Gundi Ellert

geboren 1951 in Lengenfeld (Oberpfalz). Nachdem sie die Schauspielschule in München absolvierte, hatte sie zunächst Engagements an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin, an den Münchner Kammerspielen, dem Bayerischen Staatsschauspiel, dem Theater Basel und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Außerdem wurde sie als Fernsehschauspielerin weithin bekannt. Seit 1988 schreibt Gundi Ellert Theaterstücke und Fernsehspiele. Sie ist Ensemblemitglied des Bayerischen Staatsschauspiels München.




Auszeichnungen (Auswahl):

1990 Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband Deutscher Industrie BDI


Werke

3D-2H
UA: Bayerisches Staatsschauspiel München, 21.12.1988. R: Uwe B. Carstensen
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen zwei alten Menschen in einem Pflegeheim. Sie, Elena, ehemalige Opernsängerin, krank und verwirrt – er, Robert, ein alter Herr, von seiner Familie pflegeleicht ins Heim gesteckt und dort vegetierend. Zwischen beiden entwickelt sich eine von der Umgebung als ganz und gar unpassend empfundene Beziehung. Mit zwei großen Rollen für ein älteres Schauspielerpaar.
3D-2H
4D-11H
UA: Bayerisches Staatsschauspiel München, 16.9.1994. R: Matthias Hartmann
Ein Stück, das in grotesker Zuspitzung und beklemmender Deutlichkeit eine ländliche Lebenswelt ohne Visionen zeigt. Es herrscht die hemmungslose Freiheit einer offenen Gesellschaft, in der jedoch alles Fremde, Unangepasste und Schwache ausgegrenzt wird. Räuber und Diebe werden vertrieben, aber sie kommen als Fremde getarnt zurück. Es sind die eigenen Söhne und Töchter, die zurückkehren und Gewalt mitbringen – der faule Kompromiss feiert Triumphe: Und Jung und Alt schließen Freundschaft, als sie die Schwachen gemeinsam verstoßen haben.
4D-11H
6D-3H
UA: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 16.10.1994. R: Jossi Wieler
Joseph hat, dem Tode nahe, seine fünf erwachsenen Töchter zu einem Essen gebeten, verhärmte, gehetzte Frauen, die jetzt der Hass auf den Vater und die Hoffnung auf sein Erbe eint. Als Joseph eintrifft, beginnt ein grausamer Machtkampf. Der Alte lebt noch einmal auf und versetzt seine Töchter wie ehedem in Angst und Schrecken.
6D-3H
3D-2H (+ Statisten)
UA: Staatstheater Kassel, 12.5.1990. R: Frank Hofmann
Lenas Schwester Maria wird von ihrem Mann Paul, einem Polizisten, seit Jahren gedemütigt und erniedrigt. Lena, die Paul auch liebt, sieht dem Debakel zu – in der Gewissheit, dass sie es mit Paul besser hätte. Das Stück beginnt, als Maria den Kampf mit Paul aufnimmt, um sich endgültig aus der Ehe zu befreien. Dabei erhält sie immer wieder schwesterliche und ganz eigennützige Hilfe von Lena, die ihr schließlich den Ehemann sogar abnimmt. Das Stück zeigt in markanten, dichten Szenen die komplizierten Beziehungen in diesem fragilen Dreiecksgefüge, die wechselseitigen, sich wandelnden Abhängigkeiten zwischen Täter und Opfer, die doppelbödige Schwesternliebe. Mit zwei kraftvollen Rollen für zwei junge Frauen.
3D-2H (+ Statisten)