Jean Racine
Werke
Andromache
2D-3H
UA: Het Toneelhuis Antwerpen, 03.10.2002. R: Luk Perceval
DSE: Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 3.12.2003. R: Luk Perceval
Der Trojanische Krieg: der Kriegsheld Hektor wird von Pyrrhus, dem jungen König von Epirus, in der Schlacht getötet und die Stadt Troja von den Griechen restlos zerstört. Andromache, die Witwe Hektors, und ihr kleiner Sohn Astyanax werden von Pyrrhus, der sich unsterblich in die Trojanerin verliebt hat, nach Kriegsende gefangen genommen und nach Epirus verschleppt. Pyrrhus, seit langem der Griechin Hermione, die ihn innig liebt, versprochen, umwirbt Andromache hartnäckig. Es folgt ein jahrelanges, zermürbendes Ringen um ihre Liebe. Dann trifft der Grieche Orest, der Sohn Agamemnons, in Epirus ein. Er ist von seinem Volk beauftragt, Astyanax, den einzigen Erben Trojas, umzubringen und somit einer möglichen Blutrache vorzubeugen. Doch Orest hat auch einen privaten Grund für die Reise nach Epirus: Er sehnt sich nach Hermione, seiner Jugendliebe. Pyrrhus wittert seine Chance und bietet Andromache an, ihren Sohn zu beschützen, wenn sie ihn heiratet. DSE: Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 3.12.2003. R: Luk Perceval
Mit Jutta Lampe in der Titelrolle kam die ANDROMACHE-Fassung von Peter und Luk Perceval (deutsch von Rainer Kersten) an der Berliner Schaubühne zur Deutschsprachigen Erstaufführung.
2D-3H
Andromache
(Andromaque)
Deutsch von Simon Werle
4D-4H
UA der Übersetzung: Bayerisches Staatsschauspiel München, 9.10.1994. R: Thomas Reichert
Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Simon Werle den Celan-Preis, "weil seine Übertragung Racinescher Theaterstücke, die seit Lessing im deutschsprachigen Raum für nahezu unübersetzbar und unaufführbar galten, in eine angemessene deutsche Tragödiensprache hohe Maßstäbe setzt" (aus der Begründung der Jury).
4D-4H
Berenike
(Bérénice)
Deutsch von Simon Werle
2D-5H
UA der Übersetzung: Theater Neumarkt, Zürich, 26.11.1997. Regie: Jean-Francois Pesenti
Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Simon Werle den Celan-Preis, "weil seine Übertragung Racinescher Theaterstücke, die seit Lessing im deutschsprachigen Raum für nahezu unübersetzbar und unaufführbar galten, in eine angemessene deutsche Tragödiensprache hohe Maßstäbe setzt" (aus der Begründung der Jury).
2D-5H
Britannicus
(Britannicus)
Deutsch von Simon Werle
3D-3H
UA der Übersetzung: Bayerisches Staatsschauspiel München, 26.09.1987. R. Volker Hesse
Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Simon Werle den Celan-Preis, "weil seine Übertragung Racinescher Theaterstücke, die seit Lessing im deutschsprachigen Raum für nahezu unübersetzbar und unaufführbar galten, in eine angemessene deutsche Tragödiensprache hohe Maßstäbe setzt" (aus der Begründung der Jury).3D-3H
Mithridates
(Mithridate)
Deutsch von Simon Werle
2D-5H
UA der Übersetzung: Stadttheater Gießen, Juni 2000. R: Julia Afifi
Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Simon Werle den Celan-Preis, "weil seine Übertragung Racinescher Theaterstücke, die seit Lessing im deutschsprachigen Raum für nahezu unübersetzbar und unaufführbar galten, in eine angemessene deutsche Tragödiensprache hohe Maßstäbe setzt" (aus der Begründung der Jury).
