© Jo Bacherl

Ulf Schmidt

geboren 1966 in Braunschweig, studierte Theaterwissenschaft, Literatur und Philosophie in München, Paris und Frankfurt am Main. Nach dem Studium arbeitete er mehrere Jahre hauptberuflich als Rettungsassistent in Frankfurt, war dort zweitweise im Betriebsrat engagiert. Er promovierte bei Hans-Thies Lehmann mit einer Arbeit über „Platons Schauspiel der Ideen“. Im Anschluss schickte ihn das Arbeitsamt zu einer Fortbildungsmaßnahme als Werbetexte. 2003 startete er bei einer Digitalagentur in Frankfurt, zunächst als Juniortexter, später als vielfach ausgezeichneter Creative Director, zuletzt als Social Media Stratege. Nach seinem Umzug nach Berlin leitete er als Geschäftsführer die Kreativabteilung einer Social Media Agentur. Seit 2012 lebt... Ulf Schmidt als Freiberufler in Berlin, um sich auf das Theaterschreiben konzentrieren zu können, und bietet seine Erfahrungen als Digitalberater an. Er bloggt seit 2008 auf postdramatiker.de und veröffentlicht Essays auf nachtkritik.de.

Auszeichnungen (Auswahl):

2014 Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts für DER MARIENTHALER DACHS


Werke

Besetzung ad libitum
UA: Theater Bonn, 9.9.2017. R: Volker Lösch
Bonn um die Jahrtausendwende. Nach dem Umzug der Bundesregierung kommt die Stadt auf eine grandiose Idee: Die alten Parlamentsgebäude sollen zu etwas ganz Großem werden. Zu einem World Conference Center. In dem grotesken Politkrimi, der sich daraus entwickelt, geht es um die alles entscheidende Frage: Wem gehört die Stadt, in der wir leben? Dieser Frage spürten der Regisseur Volker Lösch, die Bonner Dramaturgie unter Leitung der Schauspieldirektorin Nicola Bramkamp und der Autor Ulf Schmidt in "Bonnopoly" nach.
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA: Volkstheater Wien, 25.9.2015. R: Volker Lösch
Mit DER MARIENTHALER DACHS erweist sich Ulf Schmidt als Sprengmeister von Dramenkonventionen: ein Text, bezogen auf die berühmte soziologische
Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal", geschrieben auf einer Papier-Rolle, 70 Zentimeter breit und 20 Meter lang, mit 4-5 parallelen Handlungsorten und -strängen, die den Leser/Besucher einladen, "sich von Ort zu Ort zu begeben, sich ihre eigene Geschichte zusammenzusurfen oder zu -flanieren".
Besetzung ad libitum
2D-2H
UA: Zimmertheater Tübingen, 9.5.2008. R: Britta Schreiber
Die Hass-Liebes-Beziehung eines verwahrlosten Paares schildert Ulf Schmidt in seinem Debütstück HEIMSPIEL.
2D-2H
Besetzung ad libitum
UA: Metropoltheater München, 4.7.2013. R: Jochen Schölch
Ulf Schmidts 'Geldstück' beginnt mit dem Tausch eines Goldstücks und endet im Zeitalter der Staatskrisen und Bankenpleiten: "In kurzen, kabarettistischen Szenen wird hier eine ebenso sachkundige wie federleichte Geschichte des Geldes erzählt: wie der Tausch immer abstrakter wurde, bis sich die Werte im Symbolischen ganz verflüchtigten. Schmidt surft dabei nicht auf den Schaumkronen der Assoziationswellen zum Thema, die bereits selbst ein Symptom der Auflösung aller Repräsentationssysteme sind. Vielmehr nennt er noch Ross und Reiter. Schädiger und Geschädigte. Glaubt, dass der Durchblick durch das Dickicht des Finanzsystems möglich und vor allem nötig ist." (die tageszeitung)
Besetzung ad libitum
Besetzung ad libitum
UA: Theater der Stadt Trier, 8.6.2010. R: Gerhard Weber / Judith Kriebel
Die Perspektive, aus der Ulf Schmidt auf die Gesellschaft blickt, ist ungewöhnlich für einen Theaterautor: Er ist studierter Philosoph und in einer großen internationalen Werbeagentur als Kreativdirektor verantwortlich für den so genannten "Interactive Bereich". Sein spezieller Blick spiegelt sich in diesem Stück: Es ist ein in verschiedenen "levels" angelegter Versuch über den Zustand der Gesellschaft, in der das Leistungsprinzip noch die intimsten Beziehungen regelt und Gerechtigkeit eine Frage des materiellen Ausgleichs ist. Ein komplexes Theatermaterial, in dem vieles synchron zu spielen/sprechen/hören ist, und das man auch in Ausschnitten oder mehreren Folgen, level für level, erspielen kann.
Besetzung ad libitum

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