Isaak Babel
Werke
Die Reiterarmee
(Konarmija)
in einer Fassung von Peter Heusch
Deutsch von Peter Urban
Deutsch von Peter Urban
Besetzung ad libitum
UA: Staatstheater Darmstadt, 20.10.1999. R: Thomas Krupa
Der Russisch-Polnische Krieg von 1920: Schonungslos handelt Isaak Babels Erzählzyklus DIE REITERARMEE von den Verwüstungen, die russische Kosaken und Rotarmisten unter den Polen - und die umgekehrt Polen unter russischen Juden anrichten. Es geht um Rache und Verrat, um Heldentum und rohe Gewalt, um Tod und Untergang. Peter Heusch hat den Zyklus, nach der hochgelobten Übersetzung von Peter Urban, für die Bühne bearbeitet und dramatisiert.
Besetzung ad libitum
Marija
(Marija)
Deutsch von Andrea Clemen und Ljudmilla Samarina
8D-16H
UA: Piccolo Teatro Firenze, Dezember 1964.
U der Übersetzung: Thalia Theater, Hamburg, 30.5.1987. R: Harald Clemen
MARIJA spielt in den ersten Jahren der russischen Revolution. Der alternde General Mukownin, der noch unter dem Zaren Dienst geleistet hatte, muss hilflos mitansehen, wie seine jüngere Tochter Ljudmila in den Wirren der Umbruchzeit den Halt verliert, vergewaltigt und verhaftet wird. Die ältere Tochter Marija hat sich unterdessen der revolutionären Bewegung angeschlossen, begeistert und voller Überzeugung setzt sie sich fern von Zuhause für die Umgestaltung der Gesellschaft ein. Marija erscheint im Stück nie auf der Bühne, dennoch ist sie in den Gesprächen der Familie ständig anwesend als ferner Kraftpol und Sehnsuchtspunkt. Allein gelassen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt, zerbricht Mukownin schließlich an der eigenen Hilflosigkeit der neuen Zeit gegenüber. U der Übersetzung: Thalia Theater, Hamburg, 30.5.1987. R: Harald Clemen
Vor der Hintergrund einer Epoche des Umbruchs zeigt Babel in MARIJA eine Gruppe von Menschen - rührende, hilflose, aber auch zynisch-verkommene -, die alle in diese Umwälzung hineingerissen werden, in ihr untergehen oder von ihr profitieren.
8D-16H
Sonnenuntergang
(Zakat)
Deutsch von Ulrike Zemme
6D-19H
U der Übersetzung: Burgtheater Wien, 10. 4. 1993. R: Dieter Giesing
Der jüdische Fuhrunternehmer Mendel Krik regiert Familie, Firma und Stadt mit harter Hand. Plötzlich beschließt er, schon in reifem Alter, ein neues Leben zu beginnen. Er will das einträgliche Geschäft verkaufen, um mit seiner jungen Geliebten den Lebensabend zu genießen. Seine beiden Söhne Benja und Ljowka, in Angst ums Erbe, schlagen ihn zusammen, um selber das Regiment zu übernehmen... Babels SONNUNTERGANG erzählt vom Untergang einer Epoche und von den Zwiespätigkeiten einer Zeitenwende: Eine alte Ordnung geht zu Ende. Es war eine herzlose Zeit voller Gewalt, aber auch voller Genussfähigkeit und Poesie. Herauf zieht eine neue, hoffnungsvolle, aber kalte Zeit, die sich brutal und mordlustig ankündigt.
6D-19H