Gerhard Rühm
Auszeichnungen (Auswahl):
2010 Ehrendoktorwürde der Universität Köln
2007 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
2007 Alice Salomon Poetik Preis
1991 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
1991 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien
1984 Literaturpreis der Stadt Wien
1983 Hörspielpreis der Kriegsblinden
1977 Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks Baden-Baden
1976 Österreichischer Würdigungspreis für Literatur
Werke
der fliegende holländer
Zusammen mit Konrad Bayer
Besetzung ad libitum
UA: Studentenbühne »Die Arche«, Wien, 1961. R: Gottfried Schwarz
Besetzung ad libitum
hanswurststücke. 1955/1956
Besetzung ad libitum
leib & leibchen / (hanswurstische meditationen über den diminutiv)/ links ein bisserl recht / (galante stücke im cabinett, ausgeführt von zeen frauenzimmern / darunter colombina / und dazu noch hanswurst) / wackeres sylvesterfest hanswursts mit colombinen oder die zuerst gestörte doch dann glücklich wiedererrungene unruh’ im bett – der mit colombina kontraversierende hanswurst – hanswurst in lublin – allerletztes hanswurststück
Besetzung ad libitum
kosmologie
Zusammen mit Konrad Bayer
Besetzung ad libitum
UA: Studentenbühne »Die Arche«, Wien, 1961. R: Gottfried Schwarz
Besetzung ad libitum
kreidekreis
3D-4H (1 Hund)
im KREIDEKREIS, einem bühnenereignis, habe ich die 26 buchstaben durch ein neues repertoire von zeichen ersetzt, das der ‚bühnensprache’ entnommen ist. als zeichen kann ein geräusch, ein wort oder ein ganzer satz, eine geste, eine aktion, ein licht- oder dekorationswechsel usw. fungieren. da diese zeichen den zugrunde liegenden text exakt ‚buchstabieren’, ist dieser, theoretisch gesehen, lesbar – vorausgesetzt, dass man die zuordnungen beherrscht –, praktisch wird aber wohl ein verwirrender eindruck entstehen, andeutungsvoll, doch unverständlich, wie er sich vielleicht angesichts eines unentzifferten geheimcodes einstellt. abstrahiert man vom übergeordneten sinn, so bietet sich ein vom rhythmus der wiederholungen strukturiertes schema aus bühnensignalen dar, das seinen eigenen reiz hat. (Gerhard Rühm)
3D-4H (1 Hund)
ministücke. 1954-1957
Besetzung ad libitum
interludium / szenisches epitaf / spiel für damen / diskurs über die mode. ein sketch / juliette schweigt. versuch eines stückes in 3 akten / beide / zu / spiegel / das alfabet der damen / werden und sein / durchdringungen / vereinigung. ein schattenspiel / betrieb / bekanntschaft / capriccio / dieses stück spielt im duschraum des theaters / eine konversation in massen / kalender für ertrunkene / bix ohne trompete. ein monolog / hände. eine dramatische miniatur
Besetzung ad libitum
rund oder oval. 1954
RUND ODER OVAL entstand 1954 als erster versuch, die neuen prinzipien der ‚konkreten poesie’ auf das theater anzuwenden. das konzentrierte textmaterial besteht aus grundbegriffen, die, auch in einfachen sätzen, variierte gruppen bilden. durch dauernde dialektische gegenüberstellungen erscheinen die aussagen relativiert, wodurch sprachlich ein ‚schwebezustand’ erreicht wird. die begriffe zeigen in elementaren sätzen ihre verschiedenen aspekte. was ist wirklich? das stück hat einen ‚handlungsbogen’ (handlung entsteht schon von wort zu wort), aber keine fabel. die vielfalt der aspekte der begriffe würde durch eine fabel auf nur einen aspekt eingeschränkt, banalisiert werden. gegenwart ist die jeweils realisierte konstellation gegebener elemente. so wird die grundfrage dieses stückes: warum gehen, wenn die erde rund ist (wenn also ‚a’ am ende des stückes wieder zum ausgangspunkt zurückkehrt) schon allein durch die sprachliche konzeption, die form des stückes beantwortet: ‚um zu gehen’, um dauernd gegenwart zu realisieren. (Gerhard Rühm)
