Torsten Letser

geboren 1948. Lebt als freischaffender Schriftsteller in Stockholm.


Werke

Deutsch von Dirk H. Fröse
5 D/H
UA: Progressteatern, Norsborg, 1982, R: Mazlum Kiper.
DE: Bühnen der Stadt Essen, 15.5.1983. R: Leif Norinder
Der kleine, achtjährige Hamlet belauscht die Mordpläne gegen seinen Vater. Mit seiner Freundin Ophelia spielt er das Problem mit Puppen durch – die Schauspieler-Szene. Das amüsiert Onkel Claudius zwar, aber er lässt zwei Degen holen, denn Jungen spielen nicht mit Puppen. Hamlet will den Vater warnen, aber der, gerade aus dem Krieg heimgekehrt, mag den Phantasien des Kleinen nicht zuhören. Von seiner Reise jedoch hat er seinem Sohn einen Bären mitgebracht. Und mit dessen Hilfe kann der Mord schließlich noch verhindert werden.

Torsten Letser spielt in diesem Parallel-Hamlet nicht nur mit den Figuren und der Handlung der Shakespeare-Tragödie. Er mischt auch den lockeren fünfhebigen Blankvers der Erwachsenen mit knappen alltäglichen Prosa-Sätzen der Kinder.
Für Kinder ist der verspielte Shakespeare-Bezug kein Problem, aber auch kein Thema, für Erwachsene hingegen ein Vergnügen, das mitten ins Thema führt – aber aus dem Blickwinkel der Kinder.

Inzwischen liegt von dem Stück, mit dem Torsten Letser dem modernen Kindertheater gerade in Deutschland einen seiner Klassiker geschenkt hat, eine Neufassung vor. Sie ist herber als die erste, so z.B. die Lieder, vor allem der neue offene Schluss, und auch der Bär ist eher wortkarg jetzt. Der Plot aber ist der alte. Nur dass die Gauklertruppe, aus der heraus alle Rollen gespielt werden, jetzt die gesamte Dramaturgie bestimmt. Ihr Gauklerwagen ist der bewegliche Spielort im Spielraum, alle Rollenwechsel sind damit offen, und das Off neben der laufenden Szene spielt ständig mit.
5 D/H
Altersempfehlung: ab 8 Jahren.