Aktuell

© Melina Moersdorf

An diesem Montag hat das Lesefest "Frankfurt liest ein Buch" begonnen: Bis zum 5. Mai steht als erste Neuerscheinung überhaupt der Roman ZEBRAS IM SCHNEE (erschienen im März 2024 im Berlin Verlag) mit mehr als 90 Veranstaltungen im Zentrum des Festivals. Der Autor Florian Wacker erzählt von der Vergangenheitsreise eines New Yorker Kunsthistorikers: Bei seinen Recherchen für eine Ausstellung über das Bauhaus-nahe Stadtplanungsprogramm Neues Frankfurt stößt Richard Kugelman auf ein Ende der 1920er Jahre aufgenommenes Foto seiner Mutter Franziska. Fotografin ist eine gewisse Ella Burmeister. Immer tiefer taucht er während einer Reise in die Main-Metropole in ihre Lebensgeschichte ein – würde er mehr Material von dieser nach dem Krieg vergessenen Künstlerin finden, wäre seine geplante Ausstellung nicht weniger als eine Sensation. Doch was verband die beiden Frauen? Und warum hat Franziska nach ihrer Flucht in die USA 1933 nie wieder von Ella und der gemeinsamen Zeit in Frankfurt gesprochen? Richard gerät schließlich in eine Geschichte hinein, die auch sein Leben für immer verändert.

Das Programm von "Frankfurt liest ein Buch" finden Sie hier. Parallel zum Festival sendet der Hessischen Rundfunk  ZEBRAS IM SCHNEE in einer gekürzten Fassung als Lesung, alle Folgen finden sich auch in der Mediathek


In ZEBRAS IM SCHNEE, dem neuen Roman von Florian Wacker, stößt der New Yorker Kunsthistoriker und Architekt Richard 1997 bei seinen Recherchen zum 75-jährigen Bestehen des bauhausnahen Städtebauprogramms "Neues Frankfurt" auf eine Fotografie seiner Mutter Franziska aus den späten 1920er Jahren. Es stammt von der ihm unbekannten Fotografin Ella Burmeister, die er dem Umfeld des Bauhaus-nahen "Neuen Frankfurt" zuordnet. Während einer Reise in die Mainmetropole taucht er immer tiefer in ihre Lebensgeschichte ein - sollte er noch mehr Material von dieser nach dem Krieg völlig zu Unrecht vergessenen Künstlerin finden, wäre seine geplante Ausstellung eine Sensation. Er fragt sich auch, warum seine Mutter nie über die damalige Zeit gesprochen hat - vor allem, als er erfährt, dass Franziska in den 1920er Jahren an der Kunstakademie Malerei studierte und Ella gut gekannt haben muss. Aber wie war die Beziehung zwischen den beiden Frauen wirklich? Und warum hat Franziska nach ihrer Flucht aus Deutschland und ihrer Emigration in die USA 1933 nie wieder gemalt? Die Geschichte des erzählerischen Rahmens um die rätselhaften Entdeckung der völlig zu Unrecht vergessenen (fiktiven) Fotografin Ella durch die Augen von Richard wird immer wieder durch Ellas eigene Perspektive unterbrochen. Ein auf historischen Ereignissen beruhender Roman über zwei junge Künstlerinnen der "Roaring Twenties" und eine packende Geschichte von Freundschaft, Liebe und Aufbruch. 

ZEBRAS IM SCHNEE erscheint als Spitzentitel des 30-jährigen Jubiläumsprogramms des Berlin Verlags. Als erste Neuerscheinung überhaupt steht Florian Wackers neuer Roman außerdem im April und Mai 2024 im Mittelpunkt des Lesefestivals Frankfurt liest ein Buch mit mehr als 90 Veranstaltungen. Der Hessische Rundfunk produziert eine zwölfteilige Lesung, die ab dem 15.4.2024 gesendet wird und als Podcast zur Verfügung steht. 

 


Krawatte, Dienstgrad, Feierabendbier: Es könnte immer so weiter gehen. Doch Erwin, Mittfünfziger, Familienvater, bricht aus. Einst ein Freigeist, stürzt er sich nach Jahrzehnten wieder in ein wildes, ungebundenes Abenteuerleben. Er taucht unter, flieht in die Natur, gilt bald als vermisst. FINDET MICH zeichnet das Psychogramm eines Mannes, dem letztlich eine Psychose diagnostiziert wird und dessen Familie ihn nicht mehr wiedererkennt.

Doris Wirth erzählt diese Geschichte als Langzeitporträt, das wechselnde Perspektiven einnimmt: Erwin und Maria, beide in den 1950ern geboren, sind ihren engen Elternhäusern entflohen. Sie haben zwei Kinder, verdienen gerade genug, um nicht schlecht zu leben, und wohnen im Genossenschaftsquartier einer Kleinstadt im Kanton Zürich. Man fährt in den Urlaub, man isst gemeinsam am Küchentisch, man verpackt die Essensreste in Tupperware. Kurz: Es ist eine vollkommen normale, wenn nicht sogar glückliche Familie. Getrübt wird die Stimmung höchstens von Erwins wiederkehrenden Wutausbrüchen und den Pubertätsleiden der Kinder: Florence kotzt, Lukas kifft.

