Peter Hathazy

geboren 1951 in Nikosia auf Zypern, lebt in Göttingen.
Nach dem Abitur 1972 absolvierte er bis 1975 eine Schauspielausbildung am Max-Reinhard-Seminar und war dann von 1975 bis 1976 als Regieassistent und freier Regisseur (u.a. am Staatstheater Braunschweig) tätig.





Werke

2H
UA: Theater der Jugend, München, 17.4.1985. R: Peter Hathazy
Ein phantasievoll-optimistisches Stück über zwei arbeitslose Jugendliche, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen:
Eigentlich wollte Tulpe mit seiner Freundin Daniela zusammenziehen. Dann hat sich Daniela die ganze Angelegenheit doch anders überlegt. Stattdessen ist jetzt Schmitti eingezogen – ein ungleiches Paar! Wenn die Socken gewaschen werden müssten, behandelt Schmitti sie mit Deo-Spray, wenn es kalt ist, heizt er mit der glühenden Herdplatte. Was die beiden verbindet, ist der gemeinsame Traum von einer Kanu-Fahrt über die Flüsse Kanadas – und chronischer Geldmangel, der der Verwirklichung ihres Traums im Wege steht.
2H
Altersempfehlung: ab 14 Jahren.
2D-2H
UA: Studiobühne Leverkusen, 27.10.2017. R: Simon H. Kappes
Früher war sie Revuetänzerin, jetzt ist die Mutter in Peter Hathazys Stück ein Pflegefall, der abgeschoben wird. Es sind ihre engsten Angehörigen, die das Wort ergreifen und über die nunmehr 80jährige berichten: ihr Sohn, ihr zweiter Ehemann und eine befreundete Nachbarin. Aus ihren Erzählungen sowie aus schlaglichtartigen Dialogszenen setzt sich allmählich eine traurig-komische Geschichte des Älterwerdens zusammen. Man erfährt, wie die alte Frau ihren bettlägerigen, sturen Mann pflegt, bis sie selber am Ende ihrer Kräfte ist. Eine Nachbarin geht helfend zur Hand, und schließlich muss sich auch der Sohn, der 30 Jahre lang kaum Kontakt zur Mutter hatte, um das Paar kümmern. Die gemeinsam verbrachte Zeit nimmt zu, das gegenseitige Verständnis ab, während die Wohnung immer mehr verwahrlost. Aus Liebe wird Wut, die in Gewalt mündet – und in einem gebrochenen Versprechen.
Mit viel Liebe für seine Figuren zeichnet Peter Hathazy das Porträt einer Gesellschaft im fortgeschrittenen Alter, deren soziale (Alltags-)Kompetenz schwindet und für die der Generationenvertrag zum Ernstfall wird.
2D-2H