Michael Druker

geboren 1957. Seine Stücke wurden in eigenen Inszenierungen unter anderem am Königlichen Dramaten Theater und am Stadttheater Stockholm uraufgeführt und auch für das schwedische Fernsehen aufgezeichnet. PATRICK ANDERTHALB ist sein bislang erfolgreichstes Stück und wurde seit seiner Uraufführung 1994 von zahlreichen Theatern nachgespielt, u.a. dem Norwegischen Nationaltheater Oslo, dem Isländischen Nationaltheater Reykjavik, dem Stadttheater Helsinki sowie dem nationalen Tourneetheater Riksteatern in Stockholm. Die Verfilmung des Stückes war 2008 der zweiterfolgreichste Film in Schweden.


Werke

Deutsch von Dirk H. Fröse
3H
UA: Teater Vestvolden, Hvidovre (DK), 1994. R: Michael Druker.
DE: Thalia Theater Halle, 28.11.2007. R: Oliver Lisewski.
Für Göran und Sven ist der große Tag gekommen: sie leben in einer "eingetragenen Partnerschaft", und schon lange haben sich die beiden Männer gewünscht, ein Kind zu adoptieren. Nun haben sie eine Ausnahmegenehmigung erhalten und erwarten jeden Augenblick die Ankunft von Patrick, 1,5 Jahre alt. Durch ein Versehen beim Sozialamt jedoch steht der kriminelle Rabauke Patrick, 15 Jahre alt, in der Tür. Trotz aller Vorurteile, die alsbald zum Vorschein kommen, müssen die drei sich erst einmal arrangieren. Es ist nämlich Gründonnerstag Nachmittag und beim Sozialamt niemand erreichbar. So treffen zwei Welten aufeinander, die beide außerhalb der gesellschaftlichen Normen stehen. Auf der einen Seite das homosexuelle Paar, auf der anderen Seite der kriminelle Jugendliche, mit dem keiner etwas zu tun haben will. Der Behördenfehler wird zum Auslöser für eine Veränderung im Leben dieser drei. Und für eine turbulente Komödie voller Pointen und übermütiger Situationskomik.
3H
Altersempfehlung: ab 12 Jahren.
Fünf Theaterstücke über Väter und Söhne
Noch mehr als viele Mädchen sind heute Jungen vom Wandel geschlechtlicher Rollenmuster betroffen. Sie sollen einfühlsam sein, aber nicht verweichlicht, sollen flexibel und teamfähig sein, und trotzdem ein »ganzer Kerl«. Doch an wem können und sollen sich Jungs orientieren? Immer mehr von ihnen wachsen ohne Vater auf. Mehr denn je fehlen männliche Vorbilder auch in Kindergärten und Schulen.
Der 22. Band der Anthologie SPIELPLATZ versammelt fünf Stücke zu der viel beschworenen "Krise der Männlichkeit", für unterschiedliche Altersstufen, und hinterfragt männliche Leitbilder.
So vermag die Titelfigur in Börje Lindströms Stück PAPA! die traditionelle Vaterrolle gegenüber seinem Sohn nicht mehr auszufüllen. In Michael Drukers PATRICK ANDERTHALB gibt es gar keinen leiblichen Vater mehr; stattdessen müssen ein homosexuelles Pärchen und ihr unliebsamer Adoptivsohn für sich eine Form männlichen Zusammenlebens (er)finden. Eine der berühmtesten und ältesten Vater-Sohn-Beziehungen rückt Josee Hussarts in IKARUS! ODER DER HIMMEL IST BLAU UND AUCH DAS MEER in den Blick. Katja Krohn stellt in ihrem spielerisch-frechen Märchenpotpourri DER GROSSE BÖSE WOLF das Bild vom »starken Mann« in Frage. Und in seinem Monodrama TITUS zeichnet Jan Sobrie das Porträt eines Pubertierenden, der sich mit seinen Jungenträumen allein gelassen sieht.

224 Seiten. broschiert. 15€
ISBN: 978-3-88661-319-9