© Hans Jörg Michel

Marc Becker

geboren 1969 in Bremen, lebt in Oldenburg. Noch als Student in Erlangen realisierte der Werder Bremen-Fan mit »Spaßkellner«-Erfahrung seine ersten Theaterprojekte, bevor er 1999 mit der Szenenfolge US AMOK Aufmerksamkeit erregte und 2004 in dem Fußballkrimi und »hellsichtigen Diskurs über die Nation« (Die Welt) WIR IM FINALE die Fragen aller Fragen stellte und richtig bekannt wurde. »Wer hat unsere Tugenden geklaut. Welche Sau war das.« Genau um diese Frage in all ihren Abgründen geht es Becker, der pausenlos schreibt und inszeniert, u.a. in Heidelberg, Mainz, Groningen und Oldenburg, wo er jahrelang Hausautor und -regisseur gewesen ist.

Auszeichnungen (Auswahl):

2005 Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg
2004 Impulse-Preis; Preis der Bayerischen Theatertage; "Stern des Jahres" der "Nürnberger Abendzeitung"
2003 "Stern des Jahres" der "Nürnberger Allgemeinen"


Werke

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UA: Oldenburgisches Staatstheater, 6.9.2018. R: Marc Becker
Es hat geknallt. In einem sonderbaren Raum versucht sich eine Art Zauberer zu orientieren. Sehr wahrscheinlich, so meint er, befindet er sich in einer von ihm phantasierten Geschichte. Darin trifft er auf eine Frau, die den äußerst dringenden Wunsch hat, sich zu verlieben. Schwierig! Da fällt Ihr Blick auf einen Prospekt: 'Bestelle dir den idealen Mann' steht darauf. Die Frau überlegt nicht lange. Sie erhält David, eine Mann-Puppenmaschine mit Knöpfen, über die man ihn programmieren kann. Dann kann’s ja losgehen mit dem Verlieben…
Früher richteten sich Menschen nach Göttern, heute ist die Technik die neue Allmacht. Längst sind auch die privatesten Bereiche digitalisiert. Diese Thematik, die sich zwischen Vergnügen und Unbehagen bewegt, ist der Schauplatz des neuen Stückes von Marc Becker. (Ankündigung Oldenburgisches Staatstheater)
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Altersempfehlung: ab 11 Jahren.
1D-3H (auch größer besetzbar)
UA: Theater Aachen, 22.5.2015. R: Marc Becker
Statt in TV-Shows oder auf Mallorca-Einsätzen findet sich der einstige Schlagerstar Ralle Keuchel in Marc Beckers Revue ALLES FÜR EUCH bei einem Auftritt der ganz anderen Art wieder: zur Eröffnung des Autohauses von Klaus Freudenberg ("Autohaus-Klaus"). Hier gibt er seine größten Hits zum Besten – irgendwo zwischen Begrüßungsansprachen, Hüpfburgen, Ballonbastelkünstlern und Tombolas. Trotzdem gilt für Ralle: Alles geben! Die geilste Show ever abliefern! Denn Schlagerstars sind die Streichler der Säle, die Heiler der Herzen, die Vorhut der Verzweiflung. Für die vom Autor selbst inszenierte Uraufführung am Theater Aachen hat Malcolm Kemp 14 Songs komponiert ("Meine Süße, Deine Füße"), die von anderen Theatern wahlweise übernommen werden können. Hierzu stellt der Verlag auf Wunsch eine singalong-Aufnahme der Schlager zur Verfügung.
1D-3H (auch größer besetzbar)
3 Spieler:innen
UA: Oldenburgisches Staatstheater, 15.9.2024. R: Marc Becker
Im Detektivbüro der Meisterdetektivin Lisa Streng-Geheim und ihres Assistenten Pico, eines Papageis mit auffallend menschlichen Eigenschaften, herrscht gähnende Langeweile. Seit Monaten schon kommt kein spannender Fall rein, der darauf wartet gelöst zu werden. Doch dann meldet sich ein junger Mann, der einen wertvollen Ring im Urwald verloren hat. Die letzte Chance, ihn wiederzubekommen, könnte darin bestehen, die Tiere des Urwalds zu befragen. Die erste Spur führt die beiden Meisterdetektive zu einem Ameisenhaufen. Sie erfahren, indem sie im wahrsten Sinne des Wortes sich mit den Füßen verständigen, dass die Ameisen den Ring als Schwimmbassin genutzt haben, bis der Elefant ihn aufgesaugt und weggeprustet hat. In der Folge tröten die Detektive mit dem Elefanten und verheddern sich in Missverständnissen, streiten mit den Affen über den Wert von Weihnachtsgeschenken und trauen sich sogar zum Löwen. Während sie die Möglichkeiten der Verständigung von Mensch und Tier ausloten, kommen sie nicht nur dem verlorenen Ring auf die Spur. Ihre Erkundungen der bis heute fast unerforschten Welt der tierischen Sprachen führt sie auch zu überraschenden Entdeckungen und der Einsicht, dass es höchste Zeit ist, das Verhältnis von Mensch und Tier grundsätzlich neu zu überdenken.
3 Spieler:innen
Altersempfehlung: ab 7 Jahren.
Besetzung ad libitum
UA: Oldenburgisches Staatstheater, 10.9.2010. R: Marc Becker
Lange fühlte sich die Mitte wohl in Deutschland. Es gab eine breite stabile Mittelschicht. Heute redet niemand mehr davon. Alle reden vielmehr von steigenden Einkommensunterschieden und wachsenden sozialen Unterschieden. Die Angst vorm gesellschaftlichen Abstieg ist ebenso groß wie der Ennui am Ewigselben: "Hilfe, ich stagniere!" Marc Becker hat für seine Auseinandersetzung mit der Mitte der Gesellschaft die Form eines "Sprachkonzertes" gewählt. Die Darsteller geben der "Mitte" ihre Stimme und versuchen eine Bestandsaufnahme. Wer sind sie eigentlich, und was wollen sie vom Leben? Warum haben wir eigentlich keine Utopie mehr? Warum kann man die so einfach scheinenden Lösungen für all die schwierigen Probleme nicht mal schnell in die Tat umsetzen? Warum soll man auf andere Rücksicht nehmen? Jeder ist sich doch selbst der nächste. Und umgekehrt: Was wäre, wenn sich aus den einzelnen Menschen ein "Wir" entwickeln würde? Wenn diese Gruppe nicht durch Angst gebremst mit Veränderungswillen in die Zukunft aufbräche?
Von diesen Fragen und Ängsten handelt AUS DER MITTE DER GESELLSCHAFT. Der Text entstand im Auftrag des Oldenburgischen Staatstheaters, wo er in der Regie des Autors uraufgeführt wurde.
Besetzung ad libitum

