© Rolf Silber

Susanne Schneider

Studium an der Kunstakademie in Stuttgart und an der Akademie der Bildenden Künste in Düsseldorf. Regie- und Dramaturgieassistentin am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Schauspiel Frankfurt. Arbeitsaufenthalte in New York an der New York University, Drama Section und in Rio de Janeiro am Teatro Gloria. Lebt seit 1985 als freie Autorin und Regisseurin in Nehren bei Tübingen.
Susanne Schneider hatte schon als Theaterregisseurin und -autorin gearbeitet, als sie zum ersten Mal ein Drehbuch für ein Fernsehspiel schrieb und gleich den Bayerischen Fernsehpreis gewann: FREMDE LIEBE FREMDE von 1991 mit Meret Becker in einer ihrer ersten Filmrollen. 1998 hatte Susanne Schneiders erster Kinofilm FEUERREITER Premiere, 2002 gab sie mit dem Film... IN EINER NACHT WIE DIESER als Regisseurin ihr »Debüt im Dritten« und 2008 hat sie ihren zweiten Kinofilm abgedreht: ES KOMMT DER TAG mit Katharina Schüttler und Iris Berben in den Hauptrollen. Auch dem Theater blieb sie lange treu, ihr bekanntestes und meistgespieltes Stück ist DIE NÄCHTE DER SCHWESTERN BRONTË.

Auszeichnungen (Auswahl):

2011 Grimme-Preis-Nominierung und 2008 Thomas-Strittmatter-Preis für "Es kommt der Tag"
2003 Nominierung Förderpreis Regie Münchener Filmfest für "In einer Nacht wie dieser"
1992 Adolf-Grimme-Preis und Bayerischer Fernsehpreis für "Fremde liebe Fremde"
Prix International de Television für "Thea und Nat"
Stipendium der Drehbuchwerkstatt München


