Martin R. Dean

geboren 1955 in Menziken im Kanton Aargau (Schweiz). Studium der Germanistik, Philosophie und Ethnologie an der Universität Basel. Seit 1990 Lehrer an der Schule für Gestaltung in Basel und am Gymnasium in Muttenz. Lebt und arbeitet als freier Schriftsteller und Publizist in Basel.

Auszeichnungen (Auswahl):

1993 Pro Helvetia
1990 Preis der Frankfurter Autorenstiftung
1988 Grosser Aargauer Literaturpreis
1988 Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
1987 Pro Helvetia
1985 Werkpreis des Kantons Luzern; Werkpreis des Kantons Basel
1984 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung
1983 Rauriser Literaturpreis
1982 Werkjahr des Kantons Aargau; Werkpreis des Kantons Luzern


Werke

4D-6H
UA: Theater Basel, 14.11.1992. R: Frank Hoffmann
GILBERTS LETZTES GERICHT ist ein Stück Zivilisationskritik, ein Spiel über die dekadente Wohlstandsgesellschaft. Gilbert gibt ein Großes Fressen für seine wohlhabenden Freunde: eitle Pfauen und gelangweilte Erfolgsmenschen, eine verwöhnte und übersättigte Tischrunde. In scharfem Kontrast dazu stehen die Bediensteten, Ausländer, die in dem begehrten Asylland Schweiz in ständiger Angst vor der Abschiebung leben und in dieser Situation notgedrungen duldsame Opfer von Ausbeutung und Anmache sind. Als nach Gilberts Tod die Testamentseröffnung seine Freunde als das entlarvt, was sie sind: Barbaren, als die Masken abgerissen werden und die Gesichter mitgehen, wird dieser Kontrast noch schräfer: "Prügelmasse", sagt die Jugoslawin Dragan, "waren wir schon immer."
4D-6H
Zusammen mit Silvia Henke
3D-3H
In ihrem "Nachtmahr in 11 Bildern" halten Martin R. Dean und Silvia Henke unserer Gesellschaft einen nächtlichen Spiegel vor. Eine Schlafforscherin, ein Marathonläufer, ein Kulturjournalist, ein Künstler, eine junge Mutter, eine Karrierefrau - sie alle finden keinen Schlaf.
Wie aus heiterem Himmel trifft Christos, den Marathonläufer, die Diagnose: bösartig. Jetzt will er nicht mehr (weg)laufen, jetzt will er zu leben beginnen, mit seiner Lebensgefährtin eine große Reise unternehmen. Um sich zu verabschieden, hat er für den Abend Freunde eingeladen. Sie wollen eine Party feiern, und am Ende sind sie alle wie in einer Geisterbahn gefangen. Unter der dünnen Oberfläche von Erfolg und Unabhängigkeit lauert bei allen sechs Figuren die Angst vor dem Versagen, vor Nähe, die Angst davor, sich hinzugeben, sich zu verlieren - und sei es nur im Schlaf. Es ist eine Nacht, in der nicht die Lüste aufblühen, sondern die Ängste wilde Blüten treiben. Die Probleme des Tages werden riesengroß, steigern sich ins Monströse, werden zu Alpträumen. Diese Nacht wird zum Spiegel, der das Leben der sechs Protagonisten bis zur Kenntlichkeit verzerrt.
3D-3H

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