift ehelichen würde, und plant für seinen Sohn Cléante die Heirat mit einer wohlhabenden Witwe. Die Kinder jedoch schmieden eigene Pläne...
Molières 1668 uraufgeführte Prosakomödie ist ein Plädoyer gegen den materialistischen Wahn, der Harpagon zur lächerlichen Figur macht, und für eine praktische und lebensbejahende Vernunft.

Für seine Inszenierung am Staatstheater Darmstadt hat Frank-Patrick Steckel Molières "L’Avare" neu übersetzt. Ohne direkte Aktualisierung gelingt es ihm, den Klassiker in die Gegenwart zu holen.
4D-6H
3D-8H
UA der Übersetzung: Schauspielhaus Bochum, 30.1.1993. R: Frank-Patrick Steckel
In einer Gesellschaft des Scheins haben es die Ehrlichen schwer: Der Adelige Alceste will unbedingte Wahrhaftigkeit. Sich zu verbiegen ist ihm ein Graus, Höflichkeit bedeutet ihm nichts als Heuchelei. Damit macht sich Alceste schnell Feinde. Selbst seine Geliebte Célimène bevorzugt die kleinen Flirts und Komplimente anderer Männer gegenüber Alcestes griesgrämigen Treueschwüren. Als ein Brief auftaucht, in dem sie ihre diversen Liebhaber verspottet, und sich diese daraufhin von ihr abwenden, sieht Alceste seine Chance gekommen, seine Grundsätze vor aller Welt unter Beweis zu stellen. Er will trotz des Skandals zu ihr stehen und fordert sie auf, mit ihm zusammen die Gesellschaft am Hofe hinter sich zu lassen. Doch Célimène lehnt dankend ab. Alceste muss sich entscheiden, ob er bleibt oder in die selbstgewählte Verbannung geht.
3D-8H
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Schauspiel Frankfurt, 15.4.2016. R: Andreas Kriegenburg
Für Andreas Kriegenburg und seine Frankfurter Inszenierung hat Frank-Patrick Steckel Shakespeares STURM neu übersetzt. Über seine Arbeit sagt Steckel selbst: "Übersetzen heißt fälschen, im Falle Shakespeares, seit mehreren hundert Jahren, die Texte eines Autors, der sehr wahrscheinlich seine eigene Identität gefälscht hat. […] Die Idyllik, die dem Werkstattbegriff anhaftet, beschränkt sich jedenfalls auf das notwendig Penible, Pingelige, ja Kleinliche des Fälschungsvorgangs. In allem Übrigen ist der Arbeitsplatz des Übersetzers eine rauchende Alchimistenküche, in der eine nicht ganz einwandfreie Gestalt mit scheelem Blick einen genialen englischen Text des 16. Jahrhunderts in einen halbwegs erträglichen deutschen des 21. Jahrhunderts zu modeln sich bemüht, als gälte es, Sand aus Gold zu gewinnen."
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Theater am Goetheplatz Bremen, Oktober 2009
Die Schlacht ist nicht zuletzt durch den Einsatz Macbeths gewonnen für König Duncan. Hoch- und Landesverrat sind niedergeschlagen, die norwegischen Eindringlinge vertrieben und Schottland könnte einem neuen Frieden entgegensehen. Vom Schlachtfeld heimkehrend begegnen den siegreichen Feldherren Macbeth und Banquo drei Schicksalsschwestern, die ihnen prophezeien: Macbeth werde König und Banquo zeuge Könige ohne selbst einer zu sein. Die Drei rufen in Macbeth und seiner Lady altes Begehren wach. Der Reiz der Macht treibt beide erneut in einen unaufhaltsamen, erbarmungslosen Strudel. Zwangsläufig kommt es zum Mord an König Duncan, zum Mord an Banquo. Und auf Mord folgt Mord. Prophezeiungen erfüllen sich. Die königliche Machtentfaltung ist begleitet von Grauen und Schrecken und mündet letztendlich in Zerrüttung und Tod. Denn was sich nicht einstellen will, dass ist weder der Machtgenuss der Lady noch Macbeths Vorstellungen von Machtstrukturen, was bleibt ist Sinnverlust und blankes Nichts.
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Schauspiel Köln, 19.9.1999. R: Frank-Patrick Steckel
Das Stück erzählt vom Krieg, den König Edward III. um die französische Krone führt; nebenbei erringt er Siege über die aufbegehrenden Schotten. In Schottland muss er allerdings auch eine Niederlage einstecken: Die Gräfin Salisbury weist ihn ab. Im Krieg wie in Liebesdingen erweisen sich die hohen Ideale und die großen Worte als wenig zuverlässiges Fundament.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Regisseur Frank-Patrick Steckel mit dem Kosmos der Shakespeare-Dramen. Mit seinen Inszenierungen entstanden auch neue Übersetzungen der Stücke, von der Kritik und von Schauspielern viel gerühmt: Sie sind von großer Texttreue und dennoch von heute, und sind vor allem von einem Theatermacher für Schauspieler und das Theater geschrieben.
