Alexandre Dumas d. Ä.

geboren 1802, gestorben 1870 in Dieppe. Nach diversen Dramen gelingt Dumas 1829 mit "Henri III" der Durchbruch, als das Stück von der Comédie francaise übernommen wird. Daraufhin stürzt er sich in die Publikation immer neuer Romane, die zumeist zuerst als Fortsetzungsgeschichten in Zeitungen erscheinen. Durch seine unzähligen Publikationen zu einigem Wohlstand gelangt, erbaut er sich 1844 selber das Château de Monte-Christo als zukünftigen Wohnort. Mit dem Bau eines eigenen Theaters übernimmt sich Dumas finanziell vollkommen und muss schließlich von 1846 bis 1851 nach Belgien ins Exil gehen, um seinen Gläubigern zu entkommen. Nach einem Schlaganfall halb gelähmt, kehrt Dumas 1870 nach Frankreich zurück, wo er in das Haus seines Sohnes in... der Nähe von Dieppe zieht. Dort stirbt er am 5. Dezember.


Werke

in einer Fassung von Tim Krohn
Besetzung ad libitum
In Paris gehen seltsame Dinge vor sich. Nacht für Nacht werden junge Adlige, die neu in die Stadt kommen, von einer verschleierten Unbekannten zu einem pikanten Rendezvous in den Tour de Nesle eingeladen – um am nächsten Morgen tot in der Seine zu treiben. Die Gerüchte um das Palais der Lüste halten Buridan und den jungen Philippe nicht davon ab, der Einladung zu folgen. Sie geraten in eine von Königin Marguerite veranstaltete Orgie. Philippe wird anderntags aus der Seine gezogen. Buridan kann fliehen und nutzt sein Wissen um die Vorgänge im Palais für seinen Austieg bei Hofe. Außerdem teilt er ein dunkles Geheimnis mit der Königin. Dagegen stößt Gaultier, der Bruder des ermordeten Philippe, bei seinem Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen, auf größte Widerstände. Wie Buridan verstrickt er sich immer tiefer in die höfischen Mord- und Machtintrigen.
Tim Krohn hat Dumas’ Schauspiel neu übersetzt und einer bekömmlichen Radikalkur unterzogen: er hat durch eine Kürzung um fast die Hälfte den Text auf die wesentlichen Figuren und Handlungsstränge konzentriert und die blumige Sprache entschlackt, ohne dabei den Charme des Originals zu opfern. Das Ergebnis ist eine Fassung, die dem Theater das "schönste der spätgothischen Melodramen" (Roger Planchon) zurückgewinnt.
Besetzung ad libitum
in einer Fassung von Nora Khuon und Markus Bothe
3D-5H (auch größer besetzbar)
UA: Deutsches Nationaltheater Weimar, 21.11.2013. R: Markus Bothe
In der mitreißenden, kurzweiligen Bühnenfassung ist d’Artagnan ein junges Bauernmädchen, das ihr Heimatdorf in der Gascogne verlässt, um als Musketier in den Dienst Ludwigs XIII. zu treten. Sie weiß nichts von der Welt, aber Mut hat sie im Gepäck, ein Pferd und einen Degen. In Paris angekommen, ist alles völlig anders als erwartet: Niemand hat auf sie gewartet und die aus der Ferne so schillernde Stadt ist, aus der Nähe besehen, verblichen und freudlos. Selbst die Musketiere scheinen ihre besten Tage hinter sich zu haben. Stattdessen herrscht Kardinal Richelieu in Palast und Stadt, getrieben von düsteren Kriegsgelüsten. Doch so einfach lässt sich d’Artagnan nicht entmutigen. Entschlossen ihren Traum zu verwirklichen, kämpft sie sich durch eine Welt voller Gefahren, Vorurteile und Intrigen.
Dumas verfasste einen Roman über die Kraft unbedingter Freundschaft und Solidarität. "Einer für alle und alle für einen!", diesen Schwur legen die drei Musketiere und d’Artagnan ab. Gemeinsam überwinden sie nicht nur ihre Gegenspieler, sondern auch ihre eigenen Schwächen.
3D-5H (auch größer besetzbar)
Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
in einer Fassung von Urs Widmer
3D-4H
Das Stück spielt im 18. Jahrhundert, in der Zeit der "Gefährlichen Liebschaften", mit denen es fast auch das Personal gemeinsam hat: eine Marquise (wie die Merteuil), den Duc de Richelieu (ein anderer Valmont), die junge Unschuld vom Lande und ihr Verlobter, ein Leutnant der königlichen Garde. Ausgangspunkt der Handlung ist ein Liebesarrangement zwischen der Marquise und dem Herzog, das, als es aufgelöst wird, zu einer frivolen Wette des Herzogs führt, die wiederum die Rache der Marquise herausfordert. Eine spannende Salonkolportage mit vielen unerwarteten Wendungen.

Theodor Fontane schrieb über das Stück am 15.3.1879: "Das Stück ist seit gerade 40 Jahren auf dem Theater und empfänden alle gleich mir, so würde ich ihm weitere 40 Jahre garantieren. Es zählt zu dem Reizendsten, was man sehen kann und berührte mich gestern wieder so recht wohltuend und erquicklich, als käm es frisch vom Quell."
So ist es noch 4 mal 40 Jahre später in Urs Widmers deutscher Fassung: zur Wiederentdeckung empfohlen.
3D-4H