© Dominik Reichenberg

Michael Quast

geboren 1959 in Heidelberg, lebt in Frankfurt am Main. Schauspieler, Kabarettist, Regisseur und Produzent. Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Engagements an verschiedenen Theatern. Zugleich war Quast ab 1985 als Kabarettist mit Soloprogrammen unterwegs. Quast machte sich auch mit gewitzten Adaptionen von großen Stoffen für kleine Besetzung, darunter zahlreiche Offenbach-Operetten, einen Namen, die er teils zusammen mit Rainer Dachselt entwickelt hat. Quast ist Mitbegründer und Protagonist des Sommerfestivals "Barock am Main", bei dem im Park des Bolongaropalastes in Frankfurt-Höchst die hessischen Molière-Bearbeitungen von Wolfgang Deichsel zur Aufführung kommen. 2008 gründete Quast mit... Gleichgesinnten die Fliegende Volksbühne Frankfurt.





Auszeichnungen (Auswahl):

2007 Kulturpreis der Binding-Stiftung
2002 Rheingau Musikpreis
2001 Deutscher Kleinkunstpreis
1997/97 Nominierung für den Grimme-Preis
1991 Salzburger Stier


Werke

in einer Fassung von Rainer Dachselt
Musik von Jacques Offenbach
UA: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 2.10.2004. R: Michael Quast
Offenbachs Operette von 1866 ist eine humorvolle musikalische Travestie der Legende vom Frauenmörder Blaubart, der hier erstmals nicht als Täter, sondern als Opfer vorgeführt wird: Ritter Blaubart ist verwitwet, aber vergnügt. Wenn er genug von seiner Frau hat, läßt er sie beseitigen und sucht sich fröhlich eine Neue. Zu seiner sechsten Frau hat er sich Boulotte auserkoren, hat aber auch schon ein Auge auf Fleurette geworfen. Schon bald befiehlt er daher seinem Wissenschaftler Prof. Popolani, auch die neueste Gattin wieder zu vergiften. Doch hat Blaubart die Rechnung ohne den ehrgeizigen Professor und die lebenspralle Boulotte gemacht.
in einer Fassung von Rainer Dachselt
Musik von Jacques Offenbach
1H (+ 1 Pianist)
UA: Theater der Stadt Heidelberg, 27.3.1998. R: Michael Quast
In Offenbachs Version des alten Märchens vom unwiderstehlichen und frauenmordenden Ritter Blaubart zeigt sich: in Wirklichkeit haben die Frauen die Hosen an! Im Reich von König Bobèche, dem Prototyp eines durchgeknallten Diktators, treten auf: korrupte Minister, zwielichtige Wissenschaftler, düpierte Machos und gut gelaunte Mordopfer. Große Oper mit ironischem Augenzwinkern. (Michael Quast)
1H (+ 1 Pianist)
Zusammen mit Rainer Dachselt
Musik von Jacques Offenbach
3D-5H
UA der Übersetzung: Staatstheater Mainz, 10.11.2000. R: Michael Quast
Eine junge Regentin folgt ihren Gefühlen anstatt dem politischem Kalkül. Militär und Regierungsapparat reagieren gereizt und zetteln sogar einen Krieg an, um die Großherzogin wieder zur Raison zu bringen. Offenbachs Satire auf Militarismus und Borniertheit eines deutschen Zwergstaates begeisterte das Publikum der Pariser Weltausstellung von 1867. Am Ende steht die Erkenntnis: Wenn man nicht bekommt, was man liebt, muss man lieben, was man bekommt! (Michael Quast)
In der modernen Textfassung von Michael Quast und Rainer Dachselt wird das anarchische Potential des höheren Blödsinns dieser Opéra bouffe lustvoll freigelegt.
3D-5H
Zusammen mit Wolfgang Deichsel
UA: Theater der Stadt Heidelberg, 9.10.1996. R: Wolfgang Deichsel
nach Ludovic Halévy und Hector Crémieux
in einer Fassung von Rainer Dachselt
Musik von Jacques Offenbach
Eine komplette Operette, frech und komödiantisch aus dem Ärmel geschüttelt. In Jacques Offenbachs erstem abendfüllendem Stück um den Musiker Orpheus und seine lebenslustige Gattin Eurydike führt die turbulente Handlung buchstäblich vom Himmel in die Hölle, wo sich die olympischen Götter, die von ihrem Chef Jupiter ziemlich kurz gehalten werden, völlig enthemmt in den berühmtesten Cancan der Musikgeschichte stürzen.
in einer Fassung von Rainer Dachselt
Musik von Jacques Offenbach
EA als Solofassung: Oper Frankfurt/Fliegende Volksbühne Frankfurt, 11.5.2008.
EA als Fassung mit großem Orchester: Theater Trier, 1.12.2018. ML: Wouter Padberg. R: Andreas Rosar
Das muß Spaß machen, naive Touristen aus der Provinz an der Nase herumzuführen, indem man ihnen alle möglichen Pariser Klischees vorgaukelt. Eine wilde Truppe aus dem Rotlicht- und Dienstbotenmilieu spielt feine Gesellschaft, was mit Hilfe von viel Alkohol auch gelingt. Die Wirklichkeit des Pariser Lebens gleitet immer mehr ins Reich der Fantasie, und das Trugbild wird immer mehr zur Wirklichkeit des Pariser Lebens. Und zwar sowohl für die Betrüger als auch für diejenigen, die betrogen werden wollen. Hört sich kompliziert an, ist aber äußerst charmant und sehr unterhaltsam!

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