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Rob Vriens

Rob Vriens, geboren 1962 in Geldrop, Niederlande, ist Theaterregisseur im Kinder- und Jugendtheater. In Holland arbeitet er mit Gruppen wie Wederzijds, Huis a/d Amstel, Stella den Haag, Gnaffel und Tg. Winterberg zusamen. Von 2004 bis 2020 war er zudem Hausregisseur am Theaterhaus Ensemble in Frankfurt am Main.



Werke

2D-2H
UA: Barre Weldaad, Brüssel, 12.10.2014. R: Barbara Vandendriessche.
DSE: Theaterhaus Frankfurt, 29.9.2017. R: Rob Vriens
Billy the Kid, der berühmt-berüchtigte Revolverheld des Wilden Westens – wer kennt ihn nicht? Hier ist er wirklich ein Kind: ‘de Kid‘. In dem verschlafenen Kaff "Süßwasser" hat er eine Bank überfallen und die vorlaute Lucy, die noch nie von ihm gehört hat, als Geisel genommen. Die wiederum ist froh, dass endlich mal was passiert in Süßwasser - und noch dazu eine richtige Wildwest-Geschichte! Eingeschlossen und umzingelt, stellt Billy seine Forderung: Er will sich mit Erp, dem Sheriff des Ortes, duellieren. Der Showdown ist unabwendbar, nur verläuft er anders als erwartet. Denn während Erp seine eignen Interessen verfolgt, gelingt es Lucy, hinter Billys Revolverheld-Fassade zu dringen: Sie begegnet einem verunsicherten Jungen, dessen Vater die Familie hat sitzen lassen. Am Ende aber ist doch alles wie im richtigen Western, und jeder bekommt, was er verdient.

Ausgezeichnet mit dem Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis 2015: "In einer klaren, sehr bildhaften Sprache skizziert Herman van de Wijdeven die Wut und den Kummer eines Jungen, dessen Eltern geschieden sind. In diesem im konsequent ironischen Stil geschriebenen Stück sind die Szenen und Dialoge scharf und witzig. Die Personen sind keine Helden, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die dem Leben humorvoll und nüchtern, aber nicht ohne Eigennutz entgegentreten." (Aus der Jury-Begründung)
2D-2H
Altersempfehlung: ab 10 Jahren.
1D
UA: Theater aan het Vrijthof in Maastricht (NL), 14.10.2017.
DSE: Theaterhaus Frankfurt, 03.11.2019. R: Rob Vriens
Ping – so klingt eine Mikrowelle, und genau so heißt die Heldin in diesem Stück. Denn der Brutkasten, in dem Ping die ersten Tage ihres Lebens verbracht hat, sah aus wie eine Mikrowelle. Und deshalb mag sie "Ping" viel lieber als ihren richtigen Vornamen Maria–Victoria, den ihre Eltern ihr gegeben haben. Ihre Eltern, die sie nur noch in täglichen, zermürbenden Streitigkeiten erlebt. Weshalb Ping glaubt, dass sie sich selber viel besser erziehen kann. Was, nebenbei, etliche Vorteile mit sich bringt.
Doch nicht nur das vertraut sie dem Publikum an, sondern überhaupt ihre ganze Sicht auf die Familie und ihr Leben. So erzählt sie von ihrer Mutter, die ihre Familie für eine neue Liebschaft in Mexiko im Stich lässt, von genialen Erfindungen, die sie gemeinsam mit ihrem verzweifelten Vater austüftelt, von Abenteuern mit Aliens, von phantastischen Vorkommnissen in der Schule, und schließlich von einem Super-Deal, den ihr Vater demnächst machen wird, der jedoch kein glückliches Ende nimmt.
Trotz der Brüchigkeit ihrer Existenz, ist Ping stark, widerständig und mutig. Ohne zu jammern, schöpft sie all ihre Kraft aus sich selbst.
Die niederländische Autorin Esther de Koning erzählt in diesem Schauspielsolo für eine Darstellerin anrührend und witzig zugleich, wie sich ein Kind aus schwierigen Lebensverhältnissen immer wieder aufmacht, dem Leben das Allerbeste abzutrotzen.
1D
Altersempfehlung: ab 9 Jahren.
2D
UA: De Toneelmakerij, 2019. R: Belle van Heerikhuizen.
DSE (in der Übersetzung von Uwe Dethier): Württembergische Landesbühne Esslingen, 1.10.2022. R: Andreas Weinmann
Dunya ist dabei, älter zu werden als ihre Schwester Dido jemals war. Die nämlich hat sich mit sechzehn das Leben genommen war. Am Abend bevor sie ihre Sweet Sixteen-Party feiert, taucht Dunya noch einmal in die Tagebücher ihrer Schwester ein. Danach will sie alles verbrennen, was mit ihr zu tun hat. Denn was nützen die Lebenslektionen von jemandem, der nie wusste, wie es ist, sechzehn zu sein? Was nützen die Lebenslektionen von jemandem, der sowieso nicht wirklich leben wollte? Dunya ist bereit, sich von der Trauer ihrer Schwester zu verabschieden. Sie will weiterleben. Doch dann ist plötzlich die Schwester in ihrem Zimmer und die beiden kommen ins Gespräch.

"Der Streit zwischen den beiden Schwestern wird herzergreifend einfühlbar gemacht. Auf äußerst konfrontierende, dabei aber für junges Publikum leicht nachvollziehbare Weise wird das akzeptierte Nein gegen das versteckte Ja gestellt. Worte, Argumente, Blicke und Schweigen werden gekonnt ausbalanciert. Dem Autor ist eine aufrechte und rührende Geschichte gelungen über ein großes Thema, das selten so nah und von überraschend vielen Seiten beleuchtet wird. Es kriecht unter die Haut und zwingt zum Nachdenken" (Kaas & Kappes 2020)

SWEET SIXTEEN gewann in den Niederlanden einen "Zilveren Krekel" für die beeindruckendste Theaterproduktion 2019. In der Jurybegründung heißt es:
"Der Text von Casper Vandenputte lässt viel Raum für Zweifel, Ängste und Emotionen. Die Auswirkungen, die ein Selbstmord auf das Umfeld einer Person hat, werden auf eindrucksvolle Weise deutlich gemacht. Sweet Sixteen lässt niemanden unberührt".
2D
Altersempfehlung: ab 14 Jahren.