Aleksandr Suchovo-Kobylin

geboren 1817 in Moskau. Seine einzige dramatische Arbeit ist eine Trilogie, deren letzter Teil TARELKINS TOD ODER DER TOD VON ST. PETERSBURG ist, eine »Satire, die den Zuschauer nicht zum Lachen, sondern zum Zittern bringen solle« (Dmitrij Mirskij). Suchovo-Kobylin hat keines seiner Stücke je auf der Bühne gesehen und erlebte nicht mehr, wie sein TARELKIN zu einem bedeutenden Stück der russischen Avantgarde werden sollte. Aleksandr Suchovo-Kobylin starb 1903 in Beaulieu (Frankreich).


Werke

2D-13H
UA (unter dem Titel "Raspljuevs fröhliche Tage"): Kleines Suvorin Theater, St. Petersburg, 15.9.1900.
Erstaufführung der Fassung: Staatstheater Kassel, 31.5.1975. R: Wolfgang Quetes
Aleksandr Suchovo-Kobylins einzige dramatische Arbeit ist eine Trilogie, deren letzter Teil TARELKINS TOD ist, eine "Satire, die den Zuschauer nicht zum Lachen, sondern zum Zittern bringen solle" (Mirskij). Die Ähnlichkeiten mit Jarry, Kafka und dem späteren Absurden Theater, besonders mit Mrozek, liegen auf der Hand.
Hans Magnus Enzensbergers deutsche Fassung geht mit der Vorlage frei, aber nicht unbekümmert um. Im Vergleich zu anderen Übersetzungen arbeitet sie "profilierter die Eigengesetzlichkeit des Korruptiven in der Gesellschaft" (Mannheimer Morgen) heraus. Enzensberger hält sich an die Intentionen des Autors wie an die Handlung des Stücks:

Tarelkin ist am Ende. Halsabschneider haben ihn seiner letzten Mittel beraubt, Gläubiger rennen ihm die Tür ein und drohen ihm bei weiterer Zahlungssäumigkeit mit den schlimmsten Folgen. Also macht Tarelkin ein Ende mit sich. Tarelkin bringt Tarelkin um. und doch bleibt Tarelkin am Leben. In der guten Stube wird ein Sarg aufgebahrt – angefüllt mit faulen Fischen. Der sich ausbreitende Gestank soll Besuchern und zuständigen Beamten derart ‚auf die Nase schlagen’, dass sie nicht genau hinsehen und ein rasches Begräbnis arrangieren.
2D-13H