Das Werk ist in folgenden Mundartfassungen erhältlich:

  1. Aus der Mitte der Gesellschaft. Hochdeutsch
  2. Middenmang! Ein Sprachkonzert.
3 D/H
UA: Oldenburgisches Staatstheater, 18.9.2022. R: Marc Becker
Das Licht geht an. Das Stück kann und soll beginnen, aber es beginnt nicht. Stattdessen tritt ein Feuerwehrmann mit einem Eimer Wasser auf und verkündet, dass es nicht sicher ist, ob der Hase heute überhaupt auftreten wird. Niemand weiß etwas Genaueres. Um die allgemeine Sicherheit zu gewährleisten, setzt er sich auf die Bühne und überlegt, was zu tun ist. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Ein Telefon klingelt scheinbar nach Belieben, ein Mann kommt auf die Bühne und steht dann da, dann kommt noch eine gehetzt wirkende Frau dazu, die sagt, es sei Vorsicht geboten, denn sie habe etwas sehr Wildes in ihrer Aktentasche. Heillos überfordert stolpern die drei von einer skurrilen Situation in die andere, durch surreale Gedanken und Traumbilder. Wo kommt auf einmal der Sturm her? Lässt sich die Natur in eine Tasche stopfen? Kann Nichts Spaß machen? Und wo bleibt eigentlich der Hase?
In diesem surrealen Stück geht es um die Auseinandersetzung mit Überforderungen unterschiedlichster Art. Die (Alp–)Träume der Erwachsenen rufen vage Erinnerungen an eine Kindheit hervor, die lange zurückliegt. Eine Kindheit, in der sie unbeschwert spielen und Abenteuer erleben durften. Der einzige, der in dem ganzen Wahnsinn standfest so etwas wie Hoffnung verbreitet, ist der Feuerwehrmann, der mit großer Gelassenheit versucht, jedes noch so große Chaos zu beseitigen. (Oldenburgisches Staatstheater)
3 D/H
Altersempfehlung: ab 7 Jahren.
6 D/H
UA: Staatstheater Mainz, 3.6.2021. R: Marc Becker
Das Märchen Die Bremer Stadtmusikanten erzählt von den Tieren Harald Esel, Wolfgang Hund, Annegret Katze und Tobias Hahn. Die vier Tiere teilen das gleiche Schicksal: Sie sind alt, können ihrer Arbeit nicht mehr in gewohnter Weise nachgehen und sind dadurch in den Augen ihrer Besitzer nutzlos geworden. Deshalb sollen sie verjagt oder sogar getötet werden. Den Tieren gelingt es, zu entkommen und zufällig treffen die vier nach und nach aufeinander und verbünden sich. Auf Vorschlag von Harald Esel beschließen die Heimatlosen, gemeinsam eine neue Bleibe zu suchen – und wollen Stadtmusikanten in Bremen werden. Auf ihrem Weg dorthin müssen die Freunde im Wald übernachten und entdecken dort ein Räuberhaus.
In dem bekannten Märchen der Brüder Grimm geht es um Heimatverlust, Selbstbestimmung, Freundschaft, einen liebevollen Umgang mit den eigenen Gebrechen und die Lust auf gemeinsames Musizieren. Mit Mut und Zusammenhalt trotzen die vier Flüchtenden ihrem Schicksal. Ideale Themen für eine humorvoll neu erzählte Geschichte für Kinder ab sechs Jahren. (Ankündigung Staatstheater Mainz)
6 D/H
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
1D-1H
UA: Oldenburgisches Staatstheater, 28.8.2016. R: Marc Becker
Die ständige Suche nach dem Glück ist wohl eine der besten Methoden, um unglücklich zu sein. Aber was macht das Glück aus? In der Zentrale für Glücksforschung gehen Franzi und Didi dieser Frage auf den Grund. Sie testen Glückskekse, überprüfen die Wirkung von Komplimenten und Geschenken, philosophieren über den Unterschied von Reich und Arm, probieren das Glück beim Singen aus und erzählen die bemerkenswerte Geschichte von Hans, der glücklich wurde, als er seinen Besitz immer wieder tauschte, bis am Ende nichts mehr übrigblieb. (Ankündigung Oldenburgisches Staatstheater)

