© Yuri van der Hoeven

Anna Carlier

Geboren 1994 in Brüssel, lebt in Gent. 2017 schloss sie den Studiengang Drama an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Gent ab. Sie schreibt, spielt und macht Theater. 2016 gründete sie die Theatergruppe Compagnie de Kolifokkers. Mit KRONE gewann sie im selben Jahr den Niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis "Kaas & Kappes" und 2018 stand der Text in deutscher Übersetzung auf der Longlist des deutschen Kindertheaterpreises. Ihr Text HIRSCHFELL war 2020 nominiert für den Taalunie Toneelschrijfprijs, dem wichtigsten Preis für Theaterliteratur im niederländischen Sprachraum.
In ihren Theatertexten kreiert sie bevorzugt imaginäre Welten, die sich wie neue Wirklichkeiten anfühlen, scheut dabei den Absurdismus... nicht und arbeitet sehr präzise mit einer eigensinnig poetischen Sprache. Neben ihren Theatertexten schreibt sie auch Gedichte, zu lesen auf ihrem Blog Andermans Gedichtengoed.

Auszeichnungen (Auswahl):

2016 Niederländisch-deutscher Kinder- und Jugenddramatikerpreis "Kaas & Kappes"


Werke

Deutsch von Christine Bais
1D
DSE: Theater am Lend, Graz, 8.6.2022. R: Sandra Schüddekopf
Ein dystopischer Monolog über die Zukunft eines Kindes in einer Welt, die durch die globale Erwärmung drastisch verändert wurde. Nominiert für den Toneelschrijfprijs 2020: "In 'Hertenleer' landen wir in einer postapokalyptischen Ära und sind herausgefordert, über eine Zukunft nachzudenken, in der die Natur, so scheint es, die Welt zurückerobert hat. Mit diesem poetischen und dichterischen Text skizziert Anna Carlier von einem höchst originellen Ausgangspunkt aus eine ebenso zarte wie schaurige Weltanschauung." (Aus der Jurybegründung)
1D
Deutsch von Christine Bais
1D-3H
UA: De Nietjesfabriek, Mechelen, 2012. R: Freek Mariën.
DSE: Thalia Theater Halle, 25.1.2024. R: Christoph Macha
KRONE ist die Geschichte von drei Kindern und einem Mann. Bos, Fep und Rak geht es blendend, sie leben im Heute, verstehen die Welt spielerisch und leben unbeschwert in ihrem Kinderdorf inmitten eines Rosenwaldes. Ihre ganz eigene Vertreibung aus dem Paradies erfahren sie jedoch durch das unerwartete Auftauchen eines großen Mannes. Denn dieser konfrontiert die Kinder mit seiner komplizierten Sprache und scheinbaren Vernunft, die über die Baumkronen reicht und die in ihrem Leben bislang keine Rolle spielte. Und so kommt es, wie es kommen muss: das Spiel der Kinder ist zerstört, das Morgen wird wichtiger als das Heute, die Kinder verstehen einander und auch die Welt nicht mehr. Doch kann es wieder werden wie früher?
Mit Wortwitz, einem anarchistischen Ton und einer musikalisch-rhythmischen Sprache untersucht das Stück das Verhältnis von kindlichem und erwachsenem Weltverständnis und die damit verbundenen Machtstrukturen.

