
Franz Jung
Werke
Der verlorene Sohn
3D-5H
UA: Ulmer Theater, 19.11.1992. R: K. D. Schmidt
Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten, die sich 1926 in Amerika zutrugen. Eine Frau suchte ihren Sohn, einen Soldaten, er im Ersten Weltkrieg als vermisst gemeldet worden war, da sie sich nicht mit seinem Tod abfinden konnte. Es fand sich schließlich ein junger Mann, der in einem französischen Lazarett lag und das Gedächtnis verloren hatte. Sie überredete ihren Mann, da sie in dem Verletzten den verlorenen Sohn sah, ihn nach Hause zu holen, was mit einem Medienspektakel geschah. Auf einem Foto in einer Zeitung erkannten Polizeibeamten in dem Verletzten aber einen Kriminellen und nahmen ihn in Gewahrsam. Die Mutter, Frau eines angesehenen Bürgers, kämpfte mit allen Mitteln, die ihr durch die Position ihres Mannes zur Verfügung standen, um den "Sohn".
3D-5H
Heimweh
2D-8H
UA: Studio der Piscator-Bühne, Berlin, 8.1.1928. R: Leonhard Steckel
Der Titel ist mehr Provokation als Programm, handelt nicht von Blut- und Bodensehnsucht, sondern vom Kampf aller gegen alle: Feinde ringsum, Schurken überall. Zwei Stunden lang belauern sich die Menschen auf der Bühne, umschleichen einander wie Raubtiere auf dem Beutezug.
2D-8H
Herr Grosz
Besetzung ad libitum
1947/48 schrieb Franz Jung in Italien, unter dem noch lebendigen Eindruck des Dritten Reichs, ein Drama, das dem Phänomen Hitler auf die Spur kommen will. Aber HERR GROSZ ist kein historisierendes Hitler-Drama. Die äußere Handlung – Aufstieg und Fall eines Diktators – dient nur als Gerüst. Franz Jung geht es um die politischen und psychologischen Ursachen. Seiner Theaterästhetik folgend, bietet er Fragmente, Stimmungen, Analysen, die bruchstückhaft aneinandergereiht sind. Das Stück gibt Einblicke, versucht zu erklären, aber es gibt keine fertigen Antworten. Es verunsichert mehr, als dass es Lösungen bietet.
Besetzung ad libitum