Marc Beckers Stück "für Kinder von 8 bis 108", wurde im Rahmen von "Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater", einem Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes gefördert.
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Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
Besetzung ad libitum
UA: Theater Erlangen, 17.6.2004. R: Stephan Schnell
Alonso Quesano, ein Adliger, lebt zusammen mit seiner Haushälterin und seinem dürren Pferd irgendwo in einem Dorf in der spanischen Hochebene La Mancha. Nach der Lektüre zahlloser Ritterromane und vielleicht auch unter dem Einfluss der auf sein Haupt brennenden Sonne, fällt er den Entschluss, sich fortan Don Quijote von La Mancha zu nennen, sein altes Leben aufzugeben und als Ritter in die Welt zu ziehen, um diese vom Bösen zu befreien. Seinen Nachbarn, den Bauern Sancho Pansa, kann er überzeugen, als Schildknappe in seine Dienste zu treten. Gemeinsam mit Sancho Pansa erlebt Don Quijote eine Fülle von Abenteuern, gerät in groteske und komische Situationen, die ihre Faszination aus der konsequent ritterlichen Weltsicht des Protagonisten erhalten.
Besetzung ad libitum
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UA: Oldenburgisches Staatstheater, 4.5.2008. R: Marc Becker
In GLÜCK FÜR ALLE beschäftigt sich Marc Becker – nicht ohne hintersinnige Komik – mit zentralen Fragen des Daseins: Was braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Was ist das überhaupt, ein glückliches Leben? Und: Kann man es künstlich herstellen?
Der renommierte Wissenschaftler Adamo hat einer Gruppe von zwei Frauen und drei Männern, die mit ihrem bisherigen Leben und vor allem mit sich selbst unzufrieden sind, lebenslanges Glück versprochen – wenn sie sich mit ihm auf eine Reise durch die Weiten des Universums begeben. Natürlich entwickelt sich alles anders als erwartet: Denn wer weiß schon, was Glück eigentlich ist?
Marc Becker nährt sich der Antwort auf diese Frage mit dem nötigen Humor und wagt gleichzeitig einen Ausblick, wohin sich das heutige Leben entwickeln könnte.
GLÜCK FÜR ALLE entstand im Auftrag der Frankfurter Positionen 2008.
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ICH UND SIE GEHEN ESSEN – eine alltägliche Situation, die in Marc Beckers kleinem Identitätsdrama zu immer abstruseren, surrealen Verstrickungen führt: Mit dem, der hier spricht, spricht wiederum das Schwein auf seinem Teller, während die Frau, die ihm gegenüber sitzt, ihm fremd erscheint, umso vertrauter aber die Kellnerin, die das Schwein serviert hat. Ist es der Anfang einer Beziehung oder deren Schlusspunkt? Und welcher Beziehung überhaupt?
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Wir im Finale
von Marc Becker
Produktion: WDR 2005
Erstsendung: 24.05.2005
54 Min.
US AMOK
Produktion: DRS 2003
Erstsendung: 07.05.2003
54 Min.
Neue Theaterstücke von Marc Becker, Marcus Braun, Anja Hilling und Rafael Spregelburd
Mit dem Motto "Leben erfinden - Über die Optimierung von Mensch und Natur" haben die Frankfurter Positionen 2008 die Auswirkungen und Grenzen eines Effizienzdenkens zum Thema gemacht, das aktuell die Gesellschaft über Wissenschaft und Medizin hinaus entscheidend prägt. Künstler setzen sich mit den Folgen einer rasanten Erneuerungsdynamik auseinander. Sie fragen nach Veränderungen unseres Menschenbilds, unserer Phantasien und Utopien, den Auswirkungen auf Gemeinsinn, Individualität oder Solidarität.
Mit Marc Becker, Marcus Braun, Anja Hilling und Rafael Spregelburd hat die BHF-BANK-Stiftung vier namhaften Autoren Werkaufträge für neue Theaterstücke erteilt, die diesen Fragenkomplex erkunden.