2D-5H
Phädra
(Phèdre et Hippolyte)
Deutsch von Simon Werle
5D-3H
UA der Übersetzung: Münchner Kammerspiele, 28.03.1987. R: Alexander Lang
Eine brennende, verzehrende Liebe steht am Beginn der Geschichte, die von Verleumdung, Rache, Mord und überschäumenden Gefühlen erzählt. Phädra, Frau des Königs von Athen, ist verliebt in ihren Stiefsohn Hippolytos. Als sie erfährt, dass ihr Mann in der Fremde gestorben ist, gesteht sie dem Sohn diese verbotene Leidenschaft. Hippolytos aber weist sie zurück, seine Liebe gehört Aricia. Eine verbotene Liebe auch dies, denn Aricia besitzt Ansprüche auf den Thron und wird deshalb von Hippolytos’ Vater gefangen gehalten. Doch die Schraube dreht sich weiter, der tot geglaubte Vater und Ehemann kehrt zurück: Ein Feldzug der Vergeltung und des Sterbens beginnt. Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Simon Werle den Celan-Preis, "weil seine Übertragung Racinescher Theaterstücke, die seit Lessing im deutschsprachigen Raum für nahezu unübersetzbar und unaufführbar galten, in eine angemessene deutsche Tragödiensprache hohe Maßstäbe setzt" (aus der Begründung der Jury).
"Eine auf der Bühne lebensfähige deutsche Übertragung Racines muss darauf verzichten, in der sprachlichen Gestaltung die spezifische Regelhaftigkeit der französischen Klassik nachzubilden: der Alexandriner gerät in der akzentuierenden Metrik des Deutschen zu einer Zwangsjacke des Verses, die Verwendung des Paarreims streift gar zu schnell die Zone unfreiwilliger Parodie. In der hier vorliegenden deutschen Fassung der PHÄDRA tritt an die Stelle des Alexandriners ein vorwiegend jambischer, zwischen zehn und vierzehn Silben zählender Vers, der eher durch den Rhythmus als durch ein starres metrisches Schema geprägt ist. Die Flexibilität des Metrums und der Zäsuren ermöglicht es, in gebundener Rede eine Vielfalt von situationsunabhängigen Spannungsbögen zu schaffen, ohne durch formale Zwänge in die Künstelei archaisierender Sprachdressur zu verfallen. Dabei bedeutet die Lockerung des metrischen Schemas keinerlei Öffnung gegenüber (pseudo)poetischer Willkür; sie liefert vielmehr den unabdingbaren Freiraum, in dem sich in ihrer eigenen sprachlichen Konsequenz die Individualität der Übertragung entfalten kann, und die Chance, bei wortgetreuer Wiedergabe des Originals eine unmittelbare Evidenz des deutschen Höreindrucks zu erreichen." (Simon Werle)
5D-3H
ANDROMACHE
Deutsch von Simon Werle
Produktion: R DRS Bern/ORF Salzburg 1986
Erstsendung: 08.12.1986
105 Min.
105 Min.
Phädra / Andromache
Deutsch von Simon Werle
Die Tragödien des Jean Racine galten in Deutschland, zumal nach Lessings gnadenlosem Verdikt, nicht nur als unspielbar, sondern auch als unübersetzbar. Schiller, der selbst eine deutsche Übertragung der "Phädra" geschaffen hat, bemerkt dazu in einem Brief an Goethe: "Wenn man in der Übersetzung (von französischen Stücken) die Manier zerstört, so bleibt zu wenig poetisch Menschliches übrig, und man behält die Manier bei und sucht die Vorzüge derselben auch in der Übersetzung geltend zu machen, so wird man das Publikum verscheuchen."
Es ist das Verdienst von Simon Werle, durch eine neue Übersetzung die großen Tragödien des französischen Klassikers für das deutsche Theater entdeckt und aufführbar gemacht zu haben.
Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Werle 1988 den Paul-Celan-Preis.
Es ist das Verdienst von Simon Werle, durch eine neue Übersetzung die großen Tragödien des französischen Klassikers für das deutsche Theater entdeckt und aufführbar gemacht zu haben.
Für seine Racine-Übersetzungen erhielt Werle 1988 den Paul-Celan-Preis.
160 Seiten. broschiert. 18€
ISBN: 978-3-88661-074-7