Urs Widmer
Auszeichnungen (Auswahl):
2014 Jakob-Wassermann-Literaturpreis
2007 Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg
2007 Prix littéraire Lipp (Genf)
2006 Stiftungsgastdozentur Poetik an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt
2006 Juror des Italo-Svevo-Preises
2004 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung
2003 Stadtschreiber-Literaturpreis des ZDF/3sat und der Stadt Mainz
2002 Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
2001 Bertolt-Brecht-Literaturpreis der Stadt Augsburg
2001 Franz-Nabl-Preis
2000 Kulturpreis der Randgemeinde Riehen; Werkbeitrag der Pro Helvetia
1999 Kulturpreis der Gemeinde Riehen; Aufnahme in die Akademie der Künste Berlin-Brandenburg
1998 Heimito-von-Doderer-Preis
1997 Mülheimer Dramatikerpreis
1997 3sat-Innovationspreis
1997 Wahl zum Autor des Jahres von "Theater heute"
1997 Kunstpreis der Gemeinde Zollikon
1996 Grosser Literaturpreis der Stadt Zürich
1995 Kunstpreis der Stadt Zürich für Literatur
1995 Aufnahme in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
1992 Literaturpreis des Südwestfunks
1989 Ehrengabe des Kantons Zürich
1989 Literaturpreis der Stadt Basel
1985 Preis der Schweizer Schillerstiftung
1983 Manuskripte-Preis für das Forum Stadtpark des Landes Steiermark
1976 Hörspielpreis der Kriegsblinden
1974 Karl Sczuka-Preis des Südwestfunks Baden-Baden
Werke
DAS ENDE VOM GELD ist wahres Wirtschaftstheater. Mit Lust und Genuss demaskiert Urs Widmer seine Protagonisten. Sein Blick auf die Wirtschaftselite ist der Blick in ein Gruselkabinett.
Das Werk ist in folgenden Mundartfassungen erhältlich:
- Der neue Noah. Hochdeutsch
- Dr neu Noah. Schweizerdeutsch von Urs Widmer
Theodor Fontane schrieb über das Stück am 15.3.1879: "Das Stück ist seit gerade 40 Jahren auf dem Theater und empfänden alle gleich mir, so würde ich ihm weitere 40 Jahre garantieren. Es zählt zu dem Reizendsten, was man sehen kann und berührte mich gestern wieder so recht wohltuend und erquicklich, als käm es frisch vom Quell."
So ist es noch 4 mal 40 Jahre später in Urs Widmers deutscher Fassung: zur Wiederentdeckung empfohlen.
FRÖLICHER - EIN FEST ist kein Historienstück, sondern eine bitterböse Antwort auf die Geschichte. Widmer springt von der Gegenwart in die Vergangenheit, von Deutschland in die Schweiz und wieder zurück und kommentiert das Geschehen durch die beiden Kellner Aron und Anton. Ein Stück Welttheater nicht nur für Eidgenossen. Denn die Schweiz konnte sich nur durch Anbiederung an Deutschland retten, bei Urs Widmer repräsentiert von Vater und Sohn, die mit Nachnamen von Weizsäcker heißen.
Das Stück entstand auf Anregung des Vaudeville-Theaters Zürich.
"Obwohl die meisten Akten, die Klarheit schaffen könnten, weiterhin unter Verschluß liegen, sind doch so viele Bruchstücke der Jeanmaire-Geschichte bekannt geworden, daß ein Theaterstück mit guten Gründen fragen kann, ja fragen muß, ob hier nicht ein Sündenbock (für diese Rolle eignete sich Jeanmaire allerdings hervorragend) etwas ausbaden mußte, was wir genau nicht wissen und was gewiß mit Macht und Machterhaltung zu tun hatte." (Urs Widmer)
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Die Lektoren erinnern sich an einen Kampf um Demokratisierung in einem Verlag, dessen Programm 1968 in einem offensichtlichen Widerspruch zum Verleger stand, der – nach Walter Boehlich – Besitzverhältnisse mit persönlichen Leistungen verwechselte. Dass dieser Konflikt sich in einem Verlag entwickelte, der wie kein anderer die "progressive" Literatur vertrat, war bezeichnend für die Schwierigkeiten einer linken Theorie mit der Praxis. Es war ein Konflikt, der "exemplarische Bedeutung für die Struktur des Verlagswesens, die Abhängigkeits- und Mitbestimmungsverhältnisse in geistigen Berufen" (Wolfram Schütte, Frankfurter Rundschau) hatte.
