Klaus Völker

geboren 1938 in Frankfurt am Main, lebt in Berlin.
Schon am Frankfurter Studententheater »neue bühne« entdeckte und übersetzte er den in Deutschland bis dato unbekannten Alfred Jarry, später Boris Vian, und noch später, während zweier Jahre als Lektor im Verlag der Autoren (1971-1973), den exzentrischen Raymond Roussel. Völker war einer der frühesten Brecht-Kenner, arbeitete als Dramaturg in Zürich und Berlin, veröffentlichte biographische Bücher über Schauspieler und Regisseure, edierte Gesamtausgaben, leitete von 1986 bis 2002 den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, war von 1990 an 16 Jahre lang in der Jury der Mülheimer Theatertage und leitete 1993 bis 2005 die Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«.

Auszeichnungen (Auswahl):

Antiquaria-Preis für Buchkultur 2018


Werke

6D-6H
UA: Théâtre du Vaudeville Paris, 5.5.1925.
DSE: Basler Theater, 17.3.1977. R: Hans Hollmann
Zwölf Personen, im Mittelpunkt ein reicher Sammler und ein Antiquar, erzählen, manchmal einander ergänzend, meist aber in langen Monologen, weit ausufernde Geschichten, zu denen sie von scheinbaren Dingen des Alltags angeregt werden. Doch es zeigt sich, dass alle diese Dinge ein Geheimnis in sich tragen wie einen "Stern auf der Stirn": Sie sind mit Skandalen, unerhörten Liebschaften, Leidenschaften, Abenteuern, Tragödien verbunden. Aus einer Geschichte wächst sogleich die nächste, eine Klammer öffnet sich für neue Klammern, Sprache bewegt sich, ekstatisch, wie im Rausch, aus sich selber weiter, gewinnt sich immer andere Landschaften, alle werden sorgsam abgeschritten, kleinste Details finden größte Aufmerksamkeit und lenken den Blick auf entfernteste Möglichkeiten: Man erfährt von schönen Frauen, keuschen Nonnen, neugierigen Prinzessinnen und begehrlichen Männern, ruchlosen Glücksjägern, Erbschleichern und Giftmördern, von Kindesverwechslungen, Kriminalfällen und Kuriositäten, von persischen Königskindern, indischen Zwillingen und peruanischen Huren - es ist wie ein Sturz durch alles je gelebte Leben in einer angehaltenen Minute.
Die Pariser Uraufführung von DER STERN AUF DER STIRN, die der Exzentriker Roussel selbst finanziert hatte, endete im Fiasko. Erst lange nach seinem Tod (er nahm sich 1933 das Leben) wurde Roussel durch die Strukturalisten, insbesondere Michel Foucault, wiederentdeckt.
6D-6H
2D-4H (Chor)
2D-4H (Chor)
DER SCHWARZE PARNAß
Produktion: R DRS Zürich 1975
Erstsendung: 01.03.1975
71 Min.

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