von Marivaux
Aus dem Französischen von Simon Werle
UA der Übersetzung: ensemble theater Erlangen, 15.3.2001. R: Winni Victor
Der Aristokrat Lelio hat sich in eine Gräfin verliebt und einen Ehevertrag geschlossen, möchte dann aber doch lieber eine junge Pariser Dame heiraten, weil von ihr eine höhere Mitgift zu erwarten steht. Diese junge Dame ist, verkleidet als Chevalier, Lelio auf das Landgut der Gräfin gefolgt, um sich ihren Zukünftigen insgeheim etwas genauer anzusehen. Und ausgerechnet diesem "neuen Freund" schlägt Lelio vor, er solle die Gräfin, die von seinem Charme entzückt sei, vollends in sich verliebt machen, dann müsste die Gräfin ein "Reuegeld" an Lelio zahlen, das die beiden im Trennungsfall für denjenigen vereinbart haben, dessen Liebe zuerst erlischt.
Durch seinen Diener Arlequin gewarnt, entdeckt Lelio den fraulichen Kern unter der männlichen Schale des Chevaliers. Dieser kontert geschickt, er sei die Zofe der jungen Dame aus Paris, beauftragt ihn auszuforschen. Er werde aber gegen Zahlung eines entsprechenden Honorars über seine Intrigen schweigen. So spielen drei Protagonisten scheinbar gegeneinander, doch in Wahrheit gegen sich selbst, sekundiert von drei durchtriebenen Dienern, die das gleiche Spiel treiben.
Marivaux' kühnes heiter-melancholisches Frühwerk fällt insofern aus der Reihe, als es ein Happy-End verweigert.
2D-5H