ANGELUS - EINE BIOGRAFISCHE LITANEI
Produktion: WDR 1987
Erstsendung: 24.11.1987
40 Min.
40 Min.
WALD - EIN DEUTSCHES REQUIEM
Produktion: WDR 1983
Erstsendung: 05.12.1983
33 Min.
33 Min.
WINTERMÄRCHEN
Produktion: WDR 1976
Erstsendung: 06.12.1976
17 Min.
17 Min.
VON WELT ZU WELT
Produktion: BR 1975
Erstsendung: 02.05.1975
17 Min.
17 Min.
BLAUBART VOR DER KRUMMEN LANKE
Produktion: WDR 1973
Erstsendung: 14.06.1973
55 Min.
55 Min.
DER RÄUBERHAUPTMANN GRASEL
Produktion: WDR 1971
Erstsendung: 13.04.1971
61 Min.
61 Min.
DIOTIMA HAT IHRE LEKTÜRE GEWECHSELT
Produktion: HR 1971
Erstsendung: 11.02.1971
45 Min.
45 Min.
OPHELIA UND DIE WÖRTER
Produktion: WDR 1969
Erstsendung: 08.05.1969
18 Min.
18 Min.
SIE WERDEN MIR ZUM RÄTSEL, MEIN VATER
Zusammen mit Konrad Bayer
Produktion: WDR 1969
Erstsendung: 12.01.1969
27 Min.
27 Min.
Spielplatz 20
Kinder und Jugendliche spielen Theater
Drei Stücke und drei Konzepte
Drei Stücke und drei Konzepte
Zusammen mit Rudolf Herfurtner, Junges Theater Basel, Hansjörg Schneider, Theater an der Parkaue Berlin und Theaterhaus Frankfurt
Theaterspielen ist für die Entwicklung sozialer Phantasie wie für die ästhetische Erziehung unverzichtbar. Neben drei Theaterstücken stellt dieser Band drei beispielhafte Konzepte vor, die sich als Anregung und Anleitung zum Theaterspielen für Kinder und Jugendliche verstehen.
INHALT:
Rudolf Herfurtner, "Ratzenspatz" (ab 8 Jahren). Gerhard Rühm, "die bremer stadtmusikanten" (ab 16 Jahren). Hansjörg Schneider, "Orpheus. Szenen aus dem Hades" (ab 14 Jahren). junges theater basel, "Der Lauf der Dinge". Theater an der Parkaue Berlin, "Die Winterakademie". Theaterhaus Frankfurt, "Auf Wanderschaft".
INHALT:
Rudolf Herfurtner, "Ratzenspatz" (ab 8 Jahren). Gerhard Rühm, "die bremer stadtmusikanten" (ab 16 Jahren). Hansjörg Schneider, "Orpheus. Szenen aus dem Hades" (ab 14 Jahren). junges theater basel, "Der Lauf der Dinge". Theater an der Parkaue Berlin, "Die Winterakademie". Theaterhaus Frankfurt, "Auf Wanderschaft".
216 Seiten. broschiert. 14€
ISBN: 978-3-88661-300-7
theatertexte
Gerhard Rühm ist einer der wichtigsten Vertreter der "Wiener Gruppe", einer der Protagonisten der konkreten Dichtung. Der Band versammelt Stücke, Texte und Entwürfe Gerhard Rühms, die mit dem Theater, dem Szenischen zu tun haben; sie sind konkretes Theater. Rühm hat sehr früh und sehr entschieden – von Beginn der fünfziger Jahre bis heute – nicht nur neue sprachliche Verfahren in seiner Arbeit erprobt und entwickelt, sondern hat diese neuen Methoden auch konsequent auf das Medium Theater übertragen.
