© Folmer Hansen Teaterförlag

Per Lysander

geboren 1944 in Sollefteå (Schweden). Zählt zu den Wegbereitern des modernen schwedischen Kinder- und Jugendtheaters. Internationale Beachtung fand er vor allem als Autor und Dramaturg des Stockholmer Ungar-Klara-Theaters, das - weit über die Grenzen Schwedens hinaus - neue Akzente im Kinder- und Jugendtheater setzte. Von 1989 bis 1992 künstlerischer Leiter des Stadsteater Göteborg, später Leiter des Dramatiska Institutet.


Werke

Deutsch von Dirk H. Fröse
Besetzung ad libitum
UA: Theater der Jugend, Wien, 9.6.1990. R: Klaus Rott
Prinz Heinz verabscheut nichts so sehr wie die aggressive Kriegspolitik seines Vaters. Witz und List sind ihm wirksamere Waffen als Schwerter. Von seinem Vater und vom gesamten Hof wird er deshalb für einen Feigling gehalten. Sein Vetter, Heinrich Percy, dagegen ist der Liebling aller, ein Held, dem eine große Karriere bevorzustehen scheint. Verständnis und Freundschaft findet Prinz Heinz nur bei dem dicken Falstaff und dessen Kumpanen. Als eines Tages Heinrich Percy den König zu stürzen versucht, kann Prinz Heinz mit Mut und List diesen Putsch vereiteln. Doch sein Vater wurde im Kampf tödlich verletzt. Aus Prinz Heinz wird König Heinz. Was für ein König wird er werden?
Per Lysanders Paraphrase nach Shakespeares "Heinrich IV"erzählt auf spielerische Weise vom Erwachsenwerden, von Verantwortung, Mut und falschem Heldentum.
Besetzung ad libitum
Altersempfehlung: ab 12 Jahren.
Fünf Theaterstücke über Krieg
Kinder und Jugendliche werden heute verstärkt mit Krieg konfrontiert: über Bilder in Fernsehen und Internet; über Begegnungen mit Flüchtlingskindern; über Väter, die mit der Bundeswehr in Krisengebiete versetzt werden; oder weil sie selber mit ihren Familien vor Vertreibung und Gewalt geflohen sind. In anderen Erdteilen werden Heranwachsende zudem als Soldaten zwangsrekrutiert – und damit zu "Opfern" und "Tätern" zugleich. Wie also nehmen Kinder Krieg wahr? Und wie sollen blutige Gewalt und politische Komplexität, die mit den militärischen Konflikten verbunden sind, einem jungen Publikum vermittelt werden?

Es sind solche Themen und Fragestellungen, die auch den Kinder- und Jugendtheaterstücken in SPIELPLATZ 28 unterlegt sind: In DER TAG, AN DEM MEIN BRUDER NICHT NACH HAUSE KAM des Niederländers Roel Adam rekonstruieren drei Geschwister den Tag, an dem ihr Bruder im Krieg ums Leben kam (ab 10 Jahren); die LEGENDE VOM DOLCHSTOß von dem Schweizer Autor Guy Krneta ist eine Parabel auf die mit Krieg verbundene Doppelmoral (ab 8 Jahren); die Kanadierin Suzanne Lebeau thematisiert in DAS GERÄUSCH KNACKENDER KNOCHEN die Lebensgeschichten afrikanischer Kindersoldaten (ab 14 Jahren); der schwedische Dramatiker Per Lysander erzählt in KÖNIG HEINZ, einer Paraphrase nach Shakespeares „Heinrich IV.“, von Verantwortung, Mut und falschem Heldentum (ab 12 Jahren); und Volker Schmidt wendet sich in ILIAS dem Homerschen Prototyp abendländischer Kriegs- und Heldenepen zu (ab 11 Jahren).

"4 Autoren - Roel Adam, Guy Krneta, Per Lysander, Volker Schmidt - sowie eine Autorin - Suzanne Lebeau - haben gehaltvolle Theaterstücke zum Thema 'Krieg' verfasst. Dabei war ihnen allen wichtig, nicht das Heroische in den Vordergrund zu stellen, sondern das persönliche Leid der meist jugendlichen Opfer und ihrer
Nächsten. (...) In seinem brillanten Nachwort gibt der Herausgeber Thomas Maagh (zuletzt "Fünf Theaterstücke über Mobbing", ID-B 1/15) Anregungen zur Rezeption. Wenn einfühlsame Erwachsene das Zielpublikum, das m.E. eher Jugendliche als Kinder sein sollten, begleiten, dann wird z.B. eine Theater AG oder Unterrichtseinheiten der Fächer Ethik, Sozialkunde etc. großen Gewinn aus der Anthologie ziehen." (ekz.bibliotheksservice, Martina Mattes)

248 Seiten. broschiert. 15€
ISBN: 978-3-88661-368-7