Fünf Lektoren rekapitulieren die Ereignisse. Der spätere Anglistik-Professor und heutige Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Klaus Reichert, schreibt seine eigene "Chronik eines Lektors". Peter Urban, der Übersetzer und Neuentdecker slawischer Literatur, erzählt von einer Verlagsarbeit mit Folgen, an die Urs Widmer, der Schriftsteller wurde, in dem gemeinsamen "Traum vom herrschaftsfreien Arbeiten" erinnert. Karlheinz Braun, langjähriger "Delegierter" der Autoren, interpretiert und kommentiert den "Aufstand". Und vom damaligen Cheflektor Walter Boehlich, der im September 2011 seinen 90. Geburtstag feiern würde, gibt es aus dem Nachlass ein Kapitel mit bislang unveröffentlichten Briefen an Ingeborg Bachmann, Max Frisch, Uwe Johnson, Siegfried Lenz, Siegfried Unseld u.a., die seinen jahrelangen Schwierigkeiten mit dem so ungleichen Verleger und dem Schmerz über das Nichterreichte Ausdruck geben. Und der dann umso engagierter an der Verwirklichung des "Traums" von einem "Verlag der Autoren", der seinen Autoren und Mitarbeitern gehört, arbeitete, von dessen Gründungsgeschichte das letzte Kapitel des Buches erzählt.
216 Seiten. broschiert. 18€
ISBN: 978-3-88661-345-8
DAS ENDE VOM GELD ist wahres Wirtschaftstheater. Mit Lust und Genuss demaskiert Urs Widmer seine Protagonisten. Sein Blick auf die Wirtschaftselite ist der Blick in ein Gruselkabinett.
MÜNCHHAUSENS ENKEL, der Bankier und Investor Münchhausen steht vor dem Konkurs. Seine Geschäfte laufen schlecht und seine »Freunde« meiden ihn neuerdings. Vergeblich wartet er auf seine Gäste. Allein gelassen erinnert sich Münchhausen an die Taten seines Vorfahren, dem legendären Lügenbaron, welcher sich angeblich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. Der Nachkomme deutet die Lösungsversuche seines Ur-Ahns für seine Situation um und kommt dabei zu erstaunlichen Schlüssen und Ergebnissen. Ob er damit der Realität gerecht wird, ob er manches übertreibt, ob er gar frei erfunden hat, was ihm zustößt und wie er darauf reagiert – mit anderen Worten, ob es ihm wirklich gelingt, seine Haut zu retten –, das bleibt in der Schwebe und ist zum Verzweifeln komisch.
101 Seiten. broschiert. 10€
ISBN: 978-3-88661-349-6
Vielschichtig und abwechslungsreich, politisch brisant und umwerfend komisch sind die Theaterarbeiten Urs Widmers. Als Grenzgänger zwischen Ernst und Unterhaltung, zwischen Hochsprache und Dialekt hat er die Komödienkunst Labiches ebenso aufgenommen wie er in der Tradition Becketts steht. Aber auch ein außergewöhnliches Gespür für politische und gesellschaftliche Brisanz kennzeichnet Widmers Dramatik. Entstanden sind dreizehn Stücke, die in diesem Buch erstmals detailliert vorgestellt und mit ausführlichen Kommentaren versehen werden. Der Autor selbst und eigens für diesen Band verfasste Essays vertiefen handwerkliche, thematische und biografische Bezüge des Werks.
Mit einer DVD der Zürcher Uraufführungsinszenierung von "Frölicher - ein Fest".