INHALT: Marc Becker, "Glück für alle". Marcus Braun, "Andras und Antonia". Anja Hilling, "Nostalgie 2175". Rafael Spregelburd, "Die Sturheit".

368 Seiten. broschiert. 20€
ISBN: 978-3-88661-315-1

15 Stücke
Ein Monodrama ist ein Stück, das mit nur einer Person auf der Bühne auskommt. Im Gegensatz zu seinem Stiefbruder, dem Monolog, kann das Monodrama für sich alleine stehen und, anders als sein kleiner Bruder, das Minidrama, sogar abendfüllend sein. In Buchform liest es sich (fast) wie Prosa. Das Genre kann die vielfältigsten Formen annehmen. Karlheinz Braun hat ein breites Spektrum zusammengestellt, spannend zu lesen, größtenteils unveröffentlicht - und für Schauspielerinnen und Schauspieler ein reiches Rollenfutter: Da gibt es Virtuosennummern für Komödianten, Märchen für sich in mehrere Rollen verwandelnde Multidarsteller, irrwitzige Sprachspiele und dramatische Biografien, Liebesspiele und Lebensbeichten, politisches Theater, Psychogramme von Menschen in Extremsituationen - bis hin zum Meta-Theater, das die Bühnensituation reflektiert und den Dialog mit dem Publikum sucht.

Inhalt: Marc Becker, ICHICHICH / John Clancy, EVENT / Thea Dorn, BOMBSONG / Rainer Werner Fassbinder, A NORMAL HUMAN UGLY VOICE / Wilfried Happel, IM KÖRPER EINER ANDEREN FRAU / Barbara Honigmann, DIE SCHÖPFUNG / Ulrich Hub, FRÄULEIN BRAUN / Gert Jonke, REDNER RUND UM DIE UHR / Fitzgerald Kusz, MAMA / Dea Loher, SAMURAI / Gert Loschütz, SAMMLER DES SCHRECKENS / Claudius Lünstedt, FREIBURG / Kerstin Specht, MARIELUISE. EIN BERICHT / F. K. Waechter, DIE EISPRINZESSIN / Simon Werle, PALTRUSCHEKS TOCHTER.

376 Seiten. broschiert. 22€
ISBN: 978-3-88661-363-2

Fünf Debüts fürs Kindertheater
Erscheint im April 2017.