In seinem Text "grundlagen des neuen theaters" beschreibt er selbst den Ansatzpunkt seiner Arbeit: "ich versuche, durch eine sichtung der elemente des theaters, zu einer möglichst umfassenden erkenntnis der mittel und möglichkeiten des theaters zu gelangen. ich gehe dabei von der sprache aus (schon da jeder bewusste eindruck ein begreiflicher ist). die analyse und differenzierung eines bereiches muss folgerichtig zu einer solchen aller anderen bereiche führen (…) ´das neue Theater` ist nicht eine als stil festgelegte form des theaters, es besinnt sich auf die elemente und das wesen des theaters und zerfällt daher auf grund der auswahl und anwendung dieser elemente, sowie bedingt durch die gegebenheiten des ortes (größe, from und art des raums) in mehrere grundtypen, die ihrerseits noch weiter differenziert sind. aber es ist gekennzeichnet durch eine grundtendenz: der realistischen (´konkreten`) einstellung zum material. es handelt sich um die sinnlichen erscheinungsformen (vom menschen ausgehend), ihre beziehungen und deren wirkung."
Rühm spielt nicht nur mit Buchstaben, Zahlen und Zeichen, Ausgangspunkt seiner Texte sind ebenso herkömmliche Dialogformen, wie concept art und Pantomime, und immer verlangen sie nach der Phantasie des Lesers oder des Spielenden. Da gibt es Ministücke, Hanswurststücke, und Wiener Dialektstücke, Konzept- und Aktionsstücke, eine Mickydrama und den Kammersänger hinter der Szene sowie das Stück, das die Frage beantwortet: "warum gehen, wenn die erde rund ist?"
Der hier vorliegende Band ist eine Neuauflage des 1972 erschienenen und lange Zeit vergriffenen Buches "ophelia und die wörter".
In seinem Text "grundlagen des neuen theaters" beschreibt er selbst den Ansatzpunkt seiner Arbeit: "ich versuche, durch eine sichtung der elemente des theaters, zu einer möglichst umfassenden erkenntnis der mittel und möglichkeiten des theaters zu gelangen. ich gehe dabei von der sprache aus (schon da jeder bewusste eindruck ein begreiflicher ist). die analyse und differenzierung eines bereiches muss folgerichtig zu einer solchen aller anderen bereiche führen (…) ´das neue Theater` ist nicht eine als stil festgelegte form des theaters, es besinnt sich auf die elemente und das wesen des theaters und zerfällt daher auf grund der auswahl und anwendung dieser elemente, sowie bedingt durch die gegebenheiten des ortes (größe, from und art des raums) in mehrere grundtypen, die ihrerseits noch weiter differenziert sind. aber es ist gekennzeichnet durch eine grundtendenz: der realistischen (´konkreten`) einstellung zum material. es handelt sich um die sinnlichen erscheinungsformen (vom menschen ausgehend), ihre beziehungen und deren wirkung."
Rühm spielt nicht nur mit Buchstaben, Zahlen und Zeichen, Ausgangspunkt seiner Texte sind ebenso herkömmliche Dialogformen, wie concept art und Pantomime, und immer verlangen sie nach der Phantasie des Lesers oder des Spielenden. Da gibt es Ministücke, Hanswurststücke, und Wiener Dialektstücke, Konzept- und Aktionsstücke, eine Mickydrama und den Kammersänger hinter der Szene sowie das Stück, das die Frage beantwortet: "warum gehen, wenn die erde rund ist?"
Der hier vorliegende Band ist eine Neuauflage des 1972 erschienenen und lange Zeit vergriffenen Buches "ophelia und die wörter".
288 Seiten. broschiert. 16€
ISBN: 978-3-88661-113-3