Brigitte Landes

geboren 1946 in Frankfurt am Main, lebt in Hamburg. Von 1972 bis 94 Dramaturgin am Frankfurter TAT, Lektorin im Verlag der Autoren, Dramaturgin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg sowie am Thalia Theater Hamburg, ab 1990 Chefdramaturgin. Seit 1994 Inszenierungen in Frankfurt am Main, am Staatstheater Kassel, am Berliner Ensemble, am Staatsschauspiel Dresden, am Theater der Stadt Heidelberg und am Nationaltheater Weimar. Seit 1994 freiberuflich tätig als Autorin, Übersetzerin und Dramaturgin. Seit 2001 freie Mitarbeiterin beim Suhrkamp Verlag.


Werke

3D-3H (auch größer besetzbar)
UA: ABC Tv, 1969.
DE: Städtische Bühnen Nürnberg, 24.3.1990. R: Roland Rees
Alles fängt ganz harmlos an. Mr. Ellis Dalton, Lehrer für englische Literatur, sitzt bei seinem Arzt und wartet darauf, dass er die Sprechstunde endlich beginnt. Ins Wartezimmer kommt Betty Stickney, die ihn bald in ein Gespräch verwickelt. Betty ist sicher, Mr. Dalton zu kennen, aber sie kann sich beim besten Willen nicht erinnern, woher. In ihrem Gespräch bringt sie Mr. Dalton auf die Idee zu einer neuen Lehrmethode, die er in der Schule gleich ausprobiert. Umgekehrt fällt Betty zuhause wieder ein, woher sie Mr. Dalton kennt: Vor ein paar Jahren, sie war noch minderjährig, hat sie mit ihm auf einem Schulball getanzt... Von hier aus nimmt die Handlung ihren ebenso folgerichtigen wie absurden Verlauf - und endet damit, dass Mr. Dalton nicht nur aus einem Pub geschmissen (er wollte dort eigentlich nur Zigaretten holen), sondern auch vom Schuldienst suspendiert wird.
3D-3H (auch größer besetzbar)
1D-2H (auch größer besetzbar)
UA: Passe Muraille Theatre Toronto, 1973.
DE: Schauspiel Frankfurt, 24.11.1979. R: Ken Campbell
Liebhabern des absurden, schwarzen, vor allem aber des britischen Humors ist der Name Henry Pilk - ein Trinker vom Format eines Brendan Behan und leidenschaftlicher irischer Patriot - längst ein Begriff. MR. PILKS IRRENHAUS versammelt 17 Szenen: Erhabenes, Banales, Übersinnliches, Alltägliches und ganz und gar Abwegiges. Die Welt ein einziges Irrenhaus. Sämtliche Theaterstücke, Sketches, Minidramen, Monodramen, Dialoge, Szenen, Anekdoten von Mr. Henry Pilk, verpackt und fertiggemacht von Ken Campbell, vermehrt um einige nachgelassene Werke und einen Briefwechsel.
1D-2H (auch größer besetzbar)
1H
UA: Riverside Studios London, 6.3.1992
In seiner One-Man-Show PIGSPURT jagt Ken Campbell im Schweinsgalopp durch die Abenteuer und Anekdoten (s)eines Schauspielerlebens: Von der Grundschule über sein lebensgefährliches Debüt als Dritter-Akt-Kommissar, die Erfindung der enantiodromischen Schauspielmethode, denkwürdige Begegnungen mit indischen Sägenverkäufern und anderen seltsamen Wesen, erdmagische Zauberstäbe, rosa Licht und allerlei sonstige übersinnliche Phänomene, bis hin zu seiner obsessiven Leidenschaft für die Nase. Das ist Nonsense mit Tiefsinn, verrückt, unanständig und komödiantisch, virtuos und intelligent. Für einen Entertainer mit vielen Gesichtern...
1H
1D-2H
UA: LWT, 1970.
DE: Theater an der Glocksee, Hannover, 8.6.1990. R: Cornelia Bothe
Wie soll Veronica ihrem Freund Walter beibiegen, dass...? "Also ja, weißt du, das ist ja die Sache... Harry hat gesagt, dass du wahrscheinlich überhaupt nicht scharf drauf bist, weißt du." Die Taktik des Um-den-heißen-Brei-Redens beherrscht Veronica perfekt. Sie sagt nichts direkt, und Walter hat kaum eine Chance. Und als Veronice auch noch Unterstützung durch Harry bekommt, ist es ganz aus. Mit einem Mal hat sich die Situation verkehrt: nicht mehr Veronica und Harry müssen sich verteidigen, sondern Walter. "Weißt du, die Sache ist die, wenn es zum Kampf kommt, verstehst du, oder zu Meinungsverschiedenheiten, dann ist es doch im allgemeinen so, dass die großen Typen gewinnen."
In seinem Einakter WEISST DU, DIE SACHE IST DIE entlarvt Ken Campbell Mechanismen in Verhaltensweisen und Umagngssprache, indem er sie bis ins Groteske steigert.
1D-2H