Seit seiner Gründung begleitet der Verlag der Autoren die Entwicklungen im Kindertheater. Seit 30 Jahren stellt die Anthologie SPIELPLATZ Jahr für Jahr wichtige Stücke für Kinder und Jugendliche vor. Viele der SPIELPLATZ-Autorinnen und -Autoren haben sich über die Zeit einen Namen gemacht, ihre Stücke sind von den Bühnen nicht mehr wegzudenken und prägen das Theatererleben der jungen Zuschauer.
Im Jubiläumsband nun präsentieren wir fünf Debüts fürs Kindertheater: Stücke von Autorinnen und Autoren, die das junge Publikum gerade erst für sich entdecken.
Nora Mansmann erzählt in FUCHS & FREUND vom Anderssein, von sensibler Wahrnehmung (»overexcitability«) – und dem Umgang damit. ANFALL UND ENTE von Sigrid Behrens führt Grundschulkinder an philosophische Gedanken über Leben und Tod heran. DIE GLÜCKSFORSCHER von Marc Becker testen verschiedene Wege zum Glück und auf der REISE ZUM MITTELPUNKT DES WALDES von Finn-Ole Heinrich folgt ein abenteuerlustiger Forscher auf der Suche nach dem Mittelpunkt des Lebens dem »Reuber« in den Wald, und Roland Schimmelpfennig macht in DIE BIENE IM KOPF aus dem Alltag eines Siebenjährigen eine phantastische, poetische Kopfreise.
Abgerundet wird der Band durch kurze Erfahrungsberichte der Beiträger und ein Nachwort der Herausgeber, die untersuchen, welche neuen Inhalte und Formen diese »Debüts« ins Kindertheater hineintragen.

216 Seiten. broschiert. 15€
ISBN: 978-3-88661-382-3

Fünf Nonsens-Stücke für Kinder
Kinder lieben Unfug. Vielleicht, weil er ihnen kleine ›Rückfälle‹ in die Zeit vor den erlernten Regeln erlaubt. Vor allem aber befriedigen Quatsch und Unsinn die kindliche Lust am spielerischen Umgang mit Sprache. Denn die Sprache und das Sprechen sind das eigentliche Betätigungsfeld des Nonsens. Für Vortrag und Bühne ist er daher wie geschaffen – hier paart sich die sprachliche noch mit der szenisch-situativen Komik.
Die Ursprünge des Nonsens als literarischem Genre sind in der Lyrik zu finden. Später fand er Eingang auch in Kinderbücher und -stücke, wobei ein Hang zur kompakten, strengen Form erhalten geblieben ist. In Deutschland konnte der ›Nicht-Sinn‹ in den 1970er Jahren an den Kindertheatern Fuß fassen. Da waren bereits Jahrzehnte vergangen, seit der russische Avantgardist Daniil Charms mit "Zirkus Šardam" einen Prototyp des Nonsens für Kinder geschaffen hatte. Ihm stellt SPIELPLATZ 36 vier zeitgenössische Stücke an die Seite:
Bei Marc Becker will "Der Hase in der Vase", obwohl angekündigt, partout nicht erscheinen; stattdessen entwickelt sich ein erfrischend alberner Bühnenspaß. An Wortverdrehungen und Sprachspielen haben die Figuren in Juliane Blechs "Farilari" ihre wahre Freude, und mit ihnen die Vorschulkinder im Publikum. Dass eine Kindertheateraufführung nicht nur schiefgehen, sondern auch "Schiefer gehen" kann, ja vielleicht sogar muss, erfährt man in Carsten Brandaus gleichnamigem Stück. Und einen Klassiker der Nonsensliteratur für Kinder hat sich Katja Hensel in ihrer Lewis Carroll-Überschreibung "Alice" vorgenommen.

240 Seiten. broschiert. 22€
ISBN: 978-3-88661-415-8

„Ich frage es nochmal: Wer hat unsere Tugenden geklaut. Welche Sau war das.“ (Marc Becker, WIR IM FINALE)

Deutschland im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft – und die ganze Nation fiebert mit. Der Gegner ist übermächtig, die Chancen stehen schlecht, die Mannschaft ist so reformbedürftig wie das ganze Land, denn: „Wenn wir nicht so lange alles schön geredet hätten, wären wir früher in der Realität angekommen.“ Doch ein Spiel dauert bekanntlich neunzig Minuten…
WIR IM FINALE ist kein Stück mit verteilten Rollen, sondern ein vielstimmiger Schlachtruf, der in Echtzeit der Dramaturgie eines Fußballspiels folgt, inklusive Vorbericht und Halbzeitpause. Fangesänge, Expertenkommentare, Kabinenpredigten und die Live-Reportage aus dem Stadion: Die Stimmen zum Spiel der Nationalmannschaft sind auch Stimmen zur Lage der Nation. Eine intelligente Metapher für ein Deutschland im Reformstau, dem zu Beginn des neuen Jahrtausends verordnet wird, sich auf seine Tugenden zu besinnen.

120 Seiten. broschiert. 10€
ISBN: 978-3-88661-278-9

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tjg. theater junge generation, Dresden
Der Hase in der Vase
R: Felicitas Loewe
Landestheater Burghofbühne, Dinslaken
Die Glücksforscher
R: Joachim von Burchard
Neues Theater Burgau
My name is Peggy
R: Vera Hupfauer