176 Seiten. broschiert. 20€
ISBN: 978-3-88661-310-6
Hans Frölicher (1887-1961), während des tausendjährigen Reiches Schweizer Gesandter in Berlin, hatte den unzweifelhaften Verdienst, daran mitzuwirken, die Schweiz aus dem Zweiten Weltkrieg herauszuhalten. Aber an welchem Punkt wird die Anpassung zum Verrat, wird die hehre Schweizer Neutralitätspolitik zum Verbrechen?
FRÖLICHER – EIN FEST ist kein Historienstück, sondern eine bitterböse Antwort auf die Geschichte. Widmer springt von der Gegenwart in die Vergangenheit, von Deutschland in die Schweiz und wieder zurück und kommentiert das Geschehen durch die beiden Kellner Aron und Anton. Ein Stück Welttheater nicht nur für Eidgenossen. Denn die Schweiz konnte sich nur durch Anbiederung an Deutschland retten, bei Urs Widmer repräsentiert von Vater und Sohn, die mit Nachnamen von Weizäcker heißen. Das Stück entstand auf Anregung des Vaudeville-Theaters Zürich.
168 Seiten. broschiert. 13€
ISBN: 978-3-88661-128-7
96 Seiten. broschiert. 12€
ISBN: 978-3-88661-055-6
SOMMERNACHTSWUT ist eine Paraphrase auf Shakespeares "Sommernachtstraum".
136 Seiten. broschiert. 12€
ISBN: 978-3-88661-202-4
"Obwohl die meisten Akten, die Klarheit schaffen könnten, weiterhin unter Verschluß liegen, sind doch so viele Bruchstücke der Jeanmaire-Geschichte bekannt geworden, daß ein Theaterstück mit guten Gründen fragen kann, ja fragen muß, ob hier nicht ein Sündenbock (für diese Rolle eignete sich Jeanmaire allerdings hervorragend) etwas ausbaden mußte, was wir genau nicht wissen und was gewiß mit Macht und Machterhaltung zu tun hatte." (Urs Widmer)
Aufklärung und Unterhaltung sind bei Urs Widmer nie Gegensätze gewesen. Im Gegenteil - gerade "die Geburt der Geschichte aus dem Geist der Komödie" (NZZ), gerade "der Balanceakt zwischen Apokalypse und Albernheit" (FAZ) zeichnet die Theaterstücke Widmers aus, für die Helmut Schödel in der ZEIT die Überschrift erfand: "Das menschenfreundliche Theater".
112 Seiten. broschiert. 12€
ISBN: 978-3-88661-136-2
Urs Widmer kannte das Verlagsgeschäft von innen und außen, als Autor, als Lektor und als Gesellschafter des Verlags der Autoren. Ganz folgerichtig beschreibt er die rasanten Veränderungen, denen unsere Gesellschaft insgesamt ausgesetzt ist, aus diesem Blickwinkel. Und er gewinnt ihnen anrührend-tragische wie grotesk-komische Seiten ab.
KÖNIG DER BÜCHER ist das letzte Stück, das Urs Widmer vor seinem Tod abschloss.
104 Seiten. broschiert. 10€
ISBN: 978-3-88661-364-9
Über das zweite, in diesem Band abgedruckte Stück bemerkte der Autor selbst: "Obwohl das Stück gewiss 'lustig' ist: es ist mir eher pessimistisch geraten. NEPAL ist ein Stück geworden, das von unserer Freiheit spricht, von der dahinschwindenden Hoffnung auf realisierbares Glück, von Trennungen, von Abschied, vom Altwerden, von unsern kollektiven Überlebenstricks, und vor allem davon, wie ein Einzelner in das Treiben einer immer mehr verhärteten Gesellschaft eingreifen kann, und ob."
152 Seiten. broschiert. 12€
ISBN: 978-3-88661-073-0
Schon mit dem Titel führt die Farce ALLES KLAR den Zuschauer aufs Glatteis eines Verwirrspiels. Totschlag, Mord, Banküberfälle – das Leben spielt sich als Kriminalgroteske im Wohnzimmer der Familie Schmitt ab und spiegelt sich in Dialogen, in denen jeder den anderen zu verstehen meint, während sich die Missverständnisse zur Katastrophe auswachsen.
152 Seiten. broschiert. 12€
ISBN: 978-3-88661-086-0