Nikolaj Gogol
Werke
Der Revisor
(Revizor)
Deutsch von Andrea Clemen
5D-20H
UA der Übersetzung: Württembergische Landesbühne Esslingen, 6.2.1991. R: Tatjana Rese
Gogols Stück schildert die Aufregung in einem verschlafenen Städtchen, als sich das Gerücht von der Ankunft eines Revisors verbreitet. Die Honoratioren erzittern, denn den städtischen Alltag bestimmen Korruption und Schlamperei. Zufällig sitzt zur selben Zeit der junge Habenichts Chlestakoff in einem Gasthaus: Sein sonderbares Verhalten lässt die Bürger bald vermuten, dass es sich um niemand anderen als den erwarteten - inkognito angereisten - Revisor handeln könnte. Flugs beginnt man ihn zu hofieren und gibt sich alle Mühe nicht nur seines, sondern auch das Wohlwollen der Regierung zu erlangen. Als ein abgefangener Brief Chlestakoffs enthüllt, dass man einem Betrüger aufgesessen ist, beruhigt sich die Gesellschaft bald wieder. Das Spiel kann von vorne beginnen, denn der echte Revisor ist soeben angereist...
Über 150 Jahre nach ihrer Uraufführung scheint Gogols Komödie nur wenig an Aktualität verloren zu haben. Das Bild einer korrupten Kleinbürgergesellschaft, das ursprünglich auf die Missstände im auto- und bürokratisch regierten Russland des Zaren Nikolaus I. gemünzt war, scheint heute nicht weniger geeignet, einer von Korruption und Skandalen geprägten politischen Kultur den Spiegel vorzuhalten.
5D-20H
Der Revisor
(Revizor)
Deutsch von Peter Urban
5D-20H
UA der Übersetzung: Schauspielhaus Zürich, 29.3.1992. R: Achim Benning
Gogols Stück schildert die Aufregung in einem verschlafenen Städtchen, als sich das Gerücht von der Ankunft eines Revisors verbreitet. Die Honoratioren erzittern, denn den städtischen Alltag bestimmen Korruption und Schlamperei. Zufällig sitzt zur selben Zeit der junge Habenichts Chlestakoff in einem Gasthaus: Sein sonderbares Verhalten lässt die Bürger bald vermuten, dass es sich um niemand anderen als den erwarteten - inkognito angereisten - Revisor handeln könnte. Flugs beginnt man ihn zu hofieren und gibt sich alle Mühe nicht nur seines, sondern auch das Wohlwollen der Regierung zu erlangen. Als ein abgefangener Brief Chlestakoffs enthüllt, dass man einem Betrüger aufgesessen ist, beruhigt sich die Gesellschaft bald wieder. Das Spiel kann von vorne beginnen, denn der echte Revisor ist soeben angereist...
Über 150 Jahre nach ihrer Uraufführung scheint Gogols Komödie nur wenig an Aktualität verloren zu haben. Das Bild einer korrupten Kleinbürgergesellschaft, das ursprünglich auf die Missstände im auto- und bürokratisch regierten Russland des Zaren Nikolaus I. gemünzt war, scheint heute nicht weniger geeignet, einer von Korruption und Skandalen geprägten politischen Kultur den Spiegel vorzuhalten.
5D-20H
Spieler
(Igroki)
Deutsch von Peter Urban
9H
UA der Übersetzung: Schauspiel Essen, 23.12.1990. R: Lukas Hemleb
Der professionelle Falschspieler Icharev trifft in einem städtischen Gasthaus die Kollegen Utesitelnyj, Svochnev und Krugel. Schnell hat man einander erkannt und verbündet sich, um den scheinbar von edler Moral erfüllten Gutsbesitzer Glov und, nach dessen Abreise, seinen Sohn auszunehmen. Doch Icharev, der gewitzte Gauner, fällt selbst auf die Nase: Die beiden Glovs - weit davon entfernt, Vater und Sohn zu sein - stecken ebenso wie auch der angebliche Bankbeamte Zamuchryskin mit den Betrügern unter einer Decke. Die Sinne von Profitgier und Spielsucht vernebelt, geht Icharev leer aus und jammert - nichts begreifend - über die Schlechtigkeit der Welt. Die Personenkonstellation in Gogols Spielerkomödie erscheint selbst als Spiel mit falschen Karten, als abgekartetes Spiel. So stellt sich die Morbidität einer Gesellschaft dar, die der Gier nach Geld und Ruhm verfallen ist, und dabei noch mit Moral argumentiert.
9H
Tote Seelen
(Mertvye dusi)
Deutsch von Peter Urban
Besetzung ad libitum
UA der Übersetzung: Burgtheater Wien, 30.1.1986. R: Jurij Ljubimov
Ein wegen Bestechung entlassener Zolleinnehmer reist durch die Provinz, um den Gutsbesitzern verstorbene Leibeigene abzukaufen, weil diese in der Steuerbürokratie noch als Lebende gelten und ihm als fiktives Pfandobjekt bei Kreditinstituten Gewinn bringen sollen. Doch dabei werden die adeligen Verkäufer als die eigentlich seelisch und moralisch Toten entlarvt.
Besetzung ad libitum