John Webster
Werke
Weiße Teufel
(The White Devil)
in einer Fassung von Dieter Forte
3D-7H
UA: Basler Theater, 11.2.1972. R: Kosta Spair
Websters Stück, das ich sehr frei bearbeitet habe, das für mich eigentlich nur Ausgangspunkt für eine Theaterarbeit war, ist in einer Zeit entstanden, in der man entdeckte, dass der Mensch des Menschen Feind ist. Der Stoff dieses Stücks wird auch heute noch durch Historie oder Gegenwart bestätigt und überboten. Dramaturgie und Sprache der 'Weißen Teufel' sind eigenständig, aber die gefundenen Strukturen, wie zum Beispiel das Herr-Knecht-Verhältnis, sind der Ausdruck für eine Welt, in der jedes Mittel recht ist. ... Es geht in den 'Weißen Teufeln' nicht um Philosophie, schon gar nicht um Ideologie. Das Stück zeigt schlicht und einfach eine Aktion, die aus Kampf- und Lebenspraktiken besteht. In diesem Stück liegt alles bloß. Das Spiel der Mächtigen mit ihren Opfern und der Umgang der Opfer mit ihren Herren erscheint wie eine Mechanik der Gewalt und Korrumpierung. Das Stück scheint rücksichtslos, denn es kennt keine Freiheit, nur die Freiheit, jeden seiner Freiheit zu berauben. ... Alle Figuren dieses Stücks beteiligen sich an einem Auf und Ab von Gewalt. Diese Figuren leben sich zu Tode. Die Hoffnung ist hier nur noch ein kindlicher, brüderlicher Tagtraum. Das sagt natürlich nichts gegen die Hoffnung, das sagt etwas über die Welt dieser Figuren. (Dieter Forte)
3D-7H