Barbara Buri

geboren 1939 in Täuffelen am Bielersee (Schweiz). Schauspielerin, Kostümbildnerin und Übersetzerin. Lebt in Frankfurt am Main.

Auszeichnungen (Auswahl):

1998 Deutscher Kindertheaterpreis (zusammen mit Ad de Bont) für ihre Übersetzung von DIE TOCHTER DES GANOVENKÖNIGS


Werke

2D-3H
UA: DALANG Puppencompany, Zürich, 21.1.2012. R: Brigitta Soraperra
Rosa vermisst nichts mehr als ihren Vater, der vor kurzem gestorben ist. Sie macht sich auf, um ihn zu suchen – und wo sonst sollte er zu finden sein, als im Himmel? An der Himmelspforte muss sie sich an dem schlecht gelaunten Donald Duck, der als Minijobber in der Wachtruppe von Petrus angeheuert hat, vorbeimogeln. Nachdem Rosa diese Hürde überwunden hat, landet sie im völligen Chaos: Der Himmel muss dringend erweitert werden, damit die Heerscharen neuer Toter Platz haben. Und ihr Vater, der Architekt, wurde mit dieser schwierigen Aufgabe betraut, weshalb er keine Zeit für Rosa hat. Enttäuscht und verletzt kehrt sie nach Hause zurück. Als ihr Vater schließlich doch zu ihr zurückkehrt, wird alles gut – allerdings anders, als Rosa es sich vorgestellt hatte.
Bente Jonker hat ein Stück geschrieben, dass sich sehr einfühlsam und gleichzeitig humorvoll und witzig mit dem Thema Verlassenwerden, Tod und Sterben auseinandersetzt.
2D-3H
Altersempfehlung: ab 10 Jahren.
2D-2H (auch größer besetzbar)
UA: Huis aan de Amstel/Theatergroep Wederzijds, Amsterdam, 23.1.2009. R: Ad de Bont.
DE: Schnawwl/Nationaltheater Mannheim, 8.1.2011. R: Daniel Pfluger
ANNE UND ZEF handelt vom Schicksal zweier Jugendlicher, deren Leben von der Angst geprägt ist, entdeckt zu werden: Anne Frank, die sich vor den Nazis verbirgt, und der albanische Junge Zef Bunga, der von Blutrache bedroht ist. Die beiden Jugendlichen begegnen sich in einer anderen Welt. Sie finden Verständnis, sie entdecken Ähnlichkeiten ihrer Erfahrungen, fassen Vertrauen, sie verlieben sich. Angst und Schrecken sind hier nurmehr Erinnerung.
Ausgezeichnet mit dem Hauptpreis des Festivals "Kaas & Kappes" 2010.
2D-2H (auch größer besetzbar)
Altersempfehlung: ab 10 Jahren.
4D-4H (Statisten)
UA: Bühnen der Stadt Köln, 24.9.2000. R: Karst Woudstra
Ungarn im Hochsommer, eine an der Donau gelegene Villa aus der Jahrhundertwende. Man muss sich nur den eigenen Assoziationen hingeben und wird einsehen, dass es kein besseres Setting geben kann, um eine Hommage an den erotischen Stummfilmklassiker "Erotikon" (1929) von Mauritz Stille zu drehen. Ähnlich sieht es der äußerst avantgardistische Filmregisseur von Schantz, dessen Filme durchschnittlich eine Woche lang im Kino laufen und vornehmlich für "Filmfans und Sadomasochisten" geeignet sind. Die acht am Drehort versammelten Schauspieler, die von Softpornodarstellern über Serienhelden bis zu altgedienten Rampenhelden aus allen Sparten stammen, sind aber dennoch überzeugt, dass man ein Angebot von Schantz' keinesfalls ablehnen dürfe - auch wenn sie nicht sicher sind, ob der Titel des neuen Films, "Anterotikon", eher impliziert, dass von Schantz "ein spezielles Genre Film kritisch beleuchten will, ein Genre, das bei vielen ungesundes Interesse geweckt hat. Um es sanft auszudrücken." Oder ob es doch um den Kampf und den gemeinsamen Tod von Eros, dem Gott der Begierde, und Anteros, dem Gott der Verweigerung, geht. Doch der Regisseur muss mit einem Nieren- oder Nervenleiden ins Krankenhaus und tritt gar nicht in Erscheinung. Die Schauspieler bleiben sich selbst überlassen, und während sie noch überlegen, wer eigentlich für welche Rolle vorgesehen ist, und ob im Script steht, dass der Bildhauer was mit der Professorengattin hat oder sich doch lieber mit seinem Modell vergnügt, während erste sich mit ihrem neuen Liebhaber, einem Baron, verlustiert, lässt plötzlich jemand einen Hut mit den Namen von der Besetzungsliste herumgehen, und sie fangen an, zu improvisieren. Das betörende, sinnverwirrende Spiel von Eros und Anteros kann beginnen...
