Almuth Voß


Werke

Besetzung ad libitum
Bernard-Marie Koltès war ein leidenschaftlicher Kinogänger. Er wurde gleichermaßen vom Film wie von der Literatur geprägt. Seine Welt bestand aus Huston, Scorsese und Antonioni ebenso sehr wie aus Dostojewski, Faulkner und Conrad. Er schrieb mehrere Drehbücher, von denen die meisten verschollen sind, zuletzt 1984 das nie realisierte NICKEL STUFF. U.a. mit John Travolta und Robert De Niro sollte es in London als Schwarzweiß-Film gedreht werden. Denn das titelgebende "Nickel", eine überwiegend schwarze Tanzbar, ist bei Koltès Schauplatz von Dance Battles im Stile von "Saturday Night Fever". Der Autor zeigt eine Gesellschaft der an den Rand Gedrängten, ausgegrenzt aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, sozialem Status und/oder Sexualität. Zukunftsweisend war nicht nur Koltès' Kritik am Eurozentrismus in unseren Köpfen und Theatern. 10 Jahre vor "Pulp Fiction" spielt er mit Versatzstücken aus Gangsterfilm und Popkultur, schreibt groteske Typen und Dialoge von hohem Unterhaltungswert. In der Übersetzung von Almuth Voß liegt NICKEL STUFF nun erstmals auch auf Deutsch vor: eine Vorlage für ein spartenübergreifendes, theatral-tänzerisch-filmisches Projekt mit einem diversen Ensemble.
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