"KRONE nimmt dich mit in eine Kinderwelt, die bei kleinen und großen Zuschauern eine Sehnsucht erwecken wird mitzumachen. Die Dialoge sind rhythmisch, musikalisch, voller Wortwitz und Gedankenspinnerei. Das Stück hat eine sehr eigene augenscheinlich einfache Sprache und ist geschrieben mit Leichtigkeit und Humor. Dennoch ist es ein tiefsinniger Text über den Spaß des freien Spiels und über das immer ‘im Hier und Jetzt Sein’, wie es Kindern möglich ist, wenn die Erwachsenen sich heraushalten. Für Kinder bietet KRONE viel Wiedererkennbares und Raum für Assoziation. Für Erwachsene reflektiert das Stück das Verhältnis zu den eigenen Erinnerungen, den Prozess des Zusammenlebens und die Art des Nachvorneschauens. KRONE lässt dich laut lachen und hat einen angenehm anarchistischen Ton. Ein überraschender Text von einer sehr jungen Autorin, die ein Universum schafft, in dem wir die Welt, die wir kennen, mit anderen Augen anschauen können." (Jurybegründung für den 18. Niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis 2016)
1D-3H
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
Deutsch von Christine Bais
2D-4H
UA: De Nietjesfabriek, Mechelen, 2012. R: Freek Mariën
KRONE ist die Geschichte von fünf Kindern und einem Mann. Bos, Fep, Lis, Rak und Drop geht es blendend, sie leben im Heute, verstehen die Welt spielerisch und leben unbeschwert in ihrem Kinderdorf inmitten eines Rosenwaldes. Ihre ganz eigene Vertreibung aus dem Paradies erfahren sie jedoch durch das unerwartete Auftauchen eines großen Mannes. Denn dieser konfrontiert die Kinder mit seiner komplizierten Sprache und scheinbaren Vernunft, die über die Baumkronen reicht und die in ihrem Leben bislang keine Rolle spielte. Und so kommt es, wie es kommen muss: das Spiel der Kinder ist zerstört, das Morgen wird wichtiger als das Heute, die Kinder verstehen einander und auch die Welt nicht mehr. Doch kann es wieder werden wie früher?
Mit Wortwitz, einem anarchistischen Ton und einer musikalisch-rhythmischen Sprache untersucht das Stück das Verhältnis von kindlichem und erwachsenem Weltverständnis und die damit verbundenen Machtstrukturen.

"KRONE nimmt dich mit in eine Kinderwelt, die bei kleinen und großen Zuschauern eine Sehnsucht erwecken wird mitzumachen. Die Dialoge sind rhythmisch, musikalisch, voller Wortwitz und Gedankenspinnerei. Das Stück hat eine sehr eigene augenscheinlich einfache Sprache und ist geschrieben mit Leichtigkeit und Humor. Dennoch ist es ein tiefsinniger Text über den Spaß des freien Spiels und über das immer ‘im Hier und Jetzt Sein’, wie es Kindern möglich ist, wenn die Erwachsenen sich heraushalten. Für Kinder bietet KRONE viel Wiedererkennbares und Raum für Assoziation. Für Erwachsene reflektiert das Stück das Verhältnis zu den eigenen Erinnerungen, den Prozess des Zusammenlebens und die Art des Nachvorneschauens. KRUIN lässt dich laut lachen und hat einen angenehm anarchistischen Ton. Ein überraschender Text von einer sehr jungen Autorin, die ein Universum schafft, in dem wir die Welt, die wir kennen, mit anderen Augen anschauen können." (Jurybegründung für den 18. Niederländisch-deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis 2016)
2D-4H
Altersempfehlung: ab 6 Jahren.
Deutsch von Christine Bais
4D/H
Du kannst nicht mehr, du bist erschöpft und plötzlich wirst du zum Fisch.
Du musst einfach nur schwimmen.

In MÜNDUNG treten drei Wildlachse die Wanderung ihres Lebens an: Durch das offene Meer zurück zu ihrem Geburtsort, über tausende Kilometer voller Gefahren. Sich dort fortzupflanzen ist ihr letztes und einziges Ziel. Während der langen Wanderung erörtern sie in hintersinnigen, humorvollen Dialogen, was es bedeutet, Lachs zu sein, und was es einst bedeutete, Mensch zu sein. Unterwegs begegnen sie einem depressiven Zuchtlachs, den sie aus den Netzen befreien und ins Schlepptau nehmen.
Ein tierisches Stück über die menschliche Existenz, das Müdesein und den Wunsch, loszulassen, über sinnlose Zielstrebigkeit und zielstrebige Sinnlosigkeit.
4D/H