4D-4H (Statisten)
4D-6H (auch größer besetzbar)
UA: Stadsschouwburg Haarlem, September 2008. R: Liesbeth Coltof
Batte ist einsam. Ihre Eltern haben niemals Zeit für sie, und ihre fünf Brüder sitzen allesamt im Gefängnis. Deshalb verbringt die Zehnjährige ihre Zeit vor dem Computer. Eines Tages gelangt Batte dabei in eine andere, eine virtuelle Dimension, wo sie viele neue Freunde findet, wo aber auch jede Menge Gefahren auf sie lauern. In dieser Welt wimmelt es nur so von phantastischen Gestalten, und wundersame Aussichten eröffnen sich: Der Urlaub auf dem Mond oder eine Reise ins Mittelalter sind plötzlich möglich – ebenso das Wiedersehen mit dem Zwillingsbruder, der vor der Geburt einfach verschwunden ist.
Diese Geschichte über Nähe und Ferne, über Einsamkeit und Gemeinsamkeit präsentiert Ad de Bont in spielerischen Dialogen und phantasievollen Liedern. Die Musik für die niederländische Uraufführung wurde von Peter Jan Wagemans komponiert.
4D-6H (auch größer besetzbar)
Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
2D-4H
UA: DAStheater / Het Palais, Antwerpen, 16.4.2003.
DE: Theater Aachen, 17.12.2004. R: Jasper Brandis
Ein Bistro irgendwo in einer Stadt, drei Nächte, gute Musik, dieselben Gäste: lauter Mondsüchtige auf der Suche nach dem ABC des Lebens und der Liebe. Patricia und Alex, Geschwister, die das "Martino" für ihren Vater führen, der mit Depressionen in Spanien sitzt. Sie gibt die Kellnerin und träumt von den Niagara Fällen; er verpatzt die Bestellungen ebenso wie seine Beziehungen; Benito, der Koch, früher Boxer, schwärmt für Patricia, aber die "fällt immer auf die Falschen rein", eigentlich heißt er Jerome und hat am Ende keine Lust mehr, "den Italiener zu spielen". Willy der alte Taxifahrer, der Nacht für Nacht im "Martino" sitzt und jedes Geheimnis kennt; Gaetan, der Chauffeur eines Ministers, der die Zeit überbrückt, die sein Boss bei einer Geliebten verbringt; und Evelyne, die Schöne mit der großen Sonnenbrille, die sich ihrem treulosen albanischen Lover hinterhersehnt. Enttäuschungen, Lügen, Hoffnungen, Träume – eine Nachtaufnahme aus dem richtigen Leben.
2D-4H
4H
UA: Het Toneelhuis Antwerpen, 29.9.2003. R: Jasper Brandis
Oscar Wilde und sein (Ex-)Geliebter Lord Alfred Douglas auf einer Chaiselongue in einem Raum, der ein Hotelzimmer sein könnte, aber auch das Fegefeuer. Zwei Engel, Cyril und Vyvyan, leisten ihnen Gesellschaft; es sind Wildes Söhne.
In dieser seltsamen Zwischenwelt entwickelt sich ein Widerspiel von Anschuldigungen und Verteidigung, von Erinnerung und Verdrängung. Wilde möchte mit der Vergangenheit abschließen: mit seinem Leben als Dandy und Liebhaber, als Ästhet und Schöpfer von One-linern. In Gestalt der Söhne und des einstigen Geliebten aber holen ihn die Dämonen der Vergangenheit immer wieder ein: Sie konfrontieren ihn mit seinen Taten, seiner Gleichgültigkeit, seiner Egozentrik. Die Angriffe, Gespräche und Streitereien münden in einer Apotheose. Wilde spielt seine eigene Salome. Seine Söhne sind der König, Lord Alfred Douglas ist Johannes der Täufer. Wilde tanzt vor seinen Kindern und fordert den Kopf von Douglas. Aber in dieser Hölle sind alle schon längst tot, und Salome hat das Nachsehen...
4H
2D-3H (auch größer besetzbar)
UA: Theatergroep Wederzijds/Theater Gnaffel, Amsterdam, 22.2.2007. R: Ad de Bont
In märchenhaftem Ton erzählt DER HUMPLER die Geschichte eines "dachziegelroten, grünlädengefensterten Ansichtskartendorfs", hinter dessen idyllischer Oberfläche sich Enge, Misstrauen und ein Kosmos an Spießigkeiten verbergen. Es ist auch die Geschichte zweier Schwestern, Bel und Kaat, die mehr in Hass als in Liebe vereint sind. Während sich Bel nach einem von Verlusten geprägten Leben erhängt, bleibt die lieblose, verhärmte und nach Männern lechzende Kaat allein zurück. Und doch nicht ganz allein, denn sie nimmt Bels Sohn Kalle bei sich auf. Und es ist die Geschichte von eben diesem Kalle, dem Humpler, gezeichnet durch ein Humpelbein und zwei Buckel auf dem Rücken. Während sein älterer Bruder Siep nach dem Selbstmord der Mutter das Dorf verlässt, zieht sich Kalle in seine Vorstellungswelt zurück. Mittels der beflügelnden Kraft der Phantasie und den imaginierten Begegnungen mit seiner verschwundenen Familie, versucht er der dörflichen Tristesse und seiner bitteren Realität zu entkommen.