Werke

3D-1H
UA: Theater zum Westlichen Stadthirschen Berlin, 4.6.1992. R: Susanne Schneider
Das Stück handelt vom Leben der englischen Schriftstellerinnen Emily, Charlotte und Anne Brontë. Ihr Alltag im väterlichen Pfarrhaus in einer entlegenen Gegend zwischen Moor und Friedhof ist eintönig und trostlos. Doch je ereignisloser die Tage verstreichen, desto fiebriger arbeitet die Phantasie der Schwestern – ungestillte Sehnsucht und unerfüllte Leidenschaft brechen hervor.
3D-1H
Altersempfehlung: ab 14 Jahren.
1D-1H
UA: Die Rampe, Stuttgart, 19.6.1993. R: Susanne Schneider
Ein Radiosender im eingekesselten Sarajevo. Immer wieder unterbrochen vom Lärm der Bombenangriffe will die Moderatorin Tura im Wahnsinn des Krieges eine letzte Bastion von Normalität und Leben aufrechterhalten. Während sie versucht, ihre Verzweiflung mit zynischen Sprüchen und Witzchen zu ersticken, kauert in einer Ecke des Studios als hilfloses Bündel der junge Volontär Elemedi, der längst resigniert hat und starr vor Angst kein Wort herausbringt. Am Ende fällt Turas Schutzwall in sich zusammen. Eine erschütternde Momentaufnahme aus einer belagerten Stadt, zu der die Tagebuchaufzeichnungen von Tatjana Protrka, einer jungen Redakteurin aus Sarajevo, den Anstoß gaben.
1D-1H
5D-5H
UA: Theater Oberhausen, 2.11.2001. R: Klaus Weise
Die 10 Bewohner eines Miethauses bereiten sich voller Erwartung auf die Sonnenfinsternis vor, jede der Figuren erhofft sich von dem kosmischen Ereignis eine entscheidende Wendung ihres als schal und falsch empfundenen Lebens.
SONNENFINSTERNIS entstand im Auftrag des Theaters Oberhausen.
5D-5H
2D-7H
UA: Badisches Staatstheater Karlsruhe, 26.10.1996. R: Susanne Schneider
Die Folgen der sogenannten "Wende": Sechs "Ossis" auf einem Seminar in einem Schweizer Berghotel. Sie sollen von ein paar "Wessis" zu cleveren Verkäufern getrimmt werden, die den Anforderungen der westlichen Konsumwirtschaft entsprechen. Sie müssen sich einer gnadenlosen Auslese unterziehen, bei der am Ende nur einer weiterkommt. An den Einzelschicksalen zeigt das Stück die Entmenschlichung und Entfremdung unter den Bedingungen des "freien Wettbewerbs". Dabei zieht die Autorin keine Figur einer anderen vor – vielmehr zeigt sie alle Figuren in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit.
2D-7H
Amok
R: Susanne Schneider
Produktion: Hager Moss Film
in Vorbereitung
Erzgebirgskrimi - Über die Grenze
R: Thorsten Schmidt
Produktion: NFP/ ZDF
in Vorbereitung
Tatort: Stille Freunde
Produktion: SWR
in Vorbereitung
Erzgebirgskrimi 8 - Familienband
R: Thorsten Schmidt
Produktion: NFP/ ZDF 2023
Auf dem Grund
nach einer Vorlage von Astrid Ruppert
R: Thorsten Schmidt
Produktion: Hager Moss Film/ NDR 2019
Bella Block: Am Abgrund
R: Rainer Kaufmann
Produktion: UFA/ ZDF 2018
Winterherz
R: Johannes Fabrick
Produktion: Hager Moss Film/ ZDF 2018
Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel
R: Christian von Castelberg
Produktion: filmpool/NDR 2017
Bella Block: Die schönste Nacht des Lebens
R: Andreas Senn
Produktion: UFA/ZDF 2015
Bella Block: Hundskinder
R: Andreas Prochaska
Produktion: UFA/ZDF 2013
ES KOMMT DER TAG
Buch: Susanne Schneider
Produktion: Wüste Film Ost/SWR
Verleih: Zorro
IN EINER NACHT WIE DIESER
Buch: Susanne Schneider
Produktion: Zero Film/SWR 2003
Fünf Theaterstücke über Langeweile
»Mir ist sooo laaaaangweilig!« Wenige Ausrufe von Kindern dürften Eltern derart vertraut sein wie dieser. Heranwachsende erleben Zeit anders als Erwachsene. Sie haben, so sagt man, ihre Eigenzeit, die ihnen Minuten manchmal wie Stunden erscheinen lassen. In ihrem Tagesablauf, eingetaktet zwischen Kindergarten, Schule, Hort, Hobbies und Medienaktivitäten, ist für Langeweile derweil kaum mehr Platz. Und doch, oder gerade deshalb, ist es ein Gemeinplatz, dass sich die junge Generation heute schwerer tue als früher, Gefühle von Leere und Stillstand auszuhalten.
Das Empfinden von Langeweile wirft den Menschen auf sich selbst zurück. Philosophen haben sich daher immer wieder damit befasst. Im Alltag kann Langeweile im Extremfall zum Auslöser für Straftaten werden, aber auch zum Stimulans für die eigene Phantasie. Goethe bezeichnete sie als »Mutter der Musen«. Doch wo hört Langeweile auf, wo fängt Muse/Muße an? Im Theater – zumal in dem für Kinder – wiederum gilt Langeweile als eine Art dramaturgisches worst case scenario. Kaum eine Bühne, an der nicht über die schwindende Aufmerksamkeitsspanne junger Zuschauerinnen und Zuschauer diskutiert wird.
Gründe genug, sich dem Thema im SPIELPLATZ zu widmen: Die 33. Ausgabe der Anthologie fragt, wie Heranwachsende Zeit, Langeweile und Muße erfahren, und wie Theaterstücke für ein junges Publikum auf anregende Weise davon zu erzählen wissen. Der Band enthält insgesamt fünf Texte für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 14 Jahren.

224 Seiten. broschiert. 15€
ISBN: 978-3-88661-404-2

Nächste Theaterpremieren

Nächste Sendetermine

Nächste Lesungstermine

Nächste Vorstellungstermine

Polizeiruf 110: Angst heiligt die Mittel
Drehbuch von Susanne Schneider
22:00 Uhr | NDR
R: Christian von Castelberg