Karin Fleischanderl

geboren 1960 in Steyr. Sie studierte Italienisch und Englisch am Dolmetscherinstitut Wien sowie Romanistik an der Universität Wien. Seit 1983 arbeitet sie als freie Übersetzerin. Von 1987 bis 1997 war sie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "Wespennest". 1997 gründete sie gemeinsam mit Gustav Ernst die Zeitschrift "Kolik". Daneben publizierte sie Essays zur österreichischen und italienischen Literatur. 2005 gründete sie, wiederum gemeinsam mit Gustav Ernst, die Leondinger Akademie für Literatur. Seit 2007 ist sie Lehrbeauftragte der Universität Klagenfurt, seit 2009 Jurorin für den Ingeborg-Bachmann-Preis. Karin Fleischanderl lebt in Wien.

Auszeichnungen (Auswahl):

1995 Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung
1998 Nossack-Preis der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur


Werke

1D-3H
UA: Festival d'Avignon, 1988.
DE: Staatstheater Kassel, 23.10.1993. R: Adelheid Müther
Italien im Zeitalter der Kreuzzüge. Der Papst und die Kirche rufen die europäische Christenheit auf zur Befreiung des heiligen Grabes in Jerusalem. Die edlen und kühnen Helden des Christentums sind schon nach Jerusalem aufgebrochen, nur der Herr einer kleinen Burg in Italien, der Baron Nicomede di Calatrava, liegt noch, in Ermangelung jeglicher Lust sich dem heiligen Zug anzuschließen, in seinem Bett. Allerdings ist auch für ihn, der wenig Eifer zeigt für ein altes Grab zu sterben, die Zeit des Friedens vorbei. Seine Schwester Adelaide, die unbedingt eine Heilige werden will, und der Priester Blasco drängen ihn, sich endlich seinen Glaubensbrüdern anzuschließen.
Was die Argumente des Glaubens nicht bewirken, das vermag die gändige Allmacht der Kirche. Wer sich Richtung Jerusalem bewegt, bekommt seine Schulden erlassen. Und so bleibt Nicomede, will er seine Burg behalten, nichts anderes übrig, als den Weg nach Jerusalem anzutreten.
Aber als der Baron zusammen mit seinem Diener Ramondo und einem Esel aufbricht, zieht er nicht Richtung Jerusalem, sondern beginnt damit, beständig und gleichmäßig Kreise um das Schloss zu ziehen. Der Philosoph und Schüler Demokrits hat beschlossen, nur metaphorisch nach Jerusalem zu ziehen und zusammen mit Ramondo so viele Runde zu drehen, wie es dem Weg in die heilige Stadt entspricht und damit ausreicht, seine Schulden zu tilgen. Allerdings haben auch die Abenteuer im Kopf ihre Tücken. Das ungleiche Paar sieht sich mit durchaus realen Gefahren konfrontiert: Wegelagerern, Hunger und Durst, und nicht zuletzt mit den Widersprüchen, die sich aus dem Konflikt zwischen Herr und Knecht ergeben.
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4D-2H
UA: Associazione Teatrale Pistoiese - Teatro del Tiempo Presente, Pistaia, 16.4.2004. R: Cristina Pezzoli
DIE SONNE SCHLÄFT handelt von einer Einwandererfamilie aus Litauen und deren vergeblichem Ringen um Identität und Heimat. Sonia Antinoris Stück gewann 1995 in Italien den Premio Riccione.
4D-2H
1D
UA: Teatro i Vascello, Rom, 16.5.1994. R: Cherif.
DE: Theater Nürnberg, 8.5.2002. R: Alexander Schilling
In dem Monodrama STABAT MATER des italienischen Dramatikers Antonio Tarantino rechnet die impulsive Maria mit all den miesen Gestalten ab, die ihr Leben bevölkern.
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