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Schauspielhaus Bochum, 28.5.1995. R: Frank-Patrick Steckel
Zum Begräbnis seines Vaters kommt Prinz Hamlet zurück an den dänischen Hof. Nach nur wenigen Wochen heiratet seine Mutter den Bruder des verstorbenen Königs, der ihm auf den Thron nachfolgt. Hamlet, allein in seiner Trauer, umgeben von Speichelleckern und Intriganten, will eben zurück zum Studium nach Wittenberg, als ihm der Geist seines Vaters erscheint. Er sei ermordet worden, und nun sei es die Aufgabe des Sohnes, Rache zu nehmen. Hamlet gibt sein Wort, den feigen Mord zu sühnen.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Regisseur Frank-Patrick Steckel mit dem Kosmos der Shakespeare-Dramen. Mit seinen Inszenierungen entstanden auch neue Übersetzungen der Stücke, von der Kritik und von Schauspielern viel gerühmt: sie sind von großer Texttreue und dennoch von heute, und sind vor allem von einem Theatermacher für Schauspieler und das Theater geschrieben. Steckels Übersetzungen zeichnen sich aus durch höchste philologische Genauigkeit, Klarheit und dramatische Kraft. Und sie wurden und werden in den vergangenen Spielzeiten nachgespielt – vom Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover bis zum Theater Baden-Baden, vom Nationaltheater Mannheim bis zum Theater Nordhausen.
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
Frank-Patrick Steckel setzt sein 'Lebensprojekt' fort und fügt seinem Korpus von bereits 14 Übersetzungen die Übertragung eines der wohl berühmtesten Dramen Shakespeares hinzu: DIE TRAGÖDIE VON KÖNIG LEAR. Wie gewohnt mit philologischer Akkuratesse und einem sensiblen Gespür für die Tonalität des Originals, hat er ausgehend von der verworrenen Textüberlieferung eine eigene Fassung erstellt: Sie basiert auf der Folio-Ausgabe von 1623, jedoch partiell ergänzt durch Textstellen aus der deutlich umfangreicheren Quarto-Ausgabe von 1608.
"Und genau darin liegt die Kunst des Übersetzers Steckel: dass er als Regisseur liest, ordnet und verbindet und zugleich die Zwischenräume erkennt und offen lässt, dass er die Situation genauestens untersucht und mit Akribie den Kontext aufspürt. Steckel sieht und hört die Figuren auf der Bühne, er erlebt sie, wenn er ihnen Worte verleiht." (Aus der Laudatio zum Preis der Autoren 2013)
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Bremer Theater, 21.10.1980. R: Frank-Patrick Steckel
Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Regisseur Frank-Patrick Steckel mit dem Kosmos der Shakespeare-Dramen. Mit seinen Inszenierungen entstanden auch neue Übersetzungen der Stücke, von der Kritik und von Schauspielern viel gerühmt: sie sind von großer Texttreue und dennoch von heute, und sind vor allem von einem Theatermacher für Schauspieler und das Theater geschrieben. Steckels Übersetzungen zeichnen sich aus durch höchste philologische Genauigkeit, Klarheit und dramatische Kraft. Und sie wurden und werden in den vergangenen Spielzeiten nachgespielt – vom Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover bis zum Theater Baden-Baden, vom Nationaltheater Mannheim bis zum Theater Nordhausen.
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Thalia Theater Hamburg, 6.9.2014. R: Jette Steckel
(…) darin liegt die Kunst des Übersetzers Steckel: dass er als Regisseur liest, ordnet und verbindet und zugleich die Zwischenräume erkennt und offen lässt, dass er die Situation genauestens untersucht und mit Akribie den Kontext aufspürt. Steckel sieht und hört die Figuren auf der Bühne, er erlebt sie, wenn er ihnen Worte verleiht. Dieser Vorgang ist nicht mit Interpretation zu verwechseln.
Der Versuchung, als regieführender Übersetzer den szenischen Vorgang nicht nur nachzubilden und zu vermitteln, sondern zu lenken, widersteht Steckel. Überhaupt schützt er Shakespeare durch genaue und puristische Übertragungen vor jedweder Vereinnahmung. Direktheit der Sprache und Klarheit der Gedanken zeichnen sie aus. Dabei sind sie keineswegs unsinnlich, doch Steckel lässt sich nicht verführen, zum Beispiel dazu, die gelegentliche Derbheit im Shakespeare'schen Original im Deutschen zu potenzieren und sich verselbständigen zu lassen, 'Maul' zu sagen, wenn da 'Zunge' steht.
Stattdessen gibt es in seinen Übersetzungen überraschende Metaphorik und wagemutige Wortschöpfungen, Musikalität und Bildkraft, Reime ohne Anstrengung. Es 'wetterleuchtet die Sprachgewalt, funkelt die verbale Finesse', wie es ein Kritiker im Überschwang formulierte. Und wie selbstverständlich und ohne dass man sie vermissen würde, erlegt er Heilige Kühe, wenn es Rhythmus, theatralischer Vorgang, Klang und Kontext erlauben oder gebieten und es mit dem Original, dessen kritischen Kommentar er kennt, vereinbar ist. (Aus der Laudatio zur Verleihung des Preis der Autoren 2013 für F.-P. Steckels Shakespeare-Übersetzungen)
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