Augusto Boal
Werke
Geschichten aus unserem Amerika
(Historias de nuestra América)
Deutsch von Henry Thorau
Besetzung ad libitum
Vier satirische, ca. halbstündige Episoden, die an einem Abend gespielt werden können (aber nicht müssen). Ein Familienausflug findet mit, eine Trauerfeier ohne Leiche statt. Grellkomische Geschichten aus "unserem Amerika" – aus "unserem", das heißt: dieses "Amerika" ist überall.
Besetzung ad libitum
Mit der Faust ins offene Messer
(Murro em Ponta da Faca)
Deutsch von Henry Thorau und Peter Urban
3D-3H
UA: Teatro TAIB, São Paulo, 4.10.1978.
DE: Vereinigte Bühnen Graz, 16.10.1982. R: Augusto Boal
Das inzwischen klassische Stück über Migranten:DE: Vereinigte Bühnen Graz, 16.10.1982. R: Augusto Boal
"In den Szenen bewegen sich sechs Menschen auf den Straßen des Exils, auf der Suche nach dem 'Land ohne Wind', in dem sie bleiben können, Flüchtlinge. Sie bleiben dabei nicht die, die sie anfangs sind. Je länger die Flucht dauert, um so mehr verändert und zerstört sie die Identität der Fliehenden. Der Zwang zum Wechsel der Orte besetzt ihr Denken und verbraucht ihre Empfindungskräfte. Auch in ihren Gefühlen füreinander werden sie hastig, ungenau, beinahe wahllos. Zärtlichkeit, Liebe - wie können sie wahr werden, mitten im Entsetzen? So viel muß vergessen werden für einen Moment des Glücks, daß die Frau es nicht aushält und das Leben verläßt. Diese Trennung für immer hat Boal in eine der verzweifeltsten Abschiedsszenen des gegenwärtigen Theater gefaßt. Im letzten Bild kommen alle Personen noch einmal auf die Bühne, sie tragen nun andere Namen, stellen andere dar, aber ihre Situation ist wieder die der Flüchtlinge zu Anfang des Stücks: Die Geschichte der Vertreibung kennt kein Ende." (Peter Iden)
3D-3H
Revolution auf südamerikanisch
(Revolucão América do Sul)
Deutsch von Anneliese Botond
Besetzung ad libitum
UA: Teatro de Arena São Paulo, 1960.
DE: Atlantic Theater Düsseldorf, 16. 10. 1981 R: Roland Kabelitz
Zequinha Tapioca, der eine Revolution machen will und sich einkaufen lässt, der Präsident, der uns als Politik-Profi – vor der Wahl – die ganze Welt verspricht, der auch uns bekannte Schutz-Engel aus den USA und sein Einfluss; und José, der das Parlament erlebt, der seine Arbeit verliert, der lange mit viel Witz durchhält – Habt nur Geduld/Schnallt den Gürtel enger/Näht Flicken auf die Hose/Bald kommen bessere Tage – singen die Politiker dem Volk vor.
DE: Atlantic Theater Düsseldorf, 16. 10. 1981 R: Roland Kabelitz
Besetzung ad libitum
MIT DER FAUST INS OFFENE MESSER
Deutsch von Henry Thorau und Peter Urban
Produktion: ORF Graz/NDR 1982
Erstsendung: 13.11.1982
120 Min.
120 Min.
Mit der Faust ins offene Messer
Deutsch von Henry Thorau und Peter Urban
Das inzwischen klassische Stück über Migranten.
"In den Szenen bewegen sich sechs Menschen auf den Straßen des Exils, auf der Suche nach dem 'Land ohne Wind', in dem sie bleiben können, Flüchtlinge. Sie bleiben dabei nicht die, die sie anfangs sind. Je länger die Flucht dauert, um so mehr verändert und zerstört sie die Identität der Fliehenden. Der Zwang zum Wechsel der Orte besetzt ihr Denken und verbraucht ihre Empfindungskräfte. Auch in ihren Gefühlen füreinander werden sie hastig, ungenau, beinahe wahllos. Zärtlichkeit, Liebe - wie können sie wahr werden, mitten im Entsetzen? So viel muß vergessen werden für einen Moment des Glücks, daß die Frau es nicht aushält und das Leben verläßt. Diese Trennung für immer hat Boal in eine der verzweifeltsten Abschiedsszenen des gegenwärtigen Theater gefaßt. Im letzten Bild kommen alle Personen noch einmal auf die Bühne, sie tragen nun andere Namen, stellen andere dar, aber ihre Situation ist wieder die der Flüchtlinge zu Anfang des Stücks: Die Geschichte der Vertreibung kennt kein Ende." (Peter Iden)
"In den Szenen bewegen sich sechs Menschen auf den Straßen des Exils, auf der Suche nach dem 'Land ohne Wind', in dem sie bleiben können, Flüchtlinge. Sie bleiben dabei nicht die, die sie anfangs sind. Je länger die Flucht dauert, um so mehr verändert und zerstört sie die Identität der Fliehenden. Der Zwang zum Wechsel der Orte besetzt ihr Denken und verbraucht ihre Empfindungskräfte. Auch in ihren Gefühlen füreinander werden sie hastig, ungenau, beinahe wahllos. Zärtlichkeit, Liebe - wie können sie wahr werden, mitten im Entsetzen? So viel muß vergessen werden für einen Moment des Glücks, daß die Frau es nicht aushält und das Leben verläßt. Diese Trennung für immer hat Boal in eine der verzweifeltsten Abschiedsszenen des gegenwärtigen Theater gefaßt. Im letzten Bild kommen alle Personen noch einmal auf die Bühne, sie tragen nun andere Namen, stellen andere dar, aber ihre Situation ist wieder die der Flüchtlinge zu Anfang des Stücks: Die Geschichte der Vertreibung kennt kein Ende." (Peter Iden)
102 Seiten. broschiert. 12€
ISBN: 978-3-88661-035-8