In einer außergewöhnlichen, archaisch anmutenden Kunstsprache zeigt Ad de Bont eine Welt in Schieflage.
2D-3H (auch größer besetzbar)
Altersempfehlung: ab 10 Jahren.
1D-1H
UA: Schauburg München, 9.5.2015. R: Ad de Bont.
NL-EA: Theater Leeuwenhart, Dezember 2015. R: Ad de Bont
Fridolin ist ein wunderlicher Kerl. Er wurde nicht einfach geboren, er kam aus einem Ei auf die Welt. Und zwar nicht als Kind, sondern als erwachsener Mann. Um nicht allein zu sein, wünscht er sich eine Begleitung durchs Leben. Ein Kind zu haben, wäre doch schön. Aber die Suche gestaltet sich so schwierig, dass Fridolin sogar Streit mit seinem Erzähler bekommt. Schließlich rollt an einem sonnigen Frühlingstag ein Ei den Berg hinab, aus dem ein eigenartiges, ja eigensinniges Mädchen namens Berta krabbelt. Sie nennt Fridolin Opa und findet ihn sehr merkwürdig, denn er kapiert wirklich wenig. Dennoch ist er der glücklichste Mensch der Welt. Bis Berta eines Tages für immer spurlos verschwindet.
DER KREUZBRAVE FRIDOLIN ist ein leichtfüßiges surreales Stück Theater über einen wunderlichen Vater und eine aufmüpfige Tochter, über plötzliches Verschwinden und unerwartetes Wiedersehen, und über eine berührende Begegnung zwischen den Generationen.
1D-1H
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
1D-2H
UA: Het Kwartier / Freek Mariën & Villanella, 23.3.2019. R: Freek Mariën
An Norwegens Küste wird ein Tauchanzug mit Knochenresten gefunden. Die schon bald eingeschaltete Polizei steht vor einem Rätsel: Wer ist der Tote? Und warum trägt er einen für diese Breitengrade viel zu dünnen Tauchanzug? Mitten hinein in die Ermittlungen platzt die Meldung über einen identischen Fund – diesmal an der holländischen Küste.
Die beiden Leichenfunde und die polizeilichen Ermittlungen sind der Ausgangspunkt für die Suche nach der Identität der Toten, deren Biografie und Wahrheit. Während dieser Suchbewegung fügen sich kriminalistische Untersuchungsergebnisse, Zeugenaussagen, journalistische Recherchen und persönliche Erinnerungen zu einem Panorama individueller wie kollektiver Schicksale. Sie führt über Ländergrenzen und Kontinente hinweg von Norwegen zunächst nach Holland, über ein Flüchtlingslager in Calais bis schließlich nach Syrien.
Was als Versuch beginnt, die Geschichte und die Motive der noch namenlosen Toten zu rekonstruieren, entwickelt sich zunehmend zu einer Tragödie, in der sich Menschen voll Hoffnung auf den Weg machen, um am Ende irgendwo tot angespült zu werden. 
Mittels einer Vielzahl an Figuren und Schauplätzen, rhythmischer Sprache, und bei aller Tragik nicht ohne Humor, nimmt Freek Mariёn in diesem preisgekrönten Stück ein Thema in den Blick, wovor Europa so gerne die Augen verschließt. 
Ein Stück mit 27 Rollen für 3 starke, wandlungsfähige Schauspieler*innen.
1D-2H
1D-4H
UA: Toneelmakerij Amsterdam, April 2010. R: Liesbeth Coltof.
DE: Schnawwl/Nationaltheater Mannheim, 25.4.2014. R: Andrea Gronemeyer.
Schauplatz ist eine Boxschule. Hier kämpfen ein Sohn mit seinem Vater, ein Bruder mit seiner Schwester, und zwei Brüder um einen Pokal. In sechs Runden kämpfen sie um Liebe, um Geborgenheit und Anerkennung. Sie wollen die Dämonen des Lebens bannen. Ad de Bont schaut hinter die Fassade der unerbittlichen Kampfbereitschaft und legt die Ängste und Träume seiner Figuren frei. Aggressivität und Sehnsucht nach Liebe sind hier nicht unvereinbar, sondern lediglich zwei Seiten ein und derselben Medaille. DER THAIBOXER ist ein poetisches Stück über die Angst vor Zurückweisung, vor Schlägen.
1D-4H
Altersempfehlung: ab 13 Jahren.