Als Erwin mit Mitte Fünfzig keine neue Arbeit mehr findet, als sein Vater, dessen Anerkennung lebenslang ausblieb, stirbt, ist Erwins schleichende Veränderung nicht mehr zu übersehen: Seine Stimmung wechselt von Verzweiflung zu Großartigkeit, er hängt Fantasien und Feindbildern nach und macht schließlich seine Drohungen wahr: er taucht unter. Wer ist dieser Mann, den sie so gut zu kennen glaubten? Wo verläuft die Grenze zwischen normal und verrückt und ist die Psychose, die Erwin attestiert wird, ein privates oder letztlich ein gesellschaftliches Symptom?

FINDET MICH von Doris Wirth, erschienen im Geparden Verlag, ist ein packendes Romandebüt, das nach den Auswirkungen der Selbstdefinition über Leistung und Arbeit fragt und Zwänge und Begrenzungen in unserer Gesellschaft aufzeigt.

 


In ihrem Debütroman erzählt Felicitas Korn sprachlich dicht, intensiv und bildhaft von drei Figuren, die ihren Weg suchen und dabei immer tiefer fallen. DREI LEBEN LANG beginnt mit Michis Geschichte: Seine Familie will wie jedes Jahr nach Spanien fahren, die langersehnten Sommerferien. Doch dann kommt alles anders - ein entgegenkommendes Auto, eine Tunnelwand, ein Unfall, der Michi und Xandra zu Vollwaisen macht. Sie haben keine Verwandten, die Jugendfürsorge ist überfordert, den Geschwistern droht die Unterbringung in verschiedenen Heimen. Michi ist zwar erst vierzehn, will die Sache aber selbst in die Hand nehmen, sich um seine kleine Schwester kümmern, ein gemeinsames Zuhause für sie beide finden. Seine größte Hoffnung: Aziz, Automechaniker und langjähriger Freund ihres Vaters. Und nicht nur Michi sucht Hilfe bei Aziz. Auch der King, in illegale Geschäfte verstrickt, und Loosi, der gegen den Alkohol kämpft und die Liebe sucht, hoffen auf seine Unterstützung. Und ein paar falsche Entscheidungen später zeigt sich: Michis, Kings und Loosis Schicksal sind unauflösbar miteinander verbunden. Virtuos verknüpft Felicitas Korn die Geschichten dreier Leben, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

"Felicitas Korn arbeitet mit spannungssteigernden Cliffhangern und wartet am Ende mit einer faust- dicken Überraschung auf. Ein erzählerischer Knalleffekt, über den man nicht das mindeste verraten darf." (Shirin Sojitrawalla / Deutschlandfunk Kultur)

"Am Ende hätte ich am liebsten noch mal auf Play gedrückt." (Mona Ameziane / ZDF)

Die Taschenbuchausgabe von DREI LEBEN LANG ist am 22.2.2024 im Kampa Verlag erschienen, die Verfilmung des Romans (Drehbuch und Regie: Felicitas Korn; Produktion: Maze Pictures, Korn Film, U5 und ZDF) geht in diesem Jahr auf Festivaltour, ein Premierentermin steht offiziell noch nicht fest.


"Was für ein großartiges, poetisches, kraftvolles Debüt. Es kommt daher wie ein Paukenschlag, dicht und kompakt  und doch ganz  federleicht zu lesen. So traurig und tröstlich zugleich. Was für ein grandioser Roman. Erschienen im wunderbaren Kjona Verlag. Lesen! Unbedingt lesen!" (Buchhandlung Prior & Mumpitz, Berlin)

Simone Kuchers erster Roman DIE LICHTEN SOMMER erzählt von Elisabeth – genannt Liz –, die Anfang der Fünfzigerjahre in einem kleinen Dorf in Süddeutschland geboren wird. Wie alle Frauen hier arbeitet auch sie schon als Jugendliche tagsüber in der Batteriefabrik. Wie niemand sonst ist sie das Kind von Geflüchteten, die nach Kriegsende als Deutsche aus der ehemaligen Tschechoslowakei vertrieben wurden. Während ihre Mutter Nevenka sich immer mehr in ihre Erinnerungen an die alte Heimat zurückzieht – an die widerspentig schöne Natur von damals, das eiskalte Wasser der Thaya und an eine schicksalhafte, zärtliche Freundschaft –, richtet Liz ihren Blick nach vorn. Aber wie schafft eine junge Frau den Aufstieg, wenn sie vollkommen auf sich allein gestellt ist. Noch dazu mit einer Last aus der Vergangenheit im Gepäck, von der ihre Mutter ihr nie gewagt hat zu erzählen.

DIE LICHTEN SOMMER ist im Kjona Verlag erschienen. Die Buchpremiere findet am 5. März in Berlin statt.


Lesungen

16:00 Uhr | Frankfurt / Haus Höhenblick ("Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
15:30 Uhr | Frankfurt / Kulturpavillon Fechenheim ("Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
19:00 Uhr | Frankfurt / Heinrich-von Gagern-Gymnasium (Lesung, Podiumsgespräch und Live-Painting im Rahmen von "Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
19:45 Uhr | Offenbach / filmklubb (Lesung mit Kurzfilmvorführung im Rahmen von "Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
11:00 Uhr | Frankfurt / mayhaus Römerstadt ("Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
19:00 Uhr | Frankfurt / Kulturkeller Höchst ("Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
11:00 Uhr | Frankfurt / Haus am Dom (Lesung und Diskussion für Schulklassen im Rahmen von "Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee
20:00 Uhr | Frankfurt / Ypsilon Buchladen & Café ("Frankfurt liest ein Buch")
Florian Wacker liest aus
Zebras im Schnee